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So einfach kann das Leben sein

So einfach kann das Leben sein

Titel: So einfach kann das Leben sein
Autoren: Bruder Paulus Terwitte
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sehen. Und zu gehen!
     
Zeitstrukturen verändern
     
    Der Verlauf meines Tages hat seine Gesetze. Wie die Woche verläuft, ist schon festgefügt seit langem. Ich traue mich, meine Zeit neu zu strukturieren. Könnte ich nicht früher aufstehen? Wie lasse ich den Abend ausklingen? Müsste ich nicht dem Gespräch mit Partner, Freundin oder Verwandten mehr Zeit einräumen? Wann gebe ich dem Beten Raum?
     
Vergebung annehmen
     
    Wie schwer ist es, einen anderen um Verzeihung zu bitten! Ich gestehe damit ein, etwas tatsächlich falsch gemacht zu haben. Das kettet mich an den anderen. Ich kann es nicht allein aus der Welt schaffen. Ich traue mich, das zu bejahen. Ich bin abhängig vom Vergebungswort des anderen. Dann kommt – hoffentlich – das Wort der Vergebung. Erst fühle ich mich klein gegenüber dem, an dem ich schuldig geworden bin. Doch dann erkenne ich: Er hat die Größe, mir zu verzeihen. In seiner Größe wachse ich darin, von ihm dieses Geschenk anzunehmen.
     

3. Nachfolgen
    Jetzt endlich: Beten ist auch Tun. Sie lernten sprechen durch Nachplappern. Selbst der größte Wortkünstler hat als Säugling sein Sprechen mit Lallen begonnen. Zum Beten gehören Worte und Gebete. Sie nachzusprechen erfordert Demut. Sie müssen den Anspruch, echt und vernünftig etwas Eigenes zu beten, zurückstellen. Wer beten lernen will, muss erprobten Betern nachbeten. Vor eigenen Höhenflügen müssen Flugübungen stehen. Im Beten vorformulierter Texte werden Sie darin heimisch. Die zunächst fremd erscheinenden Texte erschließen sich Ihnen, je öfter Sie diese wiederholen. Gottes Geist regte ihre Verfasser an. Im Einüben ihrer Gebete führt er nun Sie zu Ihrer persönlichen Art, zu beten. Greifen Sie zu einem Gebetbuch und wählen Sie zwei, drei Gebete, die Sie auswendig lernen.
     

4. Weite entdecken
    Beten ist wie das Gespräch mit einem Freund oder das Ruhen bei einem vertrauten Menschen: Zweckloses Sein beim geliebten Anderen. Dort kann ich mein Herz ausschütten. In der Menschwerdung Jesu ist Gott in eine Beziehung auf Augenhöhe zum Menschen gekommen. Im Gebet genieße ich daher Gottes Anwesenheit im Leib meines Lebens. Reden und Hören, Geduld und Ungeduld, Ruhe und Spannung spielen ihre je eigene Rolle. Gottes Treue – größer als meine – gibt mir den Freiraum, Widerstand, Wut und Klage, aber auch Dank, Einsicht und Ergebung mit vitaler Kraft zu leben. Gottes Sohn lebt am Kreuz meines Lebens. Und verbindet meinen Erdenleib mit Gottes Himmel. Wollen wir uns über die Zeiten beklagen? Nicht die Zeiten sind gut oder schlecht. Wie wir sind, so sind auch die Zeiten. Jeder schafft sich selber seine Zeit! Lebt er gut, so ist auch die Zeit gut, die ihn umgibt. Ringen wir mit der Zeit, gestalten wir sie! Und aus allen Zeiten werden heilige Zeiten.
Meditation:
Gottes Haus erkunden
     
    Eine Kirche ist voller Zeichen und Symbole. Der Eingang erinnert an den Eintritt in die Kirche: Am Anfang steht die Taufe. Deshalb finden Sie innen in der Nähe der Tür ein Gefäß mit gesegnetem Wasser. Sie tauchen die Finger einer Hand darin ein und besinnen sich darauf, dass Sie am Anfang des Christseins eingetaucht wurden (zumindest wurde das mit dem Übergießen mit Wasser so angedeutet).
    Wir haben durch die Taufe mit Christus unser Sterben-Müssen in seinen Tod begraben; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sind auch wir als neue Menschen dazu auferweckt, ohne alle Verlustängste in und wie Jesus zu leben.
    Zum Weihwasser gehört auch das Kreuzzeichen. Im Namen des Vaters … Du hast dir die Welt ausgedacht. Du gabst mir Verstand. … und des Sohnes … Du bist hinabgestiegen vom Himmel und hast Höhen und Tiefen unseres Lebens durchlebt. … und des Heiligen Geistes … Du bist die verbindende Kraft zwischen Vater und Sohn. Du machst mich weit für Gott und die Menschen. Amen. Dazu stehe ich. Danach will ich leben.
    Die Hände falten führt uns zu uns. Wenn wir ganz bei uns sind, können wir auch ganz bei Gott sein. Ich lege die Finger jeder Hand über Kreuz, jeweils einen über den anderen. Zum Schluss, obenauf, bilden die beiden Daumen das Zeichen der Erlösung. Mit gefalteten Händen überlasse ich mein Geschick meinem Herrn. Als wäre ich sein Gefangener, so mag Gott über mich verfügen – es wird nicht weniger als meine Freiheit daraus werden. In deiner Hand liegt mein Schicksal; entreiß mich allem, was mir feind ist und mich fesselt.
    Auf die Knie gehen ist ein Zeichen
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