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MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Henke
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1
    Kate MacLynn gab sich nur einem morgendlichen Tagtraum hin, aber ihre Fantasie war so lebendig und intensiv, dass ihre Hand wie von selbst unter die Decke glitt. Sie spreizte die Beine, während sie ihre Augen geschlossen hielt. Ihre Fingerspitzen fanden ihre empfindsamste Stelle. Sie stöhnte.
    Sie lag allein in ihrem Bett. Niemand außer ihr befand sich in ihrer Wohnung. Doch in ihrem Traum stand sie inmitten eines Raumes, umgeben von zehn Fremden. Hüllenlos. Ausgeliefert. Aber freiwillig, schließlich war das ihre Sexfantasie. Jede Zelle ihres Körpers vibrierte vor Erregung.
    Scheu senkte sie den Blick. Die Anwesenden konnten alles sehen – ihre geröteten Wangen, da sie ihre schwarzen Haare kinnlang und mit Pony trug, ihren knabenhaften Körper, dem sie mehr Rundungen wünschte, die erigierten Spitzen ihrer kleinen Brüste und ihren rasierten Schoß.
    Wie passt das zusammen?, fragte sie sich in der Realität, weil die Situation Lust in ihr erweckte und sie gleichzeitig beschämte, obwohl es nur eine Fantasie war. Ihr Alter Ego wollte aus diesem Zimmer fliehen und dennoch nirgendwo anders sein. Dass Verlegenheit und Unterwerfung sie erregten, konnten wohl die wenigsten Menschen nachvollziehen, schon gar nicht die in ihrem kleinen Heimatort Black Elder, deshalb war Kate in den Londoner Stadtbezirk Islington gezogen. Aber auch hier hatte sie sich bisher nicht getraut, ihre erotischen Sehnsüchte auszuleben, und flüchtete sich daher in Träume. Sie tauchte wieder in ihren Tagtraum ab. Der Salon, in dem ihr mutigeres Ich stand, hatte den Charme der Zwanzigerjahre. Um die Tanzfläche herum standen Sessel und Sofas, Bilderrahmen mit freizügigen Darstellungen von Burlesque-Künstlerinnen verdeckten große Teile der gestreiften Tapete, Feuer prasselte im Kamin, und das Licht des Kronleuchters war gedimmt.
    Eine heimelige Atmosphäre umgab Kate, aber die täuschte nicht über die lüsternen Blicke der Anwesenden hinweg. Als wollten sie ihr Opfer jeden Moment verschlingen.
    Die Frauen trugen elegante Kostüme, Bubiköpfe und Topfhüte, die Männer Anzüge. Nur einer von ihnen, mit italienischem Aussehen, hatte sich für eine legere Variante mit Knickerbocker und Schiebermütze entschieden. Eine Dame mit einem Stirnband sog mit Lippen, so dunkelrot wie ihr Charleston-Kleid, an ihrer Zigarettenspitze und musterte Kate anzüglich, während sie den Rauch inhalierte und in Wölkchen wieder ausstieß.
    Immer mehr Gäste traten an den Rand der Tanzfläche aus Nussbaum-Parkett, auf der Kate nervös ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagerte. Sie bekam eine Gänsehaut, obwohl es angenehm warm war, und rieb sich über ihre Oberarme.
    »Lass das!« Die Lady in Red, wie Kate sie nannte, drückte ihren Glimmstängel im Aschenbecher aus und erhob sich aus ihrem Sessel. Ihre Stimme klang rau vor Erregung. Sie sprach würdevoll, aber bestimmt, während sie mit der leeren Zigarettenspitze auf Kate zeigte. »Spreiz deine Beine, Arme an die Seiten. Wir wollen sehen, was du zu bieten hast, und Zugriff auf all deine Intimstellen haben.«
    Da Kate zögerte, kam sie näher, zog ihre Armstulpen hoch und fügte diabolisch lächelnd hinzu: »Hör auf, dich zu zieren. Du hast jegliche Rechte an deinem Körper verloren, als du unser Spielzimmer betreten hast.«
    Kate wagte kaum zu atmen, denn ihre neuen Besitzer bildeten einen Kreis um sie und betrachteten sie lasziv. Ihre Mitte prickelte, und ihr Herz wummerte in ihrem Brustkorb. Sie nahm die befohlene Position ein, da der Mann mit dem Casquette drohend eine Reitgerte schwang. Nun war sie schutzlos. Sie spürte all die Blicke, als wären es Berührungen, und wusste gar nicht, wohin sie schauen sollte. Kate war ihnen ausgeliefert, denn sie versperrten ihr jegliche Fluchtmöglichkeit. Sie konnte sich weder bedecken, noch verstecken.
    Kate gehörte ihnen.
    Natürlich hätte sie einfach die Augen öffnen können, um zu entkommen, aber das wäre ihr im Traum nicht eingefallen. Sie wollte unterworfen werden, wollte dienen, lustvoll leiden und vor Geilheit zerfließen.
    Fingerspitzen strichen über ihren Rücken. Kates Nackenhärchen stellten sich auf. Sie wandte den Kopf, um über ihre Schulter nach hinten zu schauen, aber Mr Knickerbocker schlug mit der Gerte auf ihre Hüfte. Es war nur ein Klaps, der nicht sehr wehtat, dennoch erschrak Kate. Sie sog hörbar ihren Atem ein und blieb artig stehen.
    Da sie ihre Beine weit geöffnet hatte, war für alle sichtbar, wie geschwollen ihre
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