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Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Titel: Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten
Autoren: Alfred Bekker
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es gelang ihr nicht. Es war, als ob eine plötzliche Lähmung ihren Mund und ihre Stimmbänder befallen hatte. Ein unterdrückt wirkender Schrei entrang sich ihren Lippen.
    Das war alles.
    Ganz am Rande registrierte sie, dass Tong und Stein sich auf die Gruppe zubewegten. Sie wirkten dabei wie Roboter. Ihre Bewegungen waren unharmonisch, was ihnen auf Grund der geringen Schwerkraft einen ziemlich unsicheren Gang verlieh.
    Mutawesi hatte sich unterdessen auf den Boden gelegt.
    Die Tatsache, dass vor kurzem erst zwei unterschiedlich große Exemplare des Parasiten seinen Körper verlassen hatten, schien ihn sehr geschwächt zu haben.
    Jefferson zog seinen Nadler und richtete ihn auf Tong und Stein.
    »Bleien Sie stehen!«, rief der Leitende Ingenieur der STERNENFAUST. »Andernfalls bin ich gezwungen zu schießen!«
    Bruder William richtete inzwischen ein Ortungsmodul auf die beiden.
    Jene vermutlich aus dem Subraum stammende Wellenform, die offenbar mit dem Parasiten verbunden war, umflorte auch die beiden infizierten Männer. Der Befund war eindeutig.
    Sowohl Tong als auch Stein schienen Jeffersons Worte überhaupt nicht ernst zu nehmen.
    Das Gesicht des Ingenieurs war zu einer Fratze verzerrt.
    Was sollte er tun? Jeder Beschuss mit Nadlermunition bedeutete ein möglicherweise tödliches Risiko, wenn man in einer vakuumähnlichen Atmosphäre und einem Druckanzug herumlief.
    Aber das musste er wohl in Kauf nehmen.
    Doch noch ehe er seinen Schuss abgegeben hatte, hielten sich sowohl Tong als auch Stein plötzlich mit von unter unmenschlichen Schmerzen gezeichneten Gesichtern den Körper.
    Gleich mehrere dieser wurmähnlichen Wesen drangen daraus hervor, bewegten sich anschließend im Staub des Mars mit einer erstaunlichen Schnelligkeit. Sie erinnerten an Schlangen. Ihre Größe, zu der sie inzwischen herangereift waren, war sehr unterschiedlich. Tong und Stein sanken fast gleichzeitig auf die Knie. Beide stöhnten auf, als ob sie eine große Last getragen hätten.
    Jefferson feuerte mit dem Nadler auf die Parasiten. Einige von ihnen wurden förmlich durchsiebt. was sie kurzzeitig irritierte, anschließend aber ihren Weg fortsetzen ließ. Es war nahezu vergebens, was er tat – aber immerhin zeigten die Parasiten auf den Nadlerbeschuss wenigstens eine Reaktion, wenn sie dadurch auch nicht aufzuhalten waren.
    Der erste Parasit ereichte Jefferson nur wenige Sekunden später.
    Das Wesen lieferte sich mit mehreren kleineren und größeren Artgenossen, die sich offenbar in unterschiedlichem Reifestatus befanden, einen Kampf um die zur Verfügung stehenden Wirte.
    Jefferson wurde gleich von drei dieser Kreaturen angefallen. Beide durchdrangen erst den Anzug und wenig später drangen sie in den Körper ein.
    Bruder William erging es ähnlich. Auch er konnte sich vor dem Befall durch den durchsichtigen Parasiten nicht schützen. Zwei auf einmal erwischten ihn.
    Ein Mensch nach dem anderen sank geschwächt zu Boden. Stöhnende Laute und unterdrückte Schreie waren jetzt über Helmfunk zu hören. Jegliche weitere Kommunikation erstarb …
     
    *
     
    Bruder William ahnte nur, wie viel Zeit seit jenem Augenblick vergangen sein musste, als die Parasiten ihn befallen hatten.
    Offenbar hatten sich die beiden wurmartigen Wesen, die in seinen Körper eingedrungen waren, dort eine Art Kampf geliefert. Es war eine Auseinandersetzung gewesen, die für den Christophorer ab und zu ziemlich schmerzhaft verlaufen war und damit geendet hatte, dass einer der beiden transparenten Würmer Williams Körper wieder hatte verlassen müssen. Für ihn stand kein Wirt zur Verfügung. Seine Versuche, einen der anderen Körper zu übernehmen, scheiterten. Er hatte schon bald nicht mehr genug Energie. Das fluoreszierende Leuchten verlosch und zurück blieben die transparente Hülle und Organe, die zuerst sehr viel langsamer und zum Schluss gar nicht mehr pulsierten.
    Bruder William dachte darüber nach, dass dies eigentlich eine günstige Gelegenheit für Dr. Gardikov gewesen wäre, um anhand eines Kadavers, der zur Spezies dieser bisher unbekannten Parasiten gehörte, Untersuchungen anzustellen.
    Aber Dr. Gardikov, die selbst nun ebenfalls von einem der Ableger dieses Wesens heimgesucht wurde, dachte gar nicht daran, sich um den Kadaver zu kümmern. Er schien sie – zumindest äußerlich – nicht einmal zu interessieren.
    Bald schon standen mehrere dieser transparenten Körper mit ihrer vollkommen durchsichtigen Membran für Untersuchungen zur Verfügung,
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