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Staub Im Paradies

Titel: Staub Im Paradies
Autoren: Ernst Solèr
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sitze.
    »Im April. Am fünfzehnten, um genau zu sein.«
    Ich blicke auf meine Speedmaster. Sie zeigt mir erstens, dass wir immerhin bereits den fünfundzwanzigsten Februar haben, und zweitens, dass es Zeit ist, Mittagessen zu gehen.
    »Gehen wir was essen«, schlage ich deshalb vor.
    »Ich nehme nicht an, dass es dich in unser Personalrestaurant zieht, oder?«, lacht Michael.
    »Ich will doch euren Ruf nicht beschädigen, Freunde«, sage ich. »Gehen wir ins Italia, ich kann ja noch schnell reservieren.«
    »Ich habe mich leider schon mit meinem Freund verabredet, Fred«, äußert sich Gret überraschend und errötet dabei leicht.
    Ich betrachte sie verwundert, auch wenn die Gerüchteküche mir natürlich bereits von ihrem Liebesglück berichtet hat.
    »Er fliegt noch heute Nachmittag für ein paar Tage nach Berlin. Deshalb möchten wir uns vorher gerne noch mal sehen«, fügt sie hinzu.
    »Nur zu«, sage ich leichthin. »Aber zeig den Kerl doch mal vor, wir sind natürlich neugierig!«
    »Ich soll ihn euch Wölfen zum Fraß vorwerfen?«
    »Da muss er durch«, meine ich lakonisch.
    Dann erhebe ich mich, um meinen Wintermantel anzuziehen. Es ist garstig kalt zurzeit. Außerdem windet es heftig, wie mir der Blick aus dem Fenster zeigt. Wirklich unwirtlich.
    Aber immerhin: Lästige Mücken und Fliegen werde ich da draußen wohl keine antreffen.

Erklärung und Dank
    Die meisten Örtlichkeiten, die in diesem Buch beschrieben sind, gibt es wirklich. Einzige große Ausnahme ist das Hamawella Malaria Research Center, das leider (noch) nicht existiert.
    Auch viele der in diesem Buch geschilderten Nebenepisoden haben sich tatsächlich ereignet: die Schlägerei unter Tamilen vor dem Kino Riff Raff, das Versenden einer Bombendrohung aus einer Werbeagentur, der Angriff der LTTE auf den Flughafen in Colombo oder die Entlassung des Chefdelegierten des Roten Kreuzes für die Tsunamihilfe.
    Ich liebe Sri Lanka und habe insgesamt vier Monate meines Lebens in diesem wunderschönen Land verbracht. Nirgends habe ich freundlichere Leute getroffen, keinen Krieg auf der Welt verstehe ich weniger.
    Bei der Arbeit zu diesem Buch haben mich unterstützt: Stefan Frei, Denise Bartholdi, Heidi Hiltebrand sowie verschiedene Tamilen und Singhalesen, die hier nicht namentlich genannt werden möchten.
    Ein besonderer Dank geht auch an alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Grafit Verlags, mit denen die Zusammenarbeit nicht nur ersprießlich, sondern immer auch sehr angenehm, warmherzig und witzig ist.

Glossar
    allfällig – (schweiz. für) etwaig, eventuell, allenfalls (vorkommend)
    Ausschaffung, die – schweiz. für Abschiebung
    bedingte Gefängnisstrafe – (österr., schweiz. für) Verurteilung mit Bewährungsfrist
    Combox® – Gratis-Anrufbeantworter der Swisscom für Natel®-Abonnenten
    Glückskette – humanitäre Solidaritäts- und Spendenplattform der Schweizer Medien, angeführt durch die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SSR idée suisse
    GSG 9 – G renz s chutz g ruppe 9 ; Antiterrorismuseinheit der deutschen Bundespolizei
    IKRK – Internationales Komitee vom Roten Kreuz (in Genf)
    Jass, der – (schweiz., auch süddt. und westösterr.) ein Kartenspiel
    Kafi Lutz, der – in der Schweiz gebräuchliche Bezeichnung für Kaffee mit Schnaps
    Krait, der – nachtaktive Giftschlange Südostasiens
    LTTE – Liberation Tigers of Tamil Eelam; paramilitärische Organisation und politische Partei, die für die Unabhängigkeit der Tamilen im Norden und Osten vom restlichen Sri Lanka kämpfen, in dem mehrheitlich Singhalesen leben
    Natel® – Der Begriff ›Natel‹ ist eine geschützte Bezeichnung der Schweizer Telekomgesellschaft Swisscom. Ursprünglich stammt er vom Begriff › N ationales A uto tel efon‹ ab. Das Wort hat in der Schweiz in allen vier Sprachen größere Verbreitung als der Begriff ›Handy‹.
    Perron, der – (veraltet, noch schweiz. für) Bahnsteig
    Rande, die – (schweiz. für) Rote Rübe
    Rega – Re ttungsflugwacht und G arde A eriènne
    Schwingen, das – (schweiz. für) eine Art des Ringens
    Senkel, jmd. in den Senkel stellen – (schweiz. für) jmd. zurechtweisen
    SURGIR – Schweizer Organisation für Frauenrechte
    SVP – Schweizerische Volkspartei
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