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Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Titel: Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten
Autoren: Alfred Bekker
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normaler Behaarung hätten sich in diesem Moment wohl die Augenbrauen gehoben. »Commander?«
    »Darf ich fragen, welche Ergebnisse Sie in der Simulation erreichten?«
    Sag mal, welcher Teufel hat dich eigentlich geritten, dem Commodore diese Frage zu stellen? , meldete sich eine ziemlich ungehaltene Gedankenstimme in Dana Frosts Hinterkopf. Aber jetzt war es zu spät. Die Worte hatten ihre Lippen verlassen und ließen sich nicht wieder zurückholen, so sehr sie sich das jetzt vielleicht auch gewünscht hätte.
    Ein breites Lächeln erschien auf Commodore Jacksons Gesicht. »Im dritten Durchgang schaffte ich es immerhin, einen meiner Männer zu retten – mich selbst allerdings nicht.«
    »Das beruhigt mich, Sir.«
    »An Ihren Fähigkeiten als Kommandantin sollten Sie auf keinen Fall zweifeln, die brauchen Sie noch dringender den je in Camp Latanor.«
    »Danke, Sir.«
    Die Verbindung wurde beendet. Das Bild von Commodore Kim Ray Jackson verschwand vom Schirm und machte wieder der Ansicht der Erde und ihrer Orbitalstationen Platz.
    Der Commodore hat mich gar nicht erst nach meinen Ergebnissen gefragt! , rief sich Frost jetzt in Erinnerung.
     
    *
     
    Mars Town, District C, App. 345.621 DE
     
    Wyona Ramesha löste den strengen Knoten, mit dem sie ihr langes, blauschwarzes Haar zusammengefasst hatte. Seidig glänzend fiel es der jungen Frau über die Schultern. In ihren Gedanken sah sie das Gesicht ihres Geliebten David Stein vor sich. Die blonden Haare, das gewinnende Lächeln … Jedes Mal, wenn ein Wiedersehen bevorstand, wurde ihr Inneres von einer Welle von Gefühlen überspült. Je länger sie sich nicht gesehen hatten, desto stärker wurde die Sehnsucht.
    David hatte ihr eine private Transmission geschickt, nachdem die STERNENFAUST aus dem Bergstromraum ausgetreten war und sich auf Spacedock 13 zubewegte. Dass die STERNENFAUST dabei – unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Planetenpositionen von Erde und Mars zueinander – dem Roten Planeten sehr nahe kommen würde, empfand die junge Frau dabei als eine Ironie des Schicksals. Er fliegt praktisch an mir vorbei , ging es ihr durch den Kopf.
    Seit dem Absenden der privaten Transmission waren etwa sieben Stunden vergangen. Das bedeutete, die STERNENFAUST hatte entweder bereits an Spacedock 13 angedockt oder stand kurz davor. Wahrscheinlich würde ein Shuttleflug noch einmal sieben bis acht Stunden in Anspruch nehmen – je nach gegenwärtiger Entfernung Mars-Erde vielleicht sogar noch etwas länger. Abgesehen davon stimmten diese Zeitangaben auch nur unter der Voraussetzung, dass unmittelbar nach Eintreffen der STERNENFAUST an der irdischen Orbitalstation Spacedock 13 auch gleich eine Raumfähre zur Verfügung stand, die David mitnehmen konnte.
    Sie atmete tief durch. Was sollen all diese Gedanken? Er wird dir eine Nachricht schicken, wenn es soweit ist – und dann weißt du Bescheid.
    Aber sie konnte einfach nicht anders, als immer wieder daran zu denken und erneut nachzurechnen, wann sie ihn im Raumhafen von Mars Town erwarten konnte.
    Wyona trug im Moment nichts weiter als einen Kimono, der die verführerischen Kurven ihres Körpers nachzeichnete. Sie betrat das Bad, löste den Gürtel des Kimonos und war gerade im Begriff, sich unter die Dusche zu stellen, als eine Musik einsetzte. Abgedämpfte, vibratolose und leicht melancholisch klingende Trompetentöne, wie das Echo einer Botschaft aus dem Nichts. Es handelte sich um eine restaurierte Jazz-Aufnahme des Trompeters Miles Davis von Some Day My Prince Will Come , die Wyona als Klingelton für alle Botschaften von David konfiguriert hatte.
    Da sie im Moment keinen Kommunikator bei sich trug, über den sie die Transmission hätte entgegennehmen können, verließ sie das Bad wieder und ging zur Hauptkonsole ihres Apartments in Mars Town, District C. Auf dem Display fand sie noch einmal bestätigt, dass es tatsächlich David war, der sich da meldete.
    Durch den Druck auf ein Sensorfeld bestätigte sie die Annahme des Gesprächs.
    Auf einem in die Wand eingelassenen Bildschirm erschien sein Gesicht.
    »Hallo Darling. Ich bin auf Spacedock 13 und habe nicht viel Zeit, weil gleich unser Shuttle zum Mars abgeht. Genaue Ankunftszeit und -ort sind im Datenstrom dieser Transmission enthalten.«
    »Ich freue mich schon so, dich wieder zu sehen, David!«, erwiderte sie.
    »Mir geht es genauso. Nur dieser verdammte Survival-Kurs in Camp Latanor, von dem ich dir erzählt habe …«
    »Der geht auch vorüber. Und
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