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Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten

Titel: Sternenfaust - 021 - Mars-Parasiten
Autoren: Alfred Bekker
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dem Hohen Rat der Solaren Welten unterstellt worden, die planeteneigenen Regierungen abgesetzt. Allerdings waren keinerlei Maßnahmen unternommen worden, um dies auch durchzusetzen.
    Wie viele andere Bewohner Genets war auch Simon Jefferson das Ergebnis einer gentechnischen Optimierung. Man hatte ihn für den Einsatz als Bergbauingenieur auf einer Methanwelt erschaffen, sodass er dazu in der Lage war, zwischen Sauerstoff- und Methanatmung zu wechseln. Seine Facettenaugen waren ausschließlich für die Wahrnehmung von Infrarotstrahlung ausgelegt.
    »Ich habe länger unter extremen, nicht der Erdnorm entsprechenden Bedingungen verbracht als die gesamte restliche Besatzung der STERNENFAUST zusammengenommen«, sagte Jefferson ziemlich ärgerlich. »Und da verlangen diese arroganten Säcke vom Oberkommando die Ableistung dieses Kurses von mir!«
    »Mäßigen Sie sich, Lieutenant«, wies ihn Dana Frost zurecht. »Ihren Unmut darüber kann ich verstehen, aber weder Sie noch ich können daran etwas ändern. Also hat es auch keinen Sinn, darüber zu lamentieren.« Dana wandte sich an Bruder William. Der noch recht jung wirkende Christophorer erwiderte ihren Blick. »Der Einzige, der nicht an diesem Kurs teilnehmen muss, wären Sie, Bruder William.«
    »Ich will keine Ausnahme sein«, erklärte er.
    »Sie sind kein regulärer Offizier an Bord der STERNENFAUST, sondern genießen als wissenschaftlicher Berater lediglich die mit dem Offiziersrang verbundenen Privilegien …«
    »… auf die ich im Übrigen nie einen besonderen Wert gelegt habe.«
    »Ich habe mir die Vorschriften diesbezüglich noch einmal genau durchgelesen, Bruder William. Es gibt keine Verordnung, die Sie dazu zwingen könnte, an diesem Kurs teilzunehmen.«
    Bruder William lächelte. »Nun, ich … Also …« Er hatte den Satz zweimal angefangen, biss sich jetzt auf die Lippe und zuckte einfach nur die Schultern. Irgendein Gedanke schien ihm gerade im Kopf herumzuspuken. »Wissen Sie, im Gegensatz zu allen anderen hier im Raum freue mich auf diese Erfahrung.«
    »Also, ich kann Ihnen sagen, es gibt wirklich Erfreulicheres, als in einem unförmigen Druckanzug durch die Marswüste zu hüpfen – und das auch noch ohne hinreichendes technisches Equipment wie Antigrav-Paks oder dergleichen«, meinte Tong. Der Erste Offizier der STERNENFAUST wandte sich an Stein. »Für Sie hat das Ganze wenigstens in so fern sein Gutes, dass Sie die Shuttle Passage zum Mars nicht aus eigener Tasche bezahlen müssen, sondern Ihre Freundin auf Kosten des Star Corps besuchen können!«
    Stein lächelte verhalten.
    Er hatte eine Freundin auf dem Mars. Sie hieß Wyona Ramesha und war Systemadministratorin in einem der zahlreichen Zuliefererunternehmen für die Raumfahrtindustrie, die in den größtenteils unterirdischen Siedlungen auf dem Mars ihren Stammsitz hatten. Tatsächlich hatte er viel an Wyona gedacht in letzter Zeit. Der Gedanke, dass er sie kurz nach seiner Ankunft erst einmal wieder für ein paar Tage verlassen musste, um an diesem Survival-Kurs in der Latanor Area teilzunehmen, gefiel ihm natürlich überhaupt nicht. Stattdessen hätte er lieber etwas von dem sich auf seinem Konto anhäufenden Sold für die Shuttle-Passage ausgegeben. Selbst den doppelten Preis, wenn er damit das Survival-Training hätte umgehen können.
    Er zuckte die Achseln. »Man muss eben immer das Positive sehen.«
    Ein Summton ertönte.
    Die Brücke meldete sich über Interkom, wo gegenwärtig Lieutenant John Santos das Kommando führte, während der Rest der Brückencrew im Moment von Fähnrichen gestellt wurde, die auf der STERNENFAUST ihre Ausbildung absolvierten. Aber während des Anflugs auf Spacedock 13 konnte eigentlich nichts schief gehen. Eine Routineaufgabe, die von Santos und den Fähnrichen mühelos und ohne besonderes Risiko bewältigt werden konnte.
    »Captain, wir docken in zehn Minuten an Spacedock 13 an«, meldete Santos, der normalerweise die Funktion eines Ruderoffiziers an Bord der STERNENFAUST innehatte.
    »In Ordnung, Lieutenant. Ich danke Ihnen für die Meldung.«
     
    *
     
    Lieutenant Santos salutierte, als Dana Frost wenig später auf der Brücke erschien.
    »Machen Sie weiter, Lieutenant.«
    »Ja, Ma’am.«
    »Tun Sie so, als wäre ich gar nicht da.«
    »In Ordnung, Captain.«
    Dass sämtliche ranghöheren oder bei Ranggleichheit dienstälteren Offiziere abwesend waren und Lieutenant John Santos daher die Gelegenheit erhielt auf der Brücke das Kommando zu führen, kam
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