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Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Titel: Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten
Autoren: Alfred Bekker
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denn erstens wurde bei all den Crewmitgliedern, die zwei oder gar mehr Exemplare der Parasiten aufgenommen hatten, früher oder später einer vom anderen verstoßen und zweitens reifte in den besessenen Körpern ständig Nachwuchs heran, der angesichts der eingeschlossenen Lage dieses Gebietes wohl keine Chance hatte.
    Bruder William fühlte sich wie ein Gefangener im eigenen Körper, und er war überzeugt davon, dass es den anderen Crewmitgliedern ebenso erging. Es war ihm unmöglich, einen klaren Gedanken über die Invasion der Parasiten zu fassen. Eine innere Sperre verhinderte das. Genauso unmöglich war es, mit den anderen Betroffenen darüber zu sprechen. Er hatte es mehrfach versucht, aber nicht ein einziger Laut war ihm über die Lippen gekommen.
    Beiläufig registrierte er die steigende Strahlung.
    Die physische Kraft von Stein und Tong ließ nach. Sie wurden von den anderen Crewmitgliedern in den besonders gut vor Strahlen geschützten Teil der EXETER gebracht.
    Die Parasiten vermehren sich. Sie brauchen neue Wirte , erkannte er, wobei auch er zunehmend spürte, dass mindestens noch eine weitere dieser wurmartigen Kreaturen in seinem Körper heranwuchs. Ihnen läuft die Zeit weg!
    Ob die Strahlung für sie eine Gefahr war, konnte er nicht beurteilen. Aber da sie eine Gefahr für ihre Wirte bedeutete und sie im Moment keine Möglichkeit hatten, neue Wirte zu befallen, mussten auch die Parasiten ein Interesse daran haben, davor geschützt zu werden.
    Entsprechend handeln sie! , erkannte Bruder William. Und deshalb lassen sie Jefferson und mich auch weiter an dem Bergstromsender herumbasteln!
    Dabei nahm Bruder William nicht an, dass die Parasiten tatsächlich begriffen, was es mit dem Bergstromsender auf sich hatte. Wahrscheinlich haben sie einfach nur erkannt, dass unsere Tätigkeit für unser – und damit auch für ihr eigenes – Überleben wichtig ist.
    Mit Hilfe eines Subraumwellen-Scans stellte Bruder William schließlich fest, dass in Jeffersons Körper inzwischen zwei weitere Wurmkreaturen zu beträchtlicher Größe herangewachsen waren. Dasselbe galt für ihn selbst. Für den Christophorer lag der Schluss nahe, dass die steigende Strahlung dafür verantwortlich war und in irgendeiner Weise zu diesem Wachstum beitrug. Da aber keine weiteren Wirte zur Verfügung standen, mussten sie sich vor der Strahlung schützen, denn andernfalls war der Nachwuchs gefährdet.
    Wie automatisch, fast roboterhaft verrichteten Jefferson und Bruder William ihre Arbeit. Allerdings fiel es beiden Männern immer schwerer, sich darauf zu konzentrieren. Die Strahlenwerte stiegen noch immer, und Jefferson wurde immer schwächer. Der in ihm heranwachsende Parasitennachwuchs verschlang immer mehr von seiner Energie.
    »Hören Sie zu, ich erkläre Ihnen, was noch zu tun ist«, sagte der Ingenieur schließlich. »Ich weiß nämlich nicht, wie lange ich das hier noch durchhalte …«
    Wenig später sank Jefferson bewusstlos in sich zusammen. Die letzten Schritte der Reparatur musste Bruder William nun allein durchführen.
    Aber auch er spürte, wie seine Kräfte schwanden und eine bleierne Agonie ihn überkam.
    Der Parasit scheint auf eine Art Energiesparmodus schalten zu wollen , ging es dem Christophorer durch den Kopf. Mit fieberhafter Eile und unter Aufbietung aller Kräfte nahm Bruder William letzte Schaltungen vor und kalibrierte die reparierte Hauptspule.
    Schließlich schaffte er es noch, einen Bergstromfunkimpuls abzuschicken. William schaltete die Anlage auf höchste Intensität. Der Impuls würde ganz sicher ebenso in Camp Latanor wie in Mars Town registriert werden und für Aufmerksamkeit sorgen.
    In dem Moment, in dem er die Anlage aktivierte, hatte Bruder William das Gefühl, als ob ihn ein elektrischer Schlag getroffen hätte.
    Schmerzhaft verkrampfte sich sein Körper, und im nächsten Moment verlor er das Bewusstsein …
     
    *
     
    Als der Christophorer wieder zu sich kam, befand er sich an Bord eines Gleiters. Er hatte noch immer den Druckanzug an und lag auf eine Liege. Nur den Helm und die Sauerstoffpatronen hatte man ihm abgenommen.
    Bruder William versuchte, sich zu erheben und aufzusetzen. Eine Frau in der Kombination des Mars Town Emergency Service befand sich in der Nähe. Auf weiteren Liegen waren die anderen Teammitglieder gebettet, die ebenfalls nach und nach zu sich kamen.
    »Sie sind in Gefahr!«, sagte William an die Frau gerichtet.
    Dem Namensschild an ihrer Kombination nach hieß sie Dr. Franca
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