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104 - Mr. Silvers Sohn

104 - Mr. Silvers Sohn

Titel: 104 - Mr. Silvers Sohn
Autoren: A.F.Morland
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Seite!«
    »Das tue ich«, bestätigte sie. »Ich liebe dich. Du bist der Vater meines Sohnes. Ich möchte mit dir gemeinsam durchs Leben gehen, wie wir es vor langer Zeit getan haben.«
    Sie ging mit dem Wort Liebe leichtfertig um, denn in Wahrheit wäre sie erst dann fähig gewesen, zu lieben, wenn sie dem Bösen abgeschworen hätte, und das hatte sie bisher noch nicht getan.
    Höchstwahrscheinlich würde sie es nie tun, denn sie war wankelmütig und im Grunde ihres Herzens feige. Sie hatte Angst vor Asmodis, dem Höllenfürsten.
    Abtrünnige Hexen lebten gefährlich. Sie konnten nie sicher sein, ob sich nicht Mago, der Jäger der abtrünnigen Hexen, ihrer annahm. Und es gab noch eine Reihe anderer Dämonen, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Abkehr vom Bösen zu bestrafen. Stockard Ross, der dämonische Hexenjäger, zum Beispiel.
    »Warum schleichst du so dahin?« fragte Mr. Silver ungehalten.
    »Ich bin müde«, log Cuca. »Wir sind eben erst dem Tode entronnen. Was erwartest du von mir? Daß ich mich für Tony Ballard zerfranse?«
    »Ich weiß, daß du ihn nicht magst«, sagte der Ex-Dämon schneidend. »Du haßt Marbu, und du haßt Tony Ballard, deshalb wäre es dir am liebsten, wenn ihm die Flucht gelingen würde. Aber ich gebe meinen Freund nicht auf. Ich will ihn wiederhaben, und ich werde ihn zum Brunnen der Umkehr bringen. Wenn dir das nicht paßt, scher dich zum Teufel!«
    Die Hexe sah ihn überrascht an und lachte. »Was soll denn dieser Wutausbruch? Du solltest mich etwas besser behandeln, denn wenn ich mich wirklich ›zum Teufel schere‹, ist das ein sehr großer Schaden für dich. Ich habe dich in der Hand. Das kannst du doch nicht vergessen haben. Du willst Loxagons Grab finden, um den Namen des Höllenschwertes zu erfahren, aber das gelingt dir nur mit meiner Hilfe. Und du wüßtest gern den Namen deines Sohnes. Wenn ich mich ›zum Teufel schere‹, erfährst du ihn nie. Also mäßige dich, sonst machst du mich ärgerlich. Du brauchst mich. Wenn ich gehe, stehst du mit leeren Händen da.«
    Der Hüne mit den Silberhaaren kniff grimmig die Augen zusammen.
    »Glaube ja nicht, du könntest unbegrenzt Druck auf mich ausüben. Irgendwann ist nämlich der Punkt erreicht, wo's nicht mehr weitergeht; dann schalte ich auf stur - und dann hast du bestimmt nichts mehr zu lachen.«
    »Oho«, spottete die Hexe. »Das hört sich wie eine Drohung an.«
    »Das ist eine!« knurrte der Ex-Dämon.
    Er richtete die Spitze des Höllenschwerts gegen Cuca. Sie zuckte nervös zurück.
    »Und nun legst du mehr Eifer an den Tag!« sagte Mr. Silver hart. »Sonst kannst du was erleben!«
    ***
    Das Ende!
    Grauenvoller konnte es nicht sein. Ich sah die großen schwarzen Augen des Ungeheuers, sah das riesige Maul, schloß mit meinem Leben ab und erwartete den wahnsinnigen Schmerz, der mich überfallen würde, sobald der Feuerkrake zubiß.
    Mirsas Augen glühten vor Begeisterung!
    Die Freibeuter der Hölle mußten sich mit dem Feuerkraken gutstellen. Wenn sie ihm Opfer darbrachten, sorgte er dafür, daß sie sich auf Haspiran gefahrlos bewegen konnten.
    Er bewahrte sie vor Schaden, beschützte sie, wendete die Gefahren von ihnen ab. Ohne Opfer wäre Haspiran für diese Teufel genauso gefährlich gewesen wie für jeden anderen, der seinen Fuß auf diesen Zwischenreich-Kontinent setzte.
    In mir krampfte sich alles zusammen. Ich schloß die Augen, und mein Gesicht verzerrte sich in Erwartung der entsetzlichen Qual, die gleich über mich hereinbrechen würde.
    Ich war für beide Seiten verloren - für das Gute ebenso wie für das Böse, denn der Feuerkrake würde nichts von mir übriglassen.
    Weit stand das Maul des Kraken offen.
    Das Tor zum Tod!
    ***
    Nicht alle schafften es, den Brunnen der Umkehr zu erreichen. Manche fielen den Freibeutern der Hölle zum Opfer, wieder andere den vielen Gefahren.
    Haspiran traf gewissermaßen eine Auslese. Nur jene, die es wert waren, kamen beim Zauberbrunnen an.
    Und zu jenen, die es geschafft hatten, gehörten der Silberdämon Metal und Mago, der Schwarzmagier.
    Es hatte einen erbitterten Kampf gegeben - in der Hölle. Denn Atax, die Seele des Teufels, hatte eine gefährliche Idee geboren: Er wollte sich von Farrac, dem Höllenschmied, ein Schwert anfertigen lassen, das ebenso stark war wie jene schwarze Waffe, die vor langer Zeit für Loxagon geschmiedet worden war.
    Mago und Metal hatten das verhindern wollen. Sie hatten triftige Gründe, Atax zu hassen, und sie wollten auf gar
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