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Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Titel: Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten
Autoren: Alfred Bekker
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der Christophorer mehrere Meter weit in den Marssand segelte, sich einmal um die eigene Achse drehte und sich schließlich mühsam wieder aufrappelte. Er überprüfte als erstes den Sitz der Sauerstoffpatrone.
    Kaboli lief schreiend und wild mit den Armen rudernd davon.
    »Warten Sie!«, rief Dana.
    Der Survival Instructor trug das Modul bei sich, mit dessen Hilfe das Signal für eine sofortige Rückholung ausgelöst werden konnte.
    Dana zog ihren Nadler, stellte ihn so ein, dass nur ein einzelnes Projektil abgefeuert wurde, und drückte ab. Die Waffe war mit Betäubungsmunition geladen.
    Das Geschoss durchdrang den Druckanzug in Kabolis Rücken. Er war sofort außer Gefecht gesetzt und stürzte zu Boden. Eine Wolke aus kondensierender Atemluft strömte aus dem winzigen Loch heraus, das durch den Nadlerbeschuss entstanden war.
    Gardikov und Frost rannten zu dem bewusstlosen Survival Instructor. Bruder William und Jefferson schlossen sich ihnen an. Die Ärztin war die Erste, die ihn erreichte. Sie griff zu dem Flick-Set, das jeder Kursteilnehmer an einer Magnethalterung in Gürtelhöhe hängen hatte und verschluss damit das Loch. Ein paar sekundenschnelle Handgriffe genügten dafür.
    Anschließend untersuchte sie Kaboli mit ihrem Medoscanner. »Die Werte sind für einen bewusstlosen Real Martian normal. Es besteht keine akute Lebensgefahr – zumindest nicht durch den Nadlerbeschuss und den kurzzeitigen Druckabfall in seinem Anzug.«
    »Und was diesen Parasiten angeht?«, fragte Frost.
    »Ich weiß nicht, was der genau in seinem Körper anstellt«, stellte Gardikov fast tonlos fest.
    »Ich schlage vor, dass Sie Ihren Medoscanner für einen Datenaustausch mit meinem Modul bereithalten, Dr. Gardikov«, schlug jetzt Lieutenant Jefferson vor. »Ich übersende Ihnen die Daten der angemessenen Subraumwellen und danach müsste Ihr Scanner eigentlich in der Lage sein, den Parasiten innerhalb des Körpers zu orten, wenn Sie Ihre Scanoptionen entsprechend bearbeiten.«
    »In Ordnung. Versuchen wir es«, forderte Gardikov.
    Jefferson tippte auf dem Touchscreen seines Moduls herum. Für jemand mit gewöhnlichen, menschlichen Augen war auf dem Display nur eine graue Fläche zu sehen. Für Jefferson jedoch befand sich dort eine hoch differenzierte Abbildung. Temperaturunterschiede von etwa einem zehntausendstel Grad bildeten die einzelnen Zeichen so gestochen scharf ab, wie kaum ein Farbdisplay dies innerhalb des sichtbaren Lichts vermocht hätte.
    Gardikov nahm ebenfalls einige Modifikationen an ihrem Medoscanner vor, und Augenblicke später waren die Daten übertragen.
    Die Ärztin untersuchte den Real Martian noch einmal. Auf dem Display war jetzt eine Darstellung seines Skeletts zu sehen, dazu einige markierte Bereiche am oberen Rückgrat und im Nacken. Von dort gingen die schwachen Subraumwellen aus, die Jefferson geortet hatte.
    Die Umrisse des Parasiten ließen sich auf diese Weise deutlich abbilden. Es gab pulsierende Regionen, die wohl mit den Organen des wurmähnlichen Wesens identisch waren.
    Organe, die offenbar besonders intensiv diese Strahlenkomponente emittieren , überlegte Frost.
    »Wir haben unseren Parasiten«, stellte Gardikov fest. »Ich fürchte nur, dass wir im Moment nichts gegen sein Vorhandensein unternehmen können – genauso wenig, wie wir verhindern können, dass er uns einen nach dem anderen befällt. Nach welchen Kriterien er sich seine Wirte sucht und auf welche Weise er von deren Stoffwechsel partizipiert, kann ich natürlich nach einer so kurzen Untersuchung noch nicht sagen. Aber ich kann feine elektrische Impulse orten, mit denen auf die Nerven und das Gehirn Einfluss genommen werden könnte.«
    »Sind dadurch auch Persönlichkeitsveränderungen erklärlich?«, fragte Frost.
    »Theoretisch ja. Aber Genaues kann ich dazu natürlich noch nicht sagen.«
    Jefferson nahm Kaboli das Modul ab, mit dem dieser die Möglichkeit hatte, eine sofortige Rückholung per Antigravgleiter zu veranlassen. Der Genetic schloss das Gerät an sein eigenes Modul an, um die Anzeigen überhaupt lesen zu können.
    »Worauf warten Sie noch? Schicken Sie das Signal endlich ab!«, forderte Frost. »Da war noch ein zweites dieser wurmartigen Biester, das aus Mutawesi herausgekrochen ist. Es war viel kleiner als das Exemplar, das Kaboli angefallen hat.«
    »Wo ist es jetzt?«, fragte Bruder William.
    »Ich konnte es durch Nadlerbeschuss irgendwie ablenken. Die Partikel gingen durch seinen Körper hindurch, aber ich hatte den
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