Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So einfach kann das Leben sein

So einfach kann das Leben sein

Titel: So einfach kann das Leben sein
Autoren: Bruder Paulus Terwitte
Vom Netzwerk:
größere Liebe als Kopfnicken ohne Ende. Da, wo wir uns reiben, entsteht Energie. Wir sprechen über den Widerspruch und nehmen ihn als Aufgabe, einander noch besser kennen zu lernen. Und eine Lösung zu finden, die uns allein nicht eingefallen wäre.
     
Verbindlichkeit einfordern
     
    Vor lauter „Man müsste mal“ kommen wir zu nichts. Wir bringen die „fünf W“ zu selten ins Spiel: Wer beginnt was wo mit wem für wie lange? Da zeigt sich schnell, ob es ein Traum war, über den gesprochen wurde. Unser Leben wird vielfältiger, wenn wir uns nicht zu lange bei Eventualitäten auf halten. Wir wachsen miteinander, wenn wir mutig nachhaken und Versprochenes auch erhalten wollen. Und Enttäuschung darf auch sein, wenn andere unzuverlässig sind. Weil ich selber fehlerhaft bin, spreche ich Fehler an; ich sehe nicht über sie hinweg, weil ich dann deren Verursacher immer mehr übersehen müsste.
     
Nachdenklichkeit einführen
     
    Diskussionen ermüden uns schnell. Lautstärke und Gestik zählen mehr als das Argument und der Gedanke. Wir müssen lernen, unsere Konflikte zu entschleunigen. Wie war das wirklich gemeint? Was kann man noch alles dazu sagen? Was würde jemand einwerfen, der uns hier so reden hörte? Auf diese Weise öffnen wir uns für eine Tiefe des Denkens, die nur mit Zeit und Liebe erreicht wird.
    Trau dich, in Diskussionen nachzuhaken und infrage zu stellen. Starke Gesprächspartner bitte ich, ihre Gedanken noch einmal verständlicher zu formulieren.
     
Geduld beweisen
     
    Spannend ist Geduld, nicht langweilig und schon gar nicht unterwürfig. Echte Geduld weiß darum, dass alles seine Zeit hat. Man kann Entwicklung im Leben nicht erzwingen. Gedanken brauchen ihre Zeit, bis sie gereift sind und zum richtigen Schluss kommen. Unter allem, in allem und über allem ist Gott am Werk. So können wir ruhig warten, bis jemand einen Satz zu Ende gebracht hat. Wir loben die widerstreitende Meinung; erst durch sie kann das Wahre und Richtige wirksam aufgehen.
     
Freundlichkeit wagen
     
    Wir können dem Alltag ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Statt sich feindlich zu begegnen, nehmen wir einander als Freunde auf dem Weg an. Wir müssen aneinander nicht alles verstehen. Aber wir können dem andern freundlich bedeuten, dass wir uns als seine Mitmenschen verstehen. Und nebenbei gesagt: Ich stelle mir Gott lächelnd vor, wenn er uns – trotz allem Trotz gegen ihn – immer wieder freundlich und geduldig begegnet. Trauen Sie sich ruhig, fröhlich aus dem Haus zu gehen – und Sämann der Freude zu sein.
     
Hilfe erbitten
     
    Wirklich groß sind wir, wenn wir das Kleine im Blick haben. Wir brauchen es zum Leben. Was wären wir ohne alle, die uns helfen können? Wir wären einsam und nur auf uns selber gestellt. Tot wären wir, ohne Beziehungen in einer tauben Welt. Wir werden Menschen, wenn wir bitten. Wir sind Menschen, weil wir Hilfe brauchen. Und Hilfe gewähren.
    Trauen Sie sich, den Nachbarn um Hilfe zu bitten. Die Bedürftigkeit kann man als Reichtum ansehen, mit dem sich neue Beziehungen zu Ihren Mitmenschen auf bauen.

Zum Schluss
    Sie wissen jetzt hoffentlich: Das Glück will sich finden lassen. Brechen Sie zukünftig öfter aus dem Grau des Alltags aus. Geben Sie ihm eine, Ihre Farbe. Wenn jeder in dieser Weise zu seinem Glück findet, wird er sich freuen am Glück des anderen und sogar dazu beitragen wollen. So wächst die Einheit der Menschen in der Vielfalt.
    Ein Herz, das sich gesichert weiß, kennt keine Furcht. Gott bietet sich dafür an. Wer es mit ihm versucht, kann vielleicht schon bald mit den Worten der Bibel sagen: „Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg; darum werde ich nicht wanken.“ (Psalm 62, 7) Auf Gott zu vertrauen, lässt einen viel mutiger die Möglichkeiten des Lebens ausloten. Glaube macht kreativ, denn Gott liebt uns schöpferisch. Gott ermutigt uns, den Alltag anders zu leben. Mit ihm als Fundament können wir die festgefahrenen, sicheren Bahnen unseres Alltags verlassen, auf die eingespurt sind. Wir dürfen uns entfalten.
    Weil Gott uns sichert, trauen wir uns, neu zu leben. Selbst da, wo wir denken, dass sich nichts mehr gerade biegen lässt und das Glück uns scheinbar vollkommen verlassen hat, beginnt erst der Glaube seinen Beitrag zum Glück zu leisten: Gott schreibt auch auf krummen Zeilen gerade. Wer es zulässt, kann vielleicht schon viel früher, als er sich zu glauben traute, zu Gott sagen: „Mein ganzes Glück bist du allein.“ (Psalm 16, 2)
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher