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Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Titel: Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten
Autoren: Alfred Bekker
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es da bei mir ja ein gewisses Handicap, wenn Sie meine Personalakte aufmerksam gelesen haben …«
    »Ich weiß jetzt nicht, wovon Sie sprechen«, bekannte Frost ehrlich.
    »Nun, Bewerber, bei denen psychische Auffälligkeiten klinisch diagnostiziert wurden, haben es gegenüber gleich qualifizierten Mitbewerbern immer ein bisschen schwerer, Ma’am.«
    Frost nickte. Jetzt wusste sie, worauf Crewman Wredan hinauswollte. Der Pilot der L-1 litt unter einer ausgeprägten Vogelphobie.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Ihnen aus Ihrem Leiden einen Strick drehen wird, Crewman Wredan«, erklärte Dana.
    Den Piloten schien das nicht sonderlich zu beruhigen. Sein Gesicht strahlte in diesem Moment alles andere als Selbstbewusstsein aus, obwohl er dazu seinen Leistungen als Pilot zu Folge eigentlich allen Anlass hatte. Und soweit Dana darüber informiert war, waren auch Wredans Ergebnisse bei den vorangegangenen Tests beachtlich gewesen, sodass er sich eigentlich keine Sorgen zu machen brauchte.
    »Wie auch immer, ich wollte Sie eigentlich nur bitten, dass Sie mir bei der Auswahl des Nachfolgers helfen, da mir erstens die fachlichen Kenntnisse zur Beurteilung von Pilotenleistungen fehlen und ich zweitens meine Entscheidung vermutlich sehr schnell treffen muss und gar keine Zeit haben werde, um mich in dieses Gebiet ausreichend hinein zu vertiefen.«
    »Ich stehe Ihnen jederzeit zur Verfügung, Ma’am«, erklärte sich Wredan bereit.
    »Ich danke Ihnen und wünsche Ihnen ansonsten alles Gute bei den Tests.«
    »Danke, Captain.«
    »Sie können wegtreten.«
     
    *
     
    Die Raumfähre SOLAR SHUTTLE 295 D brachte Dana Frost, Bruder William, Tong, Gardikov, Mutawesi, Stein und Jefferson auf direktem Weg zum Mars. Die Passage dauerte etwa acht Stunden, wobei die erste Hälfte der Strecke konstant beschleunigt wurde, die zweite gebremst.
    Die Shuttle-Crew bestand aus Captain Desmond LaMarre und seiner Copilotin Ricarda Mbwane, wie die Namensschilder an den Uniformen auswiesen. Allerdings waren beide nicht Angehörige des Space Corps, sondern flogen im Dienst eines privaten Shuttle-Dienstes. Die Bezeichnung Captain war also bei LaMarre kein militärischer Rang, sondern wies ihn lediglich als Kommandanten der Raumfähre aus.
    SOLAR SHUTTLE 295 D verfügte über sehr leistungsstarke Ionentriebwerke modernster Bauweise, die es, was die Beschleunigungswerte anging beinahe mit einem Schiff wie der STERNENFAUST aufnehmen konnten. Allerdings gab es keinen Bergstrom-Antrieb. Es lohnte nicht, derart kleine Schiffe mit Überlichtantrieb auszurüsten, es sei denn, man verwendete sie zu militärischen Zwecken, wie die umgebauten Raumboote, die die Genetiker-Welten bislang zu ihrer Verteidigung verwendeten. Die Überwindung der Lichtmauer durch das ab einer Geschwindigkeit von 0,4 LG mögliche Eintauchen in den Bergstrom-Raum war sehr energieaufwändig. Beim Transport von Fracht oder Passagieren lohnte der Aufwand eigentlich nur, wenn man größere Einheiten auf den Weg schickte.
    Aus dem All sieht der Mars wie eine runzelig gewordene Orange mit weißen Schimmelflecken an den Polen aus! , ging es Frost durch den Kopf, während sie durch eins der Sichtfenster auf den Roten Planeten blickte.
    Der Mars hatte aufgrund seiner Achsenneigung von vierundzwanzig Prozent stark ausgeprägte Jahreszeiten. Außerdem schwankte der Abstand zur Sonne im Verlauf eines Jahres um gut 50 Millionen Kilometer. An den Polen gab es sich gegenseitig überlagernde Eiskappen. Eine kleinere, die aus Wasser-Eis bestand und eine größere, die aus gefrorenem Kohlendioxid gebildet wurde. Die Eiskappen der Südhalbkugel schmolzen im Sommer vollständig ab, während auf der Nordhalbkugel lediglich die Trockeneiskappe aus Kohlendioxid verschwand, während die kleinere Wassereiskappe sich zwar verkleinerte, aber nie zur Gänze abschmolz. Das hatte seinen Grund darin, dass der nördliche Sommer mit der Zeit der größten Sonnenentfernung zusammentraf und sich daher die Achsenneigung und die Schwankungen in der Entfernung zur Sonne gegenseitig zumindest teilweise neutralisierten.
    Im Moment herrschte Nordsommer, wie man deutlich sehen konnte. Das Trockeneis im Norden war fast völlig verschwunden, während sich das Eis des Südens beinahe bis zum vierzigsten Breitengrad vorgearbeitet hatte. Übersetzt auf die Verhältnisse auf der Erde wäre das einer südlichen Vergletscherung bis Buenos Aires gleichgekommen.
    Dunstwolken aus kondensierendem Wasserdampf waren als weiße
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