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MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Henke
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sie Freunde und teilten ihr Faible für nachtschwarze Haarfärbung und Dominanz und Unterwerfung. Der einzige Unterschied bestand darin, dass Milow seine Gelüste auslebte. Kate dagegen hatte Angst vor der eigenen Courage. Sie hatte sich noch nie einem richtigen Dominus hingegeben, weil sie sich einerseits vor seiner Überlegenheit fürchtete, sich aber andererseits von ihm angezogen fühlte.
    Längst hatte der Countdown begonnen, die Zeit verstrich ungenutzt. Kate hörte förmlich die Minuten runterticken. In Black Elder würde sie bestimmt keinen Herrn und Meister finden, der lustvoll über sie herrschte und ihr die dunkle Seite der Erotik zeigte. Die Kleinstadt lag zwar nicht hinter dem Mond, aber Tattoos wurden nur akzeptiert, wenn sie sich an Körperstellen befanden, die man nicht sah, Piercings in Nase oder Augenbraue waren ebenso undenkbar wie mit grünen Haaren durch die Gassen zu laufen.
    Milow räusperte sich. »Isst du dein Porridge nicht auf?«
    Wortlos schob sie ihm ihren Teller hinüber. Nun, da sie sich wieder ihrer unerfüllten Sehnsucht, sich einem Mann mit Haut und Haaren auszuliefern und Grenzen zu überschreiten, bewusst wurde, fühlte es sich mit einem Mal an, als läge ein Stein in ihrem Magen.
    »Wäre doch zu schade bei der Mühe, die ich mir gegeben habe.« Verlegen senkte er seinen Blick und rührte im Haferbrei. »Dann bin ich eben die alte, mopsige Version von Adam Lambert. Es gibt ja auch dicke und dünne Elvis-Imitatoren.«
    Kate war erleichtert, dass er aß, denn er hatte eine tolle Figur, schlank, aber nicht dürr, wohl proportioniert, aber ohne Fettpölsterchen. Unter anderen Umständen hätte sie sich Hals über Kopf in Milow verliebt. Doch dass er nicht auf Frauen stand, war nur ein Problem. Ein anderes war, dass er ebenso auf dominante Kerle abfuhr wie sie. Er war der einzige ihrer Freunde, sowohl in Black Elder als auch in London, der von ihrer Neigung wusste.
    »So«, sagte er schließlich, stand auf, um Teller und Löffel in die Spüle zu räumen, und nahm den Notizblock, auf dem Kate normalerweise ihre Einkäufe notierte, von der Arbeitsfläche. »Da ich jetzt satt bin, können wir deinen letzten Monat in London planen.«
    »Was meinst du?«, fragte sie, betrachtete ihre Pantoffeln und fragte sich, warum der rechte verschlissener aussah als der linke.
    Er setzte sich wieder, legte den Block auf den Tisch und schob ihn demonstrativ zu ihr hinüber. »Wir gehen dein Sexproblem an und zwar systematisch. Ich helfe dir dabei.«
    Kates Augen weiteten sich. »Wie bitte?« Was meinte er damit?
    »Schreib auf, was du gerne erleben möchtest, und ich rede nicht von einem Besuch im Globe Theatre oder einer Fahrt mit dem London Eye.« Theatralisch wischte er mit seiner Hand durch die Luft, als wollte er den Gedanken an Sehenswürdigkeiten beiseiteschieben. »Sondern von erotischen Abenteuern, prickelnden Erlebnissen und der Erfüllung lang gehegter Sehnsüchte.«
    Allein bei der Vorstellung kribbelte es in Kates Nacken – und in tieferen Regionen. Ihr Körper reagierte mit einer Heftigkeit auf Milows Vorschlag, die ihr bewies, wie intensiv ihr Wunsch sich zu unterwerfen noch immer war.
    Milow tätschelte ihre Schulter. »Jetzt oder nie, Darling. In einem Monat werden Pfarrfeste das Aufregendste in deinem Leben sein.«
    »Du übertreibst. Black Elder ist kein Kuhdorf.« Panik mischte sich unter die Euphorie, die Kate erfasst hatte. Die Möglichkeit, ihre Fantasien wahr werden zu lassen, war zum Greifen nah, doch sie überkam Angst wirklich zuzupacken. Wie schon die ganzen drei Jahre zuvor. Sie hätte längst einschlägige Treffpunkte besuchen oder das Internet bemühen können, um einen Dominus kennenzulernen. Stattdessen war sie durch London gestreift und hatte sich ausgemalt, was alles Tolles passieren könnte: Auf einer Fahrt mit der Tube hatte ein attraktiver Mann ihr schamlos unter den Rock gefasst und ihren Schoß erkundschaftet; abends im British Museum, wenn die Ausstellungsräume verwaist waren, hatte sie sich unmittelbar unter einer Überwachungskamera vor einen Fantasy-Lover hingekniet und ihren Mund willig geöffnet; im St. James’s Park, umgeben von Natur und der Gefahr, von abendlichen Joggern und Spaziergängern entdeckt zu werden, war sie mit einer Weidenrute gezüchtigt und dadurch erregt worden … Träumereien, mehr nicht! In Wahrheit gab es nur dumme Versuche, Blümchensex-Liebhabern eine Dominanz aufzudrücken, die sie nicht besaßen.
    Unnachgiebig tippte Milow auf
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