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So einfach kann das Leben sein

So einfach kann das Leben sein

Titel: So einfach kann das Leben sein
Autoren: Bruder Paulus Terwitte
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vertrauten Menschen über meine Träume zu sprechen. Wonach sehne ich mich? Was sollte aus mir werden? Vielleicht lässt sich davon nur sehr wenig verwirklichen. Es schmerzt, meine Grenzen zu erkennen. Die Zeit eilt mir davon. Betend erwarte ich alle Erfüllung allein von Gott und lebe im Heute.
     
Wunden reinigen
     
    Zerbrochenes Vertrauen. Verschmähte Liebe. Erlittenes Unrecht. Abgebrochene Ausbildung. Arbeitslosigkeit … Ich will nicht gegen die Wunden meines Lebens leben. Deshalb traue ich mich, die Schmerzpunkte meines Lebens zu reinigen. Ich stehe zu meiner Schuld. Ich erkenne, wie andere an mir schuldig wurden. Am schwersten jedoch: Jenes Leid anzunehmen, dass ich nur noch Schicksal nennen kann. Was nicht mehr zu lösen ist, klage ich vor dir, mein Gott.
     
Schweigen erkunden
     
    Lärm umgibt uns den ganzen Tag. Auf der Straße und am Arbeitsplatz können wir ihn nicht abschalten. Ich traue mich, daheim und in meiner Freizeit Stille zu probieren. Erstaunlich, wie lange es noch laut in einem bleibt. Es springen Gedanken an Pflichten auf. Termine drängen. Entscheidungen warten. Ein Gespräch aus vergangenen Tagen hallt noch nach. Wünsche werden laut. Mein Schweigen kommt nur schwer zur Ruhe. Wer Beten lernen will, muss diesen Lärm im Schweigen erkunden. Ich will ihn freundlich ansehen. Ich lasse die Töne und Bilder aus der Erinnerung an mir vorüberziehen, ohne mich bei ihnen aufzuhalten. Wenn ich sie weniger beachte, versinken sie wieder. Mein Schweigen erkundet Dunkel und Hell meines Leben. Im Schweigen erkundest du mich, Gott.
     
Einen Ort markieren
     
    Wo sind die Herrgottswinkel geblieben? Heute sehe ich sie nur noch in Heimatfilmen oder im Urlaub. Geschnitzte Kreuze und Bilder in der Ecke. Eine Blume. Eine Kerze. Das Foto eines Verstorbenen. Sind das jene Fenster des sechsten Sinnes, die einen Ausblick nicht nach draußen, sondern nach oben und nach innen gewähren? Ich traue mich deshalb, meinen persönlichen Ort des Gebets zu finden – und auch zu gestalten. Seltsam, wie untrüglich die Seele sagt: Hier. Hier ist es. Diese Richtung. Diese Stelle.
     

2. Glück erleben
    Beten ist weniger Tun. Beten ist mehr der Blick in die Wahrheit Ihres Lebens. Die erste Wahrheit heißt: Gott hat Sie geschaffen. Wenn Sie beten, pflegen Sie den Anschluss an den Ursprung Ihres Lebens. Kommen Sie ihm nahe, geht Ihnen auf, wie fern Sie ihm oft sind. Nach menschlichem Ermessen müssten Sie sich schämen. Im Gebet jedoch wandelt der himmlische Vater Ihre Scham. Er hält immer Ausschau nach Ihnen, ohne Sie bloßstellen zu wollen. Betend brechen Sie auf zu ihm. Ihre Zweifel an sich, am Leben, ja selbst an Gott kommen – paradoxerweise – in Ihm zur Ruhe – und zum Ziel.
     
Schuld anerkennen
     
    Nein und Ja sind Grundworte menschlicher Möglichkeiten. Man kann viel erklären. Für fast alles kann man Verständnis auf bringen. Aber wenn man nicht aufpasst, löst man dabei das Wichtigste im Menschen auf: Die menschliche Freiheit, ja oder nein zu sagen und dafür Verantwortung zu tragen. Ich traue mich, betend anzuerkennen: Gott schuf den Menschen, über Schicksal und Zwänge zu herrschen . Und ich war unbeherrscht!
     
Dank schreiben
     
    Ich bin nicht vom Himmel gefallen. Sosehr ich auf meine Selbständigkeit achte: Ich wurde durch andere. Die Wandlungen meines Lebens geschahen mir; die wenigsten nahm ich mir selber vor. Deswegen traue ich mich, heute bewusst denen zu danken, die mich prägten. Manchen Namen schreibe ich auf. Ich krame alte Fotos oder Briefe heraus. Nicht alles kann ich bejahen. Und doch wurde ich aus all diesen Begegnungen: Ein freier Mensch mit eigenen Entscheidungen.
     
Verzeihung gewähren
     
    Wie andere an mir schuldig wurden, ist unerträglich. Ich kann es nicht vergessen. Es wäre alles so viel leichter, wenn das nicht passiert wäre. Ich traue mich, mit den Schuldigen vor Gott zu treten. Ich übergebe sie dem Gericht und der Barmherzigkeit des Herrn der Geschichte. Und wandle mit geheiltem Herzen die Faust zur Friedenshand.
     
Neuland betreten
     
    Meine Wege sind ausgetreten. Selbst in meiner nächsten Umgebung nutze ich nicht die Vielfalt der Möglichkeiten. Erst wenn Gäste kommen, lerne ich neue Wege und sehe meine Heimat mit neuen Augen. Ich traue mich, betend mir Neues vorzustellen. Meinen Nachbarn könnte ich mal wieder grüßen. Wäre es nicht möglich, dass ich mal … Ich will mich mehr auf Gott verlassen als auf alte Gewohnheiten. Er stößt mich an, mal ganz anders zu
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