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Das Buch der Schatten 2

Das Buch der Schatten 2

Titel: Das Buch der Schatten 2
Autoren: Tiernan Cate
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Vorhänge bewegten und überall ringsum Kerzen flackerten. Er hatte an mich gedacht, während er dort lag.
    »Sag mal … Woher weißt du eigentlich, wie du mich rufen musst? Hast du das in einem Buch gelesen?«
    »Nein«, sagte ich und überlegte. »Ich glaube nicht. Ich habe nur hier gesessen, todunglücklich, und gedacht, wenn du hier wärst, würde ich mich besser fühlen, und dann ist mir ein kleiner Vers in den Sinn gekommen, und ich habe ihn aufgesagt. «
    »Aha«, meinte Cal nachdenklich.
    »Hätte ich das nicht tun sollen?«, fragte ich verwirrt. »Manchmal gehen mir solche Sachen einfach durch den Kopf.«
    »Nein, es ist in Ordnung«, sagte Cal. »Es bedeutet nur, dass du stark bist. Du hast von deinen Vorfahren Erinnerungen an magische Sprüche geerbt. Die
hat nicht jede Hexe.« Er nickte nachdenklich. »Erzähl mal«, sagte er dann. »Deine Eltern haben dir also bisher nicht gesagt, dass du adoptiert bist?« Er ließ den Arm weiter auf der Rückenlehne liegen und streichelte mein Haar und meinen Hals.
    »Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Nie. Dabei sollte man meinen, sie hätten mal was erwähnt … wo ich doch so anders bin als sie.«
    Cal neigte den Kopf zur Seite und sah mich an. »Ich bin deinen Eltern noch nie begegnet«, sagte er. »Aber deiner Schwester siehst du auf jeden Fall nicht ähnlich, das stimmt. Mary K. sieht süß aus.« Er lächelte. »Sie ist hübsch.«
    Heiße Eifersucht brannte in meiner Brust.
    »Du siehst nicht süß aus«, fuhr Cal fort. »Du siehst ernst aus. Tief. Als würdest du nachdenken. Und du bist eher umwerfend als hübsch. Du gehörst zu den Mädchen, bei denen einem gar nicht auffällt, wie schön sie sind, bis man mal genauer hinguckt.« Seine Stimme verlor sich und er kam mit dem Gesicht ganz nah. »Und plötzlich trifft es einen wie ein Schlag«, flüsterte er. »Und man denkt: Göttin, mach sie mein.«
    Seine Lippen berührten wieder die meinen und meine Gedanken schlugen Purzelbäume. Ich schlang die Arme um Cals Schultern, küsste ihn innig und zog ihn an mich. Alles, was ich wollte, war, mit ihm zusammen zu sein, nie von ihm getrennt zu sein.

    Minuten verstrichen, in denen ich nur unsere Atemzüge hörte, unsere Lippen, die einander fanden und sich wieder lösten, das Knittern des Sitzbezugs, als wir näher aneinander heranrückten. Bald lag Cal auf mir, drückte mich mit seinem Gewicht in den Sitz. Seine Hand strich über meine Taille, über meine Rippen, über meine Hüfte. Dann war sie unter dem Saum meines Unterhemds, warm auf meinen Brüsten, und Schockwellen durchfuhren mich.
    »Stopp!«, sagte ich, fast ein wenig ängstlich. »Warte.«
    Meine Stimme schien in dem stillen Auto nachzuhallen. Cal zog sofort die Hand weg. Er drückte sich hoch, sah mir in die Augen und lehnte sich dann mit dem Rücken gegen die Fahrertür. Er keuchte.
    Ich war beschämt. Du Idiot, dachte ich. Er war fast achtzehn! Er hatte auf jeden Fall schon mal Sex. Vielleicht sogar mit Bree, fügte eine leise Stimme hinzu.
    Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid«, sagte ich bemüht lässig. »Ich war bloß überrascht. «
    »Nein, nein, mir tut es leid«, sagte er. Er nahm meine Hand, und ich war fasziniert von ihrer Wärme, ihrer Kraft. »Du hast mich hergerufen und ich falle über dich her. Das hätte ich nicht tun sollen. Es tut mir leid. « Er hob meine Hand an seine Lippen und küsste meine Finger. »Die Sache ist die, dass ich dich vom ersten Augenblick an, da wir uns begegnet sind, küssen wollte.« Er lächelte ein wenig.

    Ich entspannte mich. »Ich wollte dich auch küssen«, gestand ich.
    Er lächelte.
    »Meine Hexe«, sagte er und fuhr mit einem Finger über meine Wange, wo er eine leichte, warme Spur hinterließ. »Und wie kam es, dass du deiner Mutter gesagt hast, dass du eine Bluthexe bist?«
    Ich seufzte. »Sie hat heute Morgen auf der Veranda vor dem Haus einen Stapel meiner Bücher über Wicca und Magie gefunden. Sie kam in mein Zimmer gestürmt, hat mich angeschrien und gesagt, sie wären blasphemisch.« Ich klang gefasster, als mir zumute war, wenn ich an die schreckliche Szene zurückdachte. »Ich fand das ganz schön scheinheilig – ich meine, wenn ich eine Bluthexe bin, dann müssen sie und mein Vater auch welche sein. Richtig?«
    »So ziemlich«, sagte Cal. »Auf jeden Fall bei jemandem, der so starke magische Kräfte besitzt wie du, da müssen beide Eltern Hexen sein.«
    Ich runzelte die Stirn. »Was ist bei nur einem Elternteil ?«
    »Ein gewöhnlicher Mann
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