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Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Titel: Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten
Autoren: Alfred Bekker
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Marsstaub und atmosphärischem Unterdruck zu ergeben. Ein Monstrum, das ihre Gruppe unweigerlich erschlagen würde.
    Du denkst über den Sturm schon wie über ein lebendes Wesen! , ging es Frost durch den Kopf. Als ob es sich um ein fassbares Ungeheuer handeln würde.
    Einen Feind … in Wahrheit war der eigentliche Feind deine Fehleinschätzung in Bezug auf die Route …
    Das war eine Wahrheit, die schmerzte.
    Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Mit beiden Beinen stießen sie sich vom Boden ab und landeten wenige Meter entfernt. Ein Bein war dabei nach vorn, das andere nach hinten ausgerichtet wie bei einem raumgreifenden Schritt unter Erdschwerkraft.
    Die Teammitglieder federten auf dem staubigen, aber festen Boden ab und sprangen gleich weiter. Durchschnittlich waren sie anderthalb Sekunden in der Luft, wie eine Anzeige im Inneren des Helmvisiers anzeigte.
    Eine Sprunglänge, die für die Fortbewegung unter Marsbedingungen optimal war. Schon die ersten Erdastronauten des zwanzigsten Jahrhunderts hatten bei ihren Mondmissionen schnell festgestellt, dass diese känguruartige Fortbewegung unter den Bedingungen einer geringen Schwerkraft am effektivsten war.
    Sie hüpften vor dem herannahenden Sturm davon. Aber schon dessen Außenbereiche sorgten für Windböen, die heftig genug waren, um die Springer fortzureißen.
    Gardikov wurde plötzlich emporgeschleudert, ohne dass sie noch irgendeine Kontrolle über ihren Körper hatte. Im nächsten Moment krachte sie auf den von Gesteinsbrocken übersäten Boden. Ihr Helmvisier bekam Risse. Ein Todesröcheln war noch über den Helmfunk zu hören. Der Sauerstoff aus dem Inneren des Druckanzugs trat in einer Fontäne aus. Die in der Atemluft enthaltene Feuchtigkeit kondensierte sofort.
    Dana sah es, taumelte jedoch weiter vorwärts. Springen durfte sie jetzt nicht mehr. Die Windgeschwindigkeiten hatten inzwischen alles überschritten, was selbst von den schlimmsten Hurrikans auf der Erde bekannt war. Der Himmel hatte sich vollständig verdunkelt und wurde einer rostroten, immer düsterer werdenden Schicht aus aufgewirbelten Partikeln bedeckt.
    Sie taumelte zu Boden und kam dabei ziemlich hart mit dem Visier gegen einen der Steine. Es gab einen Kratzer, aber abgesehen davon schien kein Schaden entstanden zu sein. Die Anzeige des Helmdisplays verriet, dass der Anzug nach wie vor einwandfrei arbeitete.
    Aber das war nur ein schwacher Trost.
    Sie blickte sich um.
    Schemenhaft bemerkte sie eine Gestalt. Es waren die Umrisse eines Standardraumanzugs, wie sie von den Raumsoldaten des Star Corps für den Einsatz auf Planeten mit nicht-irdischen Bedingungen benutzt wurden. Sie glaubte einen Moment lang, an der Ausrüstung erkennen zu können, dass es Tong war. Aber das konnte ebenso gut ein Irrtum sein.
    Die Gestalt verschwand nur Augenblicke später.
    »Michael, wo sind Sie?«, fragte sie über Helmfunk, doch sie erhielt, abgesehen vom Rauschen irgendeiner Interferenz, keine Antwort.
    Sie war allein.
    Allein auf einem menschenfeindlichen Planeten, dessen Oberfläche so gut wie unbesiedelt war und dessen Terraforming noch ein paar Jahrhunderte brauchen würde, um Erfolge zeigen zu können, die über die Ansiedlung von einigen Sauerstoff produzierenden Moosen hinausgingen. Milliarden Menschen lebten auf dem Mars – aber deren Städte lagen tief unter der Oberfläche. Hierher verirrte sich niemand, es sei denn, er hatte einen sehr guten Grund dafür, um diese schroffe Einöde aufzusuchen, deren trocken-kalte Kargheit alles in den Schatten stellte, was ein Mensch der Erde mit dem Begriff Wüste verbinden mochte.
    Frost presste sich auf den Boden. Jetzt gab es tatsächlich nichts mehr was sie tun konnte.
    Alles läuft jetzt einfach bis zum Ende! , ging es ihr durch den Kopf. Und irgendwann heißt es dann GAME OVER oder so ähnlich …
    Etwas drückte an ihrem Halsansatz. Es war der Kragen ihres Anzugs, der sich, da sie auf dem Bauch lag, von unten an ihren Hals und die obersten Rippen presste, wodurch sie ihren Talisman schmerzhaft spürte. Sie war auf Dambanor II von dem Projektil einer primitiven Steinschlosswaffe getroffen worden, die ein reptiloider Einheimischer auf sie abgeschossen hatte. Dieses Projektil trug sie ständig bei sich. Bedenke, dass du sterblich bist. Daran erinnerte sie dieses Amulett nun ständig.
    Eine Anzeige erschien in ihrem Helmsdisplay.
    AUSFALL VON TEAM-MITGLIEDERN: 88,71 Prozent , stand dort.
    6 von 7 Teammitgliedern sind tot.
    Ein emporgeschleuderter
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