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104 - Mr. Silvers Sohn

104 - Mr. Silvers Sohn

Titel: 104 - Mr. Silvers Sohn
Autoren: A.F.Morland
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Es geschah auf dem Zwischenreich-Kontinent Haspiran, der der Hölle vorgelagert liegt. Starke Magien beherrschten dieses Gebiet, und die Gefahren, die es hier gab, waren so mannigfaltig, daß man sich nicht darauf vorbereiten konnte.
    Haspiran war eine Todeswelt. Auf Schritt und Tritt konnte man in mörderische Fallen geraten oder angegriffen werden. Hier lebten die Freibeuter der Hölle, grausame Teufel, die Asmodis so unbequem gewesen waren, daß er sie hierher abgeschoben hatte. [1]
    Sie errichteten auf Haspiran eine Schreckensherrschaft. Wer ihnen in die Hände fiel, war des Todes.
    Und ich war ihnen in die Hände gefallen!
    Haspiran wurde trotz der zahlreichen Gefahren immer wieder von allen möglichen Wesen aufgesucht. Sie kamen hierher, um sich zum Brunnen der Umkehr durchzuschlagen.
    Sie pilgerten zu diesem Zauberbrunnen, um nach einem blutigen Kampf, in dem sie schwere Wunden davongetragen hatten, wieder so zu werden, wie sie zuvor gewesen waren. Der Brunnen stellte jedermanns ursprünglichen Zustand wieder her, das war weithin bekannt.
    Aus diesem Grund hatte sich auch Yappoo, der Seelensauger, nach Haspiran begeben, nachdem ihn Mr. Silver mit dem Höllenschwert verletzt hatte. [2]
    Er hatte den Zauberbrunnen nicht erreicht, weil ihn die Freibeuter der Hölle gefangen hatten. Inzwischen hatte ihn der Feuerkrake gefressen.
    Auch ich hatte mich auf dem Weg zum Zauberbrunnen befunden, allerdings nicht freiwillig, denn in mir befand sich die schwarze Kraft Marbu, und die wollte meinen Körper nicht aufgeben.
    Mr. Silver hatte mich gezwungen, mit ihm Haspiran aufzusuchen. Die Hexe Cuca, die Mutter seines Sohnes, den er nicht kannte, hatte ihn begleitet, aber trotz dieser doppelten Bewachung war es mir gelungen, auszurücken.
    Aber irgendwie war ich vom Regen in die Traufe gekommen. Eigentlich schlimmer noch, denn Mr. Silver hatte nichts weiter vorgehabt, als wieder jenen Tony Ballard aus mir zu machen, der ich früher war, bevor das Marbu-Gift von mir Besitz ergriffen hatte.
    Marbu hatte Gefallen an einer jungen schönen Teufelin gefunden. Mirsa hieß sie, und ihre Ortskundigkeit hatte mir ebenso imponiert wie ihre Schönheit.
    Ich hatte mich ihr angeschlossen, aber das Luder hatte ein falsches Spiel gespielt, und so hatte ich als siebentes Opfer für den Feuerkraken geendet.
    Zuyo, das Oberhaupt der Freibeuter, hatte das Scheusal herbeizitiert, und Mirsa stand nun in der vordersten Reihe, um genau zu sehen, was der Krake mit mir, dem letzten Opfer, machte.
    Sie hatte mich getäuscht, und ich hatte sie deswegen verflucht. Sie hatte so getan, als wäre sie in glühender Leidenschaft zu mir entbrannt. Alles Schwindel. Sie hatte einen anderen Freund. Ephao hieß er und war gleichfalls ein Teufel.
    Er stand jetzt neben ihr und wartete ebenfalls auf mein Ende. Der Feuerkrake hatte mich mit zwei Tentakeln, von denen eine mörderische Hitze ausging, gepackt.
    Ich brüllte meinen Schmerz heraus. Mit eiserner Härte umschlossen mich die Fangarme und rissen mich vom Balken herunter. Der Strick, mit dem die Freibeuter mich an den Balken gebunden hatten, zerriß, und ich fiel auf das gierige, papageienschnabelförmige Maul zu.
    Keine Chance mehr! Dieser entsetzliche Gedanke durchzuckte mich. Das war das Ende für mich. Unzählige Gefahren hatte ich in meinem Leben gemeistert, aber diesmal konnte ich mich nicht mehr retten. Ich war verloren!
    ***
    Cuca hatte kein Interesse daran, daß Mr. Silver Tony Ballard fand. Die Hexe mit dem silbergrauen Haar hatte sich zum Neutral-Status durchgerungen. Sie wollte künftig weder Gutes noch Böses tun, damit Mr. Silver mit ihr zusammenlebte. Nach wie vor war ihr Kern schwarz, aber dennoch hatte sie sich mit der ebenfalls schwarzen Kraft, die Tony Ballard beherrschte, nicht angefreundet.
    Tony hatte sich mit ihr gegen Mr. Silver verbünden wollen, doch sie war nicht darauf eingestiegen. Darüber, daß ihm die Flucht geglückt war, war sie nicht traurig. Sie hatte ohnedies nicht gewollt, daß Mr. Silver seinen Marbu-kranken Freund wieder umdrehte.
    Obwohl sie neutral war, hätte es ihr besser gefallen, wenn sich die Entwicklung fortgesetzt hätte und Tony Ballard zum Marbu-Dämon geworden wäre.
    Deshalb versuchte sie die Suche nach Tony Ballard unmerklich zu verzögern. Eine Zeitlang fiel es Mr. Silver nicht auf, aber dann merkte er es, und es funkelte zornig in seinen perlmuttfarbenen Augen.
    »Verdammt, Cuca«, fauchte er sie wütend an, »ich dachte, du stehst auf meiner
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