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Das Buch der Schatten 2

Das Buch der Schatten 2

Titel: Das Buch der Schatten 2
Autoren: Tiernan Cate
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PROLOG
    Ich tanzte durch die Atmosphäre, inmitten von Sternen, sah winzige Energieteilchen an mir vorbeischießen wie mikroskopisch kleine Kometen. Ich konnte das ganze Universum sehen, alles auf einmal, jeden Partikel, jedes Lächeln, jede Fliege, jedes Sandkorn offenbarte sich mir und war unendlich schön.
    Beim Luftholen atmete ich die Essenz des Lebens ein und beim Ausatmen stieß ich weißes Licht aus. Es war schön, mehr als schön, doch ich hatte nicht genügend Worte, um es zu beschreiben, nicht einmal für mich selbst. Ich verstand alles, ich verstand meinen Platz im Universum, ich verstand den Weg, dem ich folgen musste.
    Dann lächelte ich und blinzelte und atmete wieder aus und stand mit neun Highschoolfreunden auf dem finsteren Friedhof und Tränen liefen mir über das Gesicht.
    »Geht’s dir gut?«, fragte Robbie besorgt und kam zu mir herüber.
    Zuerst schien mir, als redete er nur dummes Zeug, doch dann verstand ich, was er gesagt hatte, und nickte.
    »Es war so schön«, sagte ich lahm und mit brechender
Stimme. Nach meiner Vision fühlte ich mich unerträglich klein. Ich streckte den Finger aus, um Robbies Wange zu berühren. Da, wo ich ihn berührte, hinterließ mein Finger einen warmen rosafarbenen Strich, und Robbie rieb sich verwundert die Wange.
    Die Vasen mit den Blumen standen auf dem Altar, und ich ging, fasziniert von ihrer Schönheit und überwältigt von Traurigkeit über ihren Tod, hinüber. Ich berührte eine Knospe, und sie öffnete sich unter meiner Berührung, erblühte im Tod, wie sie im Leben nicht hatte blühen dürfen. Raven keuchte auf, und ich wusste, dass Bree, Beth und Matt in diesem Augenblick vor mir zurückschraken.
    Dann trat Cal neben mich. »Hör auf, Sachen anzufassen«, sagte er ruhig und mit einem Lächeln auf den Lippen. »Leg dich hin und erde dich. «
    Er führte mich zu einer offenen Stelle innerhalb unseres Kreises, und ich legte mich auf den Rücken und spürte, wie das lebendige Pulsieren der Erde mich zentrierte und den Energiefluss in mir beruhigte, bis ich mich wieder normal fühlte. Mein Wahrnehmungsvermögen konzentrierte sich, und ich sah den Hexenzirkel deutlich um mich herum, sah die Kerzen, die Sterne und die Früchte wieder als das, was sie waren, und nicht als pulsierende Energiekleckse.
    »Was geschieht mit mir?«, flüsterte ich. Cal setzte sich im Schneidersitz hinter mich und hob meinen Kopf
auf seinen Schoß, streichelte mein Haar, das über seine Beine fiel. Robbie kniete sich neben ihn. Ethan, Beth und Sharon kamen näher, spähten über seine Schulter auf mich, als wäre ich ein Ausstellungsobjekt in einem Museum. Jenna hielt Matt um die Taille, als hätte sie Angst. Raven und Bree waren am weitesten weg, Bree entgeistert und ernst.
    »Du hast Magie gewirkt«, sagte Cal und sah mich mit seinen unendlich dunklen goldbraunen Augen an. »Du bist eine Bluthexe.«
    Meine Augen weiteten sich, als sein Gesicht langsam den Mond verdunkelte. Seine Augen blickten tief in die meinen, und dann berührte er meinen Mund mit seinen Lippen, und schockiert wurde mir klar, dass er mich küsste. Meine Arme waren schwer, als ich sie hob und um seinen Hals schlang, und dann erwiderte ich seinen Kuss und wir waren vereint und die Magie knisterte um uns herum.
    In diesem Augenblick reinen Glücks fragte ich mich nicht, was es für mich oder meine Familie bedeutete, dass ich eine Bluthexe war, oder was es für Bree oder Raven oder irgendjemanden bedeutete, dass Cal und ich zusammen waren. Es sollte meine erste Lektion in Magie sein, und es sollte eine harte Lektion sein: das große Bild zu sehen und nicht nur einen Teil davon.

1
NACH SAMHAIN
    Dieses Buch ist ein Geschenk für meine Strahlendhelle, meine Feuerfee, Bradhadair, zu ihrem vierzehnten Geburtstag. Willkommen in Belwicket. In Liebe, Mathair.
     
    Dieses Buch ist privat. Zutritt verboten.
    Imbolc, 1976
    Hier ein einfacher magischer Spruch, um mein Buch der Schatten zu beginnen. Ich habe ihn von Betts Towson, nur dass ich schwarze Kerzen benutze und sie blaue.
     
    Um eine schlechte Gewohnheit loszuwerden:
Zünd Altarkerzen an.
Zünd eine schwarze Kerze an. Sag dann laut: »Dies hemmt mich. Ich will es nie wieder tun. Es ist nicht mehr Teil von mir.«
Zünd eine weiße Kerze an. Sag dann laut: »Dies sind meine Kraft und mein Mut und mein Sieg. Dieser Kampf ist schon gewonnen.«
Stell dir im Geiste die schlechte Gewohnheit vor, die du loswerden möchtest. Stell dir vor, du bist frei davon.
Nachdem du dir
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