Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So einfach kann das Leben sein

So einfach kann das Leben sein

Titel: So einfach kann das Leben sein
Autoren: Bruder Paulus Terwitte
Vom Netzwerk:
gemeinhin geschieht. Wir müssen uns regelrecht trauen, dem Störenden an der Störung Vorrang zu geben. Es zeigt sich oft erst später, ob „so ein Glück“ – wie wir mit den Leuten zu schnell sagen – Bestand hat. Und ob „so ein echtes Unglück“ nicht auch neue Horizonte aufreißt, mit denen wir – man traut es sich kaum zu sagen – glücklich werden können.
     
Gescheitert – Standpunkte wählen
     
    Die Beziehung zu einem Menschen findet keinen Halt mehr. Wir können mit dem, was uns einst wichtig war, scheitern. Was wir uns vorgenommen haben, funktioniert nicht wie eine Maschine. Wir können damit scheitern. Und dann im Rückblick daraus lernen. Wertvolle Momente festhalten. Die eigenen Stärken wahrnehmen. Einen Menschen bitten, an die eigenen Qualitäten zu erinnern. Mit deren Kraft können wir neue Standpunkte probeweise einnehmen.
     
Arbeitslos Öffentlichkeit wagen
     
    Arbeiten zu können und zu dürfen, gehört zur Würde des Menschen. Werden wir arbeitslos, fühlen wir uns unbedeutend. Wir scheinen es nicht wert zu sein, an der schöpferischen Gestaltung der Welt beteiligt zu sein. Es kommt wie eine Strafe über uns. Wir verstecken uns, obwohl wir uns gerade jetzt zeigen müssten. Arbeitslose umweht ein unheilvoller Geruch von Schuld. Wir werden ihn los, wenn wir uns zeigen und von unserem Los, unserem Schmerz und Frust erzählen.
     
Trauernd Verzweiflung teilen
     
    Wer einen Menschen verliert, der verliert eine ganze Welt. Unsere Seele sucht ständig nach dem, der ihr bis dahin sagte: Ja, du bist da. Nun versagt uns der Abschied für immer diese tägliche Bestätigung. Wir zweifeln an uns selbst. Unsere verzweifelte Suche nach der Antwort auf das Warum und Wohin will geteilt werden. Wir ersticken sonst daran. Freunden und Bekannten muten wir uns zu mit dem, was uns zugemutet wird.
     
Einsam Ritualen trauen
     
    Die Einsamkeit muss uns nicht gefangen halten. Wir dürfen ausbrechen und uns wieder einbinden in die Welt, die uns eben noch so klang- und farblos erschien. Wir können einer Topfpflanze Lebensrecht in unserer Wohnung geben. Ein Stundenplan für die nächsten fünf Tage kann unsere Einsamkeit strukturieren; wir gehen spazieren, kaufen ein und bereiten Geburtstagskarten vor. So durchkreuzen wir die Irrwege der Einsamkeit.
     
Schwanger Hoffnung beanspruchen
     
    Das Leben wagt sich ins Leben. Es stört immer. Uns ist dafür kein Plan in die Hände gegeben. Wir sollen werden und werden lassen von Du zu Du. Unter dem Herzen der Mutter braucht das werdende Leben ihr Du und das des Vaters. Die Lebensrechner um uns herum machen es uns schwer, diese Liebe so einfach zu gewähren. Wir müssen uns im Namen der Hoffnung für jedes Leben gegen das Berechnen stemmen. Mit dem Leben, das da wird, steht die Hoffnung auf. Und wir mit ihr.
     
Alltäglicher Anspruch
     
    Leben heißt: Angesprochen werden. Provoziert werden. In Anspruch genommen werden. Das behagt uns nicht. Wir igeln uns lieber ein. Doch das Leben ruft uns heraus. So oder so können wir das nicht überhören. Wir trauen uns deshalb, aufzustehen und uns dem Anspruch zu stellen. Wir nehmen das Leben sportlich. Statt „Problem“ sagen wir nun „Herausforderung“. Und wenn wir es wollen, entspringt dem Seufzer über das Unerwartete ein Gebet: Du, Gott, du bist es, der mich herausfordert.
     

5. Farbe ins Grau bringen
    Wie erfrischend, wenn jemand fröhlich und frei die Konventionen durchbricht. Wir freuen uns über einen Blumenstrauß aus Bonbons, den man essen kann. Wir lächeln mit dem Großvater, der die erwachsene Enkelin zum Tanz auffordert. Seinen Gegner im Gerichtsaal mit Handschlag zu begrüßen, ist schon eine höhere Übung. Wir Menschen können den normalen Lauf der Dinge unterbrechen. Wir unterliegen nicht dem Zwang, alles laufen lassen zu müssen. Gott hat uns zu mehr befähigt als zu aalglatter Angepasstheit. Wir dürfen fröhlich einen Gruß sagen, wo alles stumm vor sich hinschaut. Unsere Grußkarten können mehr als eine Floskel enthalten. Bevor wir drauf losreden, können wir am Telefon unserem Gegenüber sagen, dass wir uns freuen, ihn erreicht zu haben. Denn: „Wer Auftrieb will, muss mit dem richtigen Profil versuchen, Widerstand zu überwinden“ (Physikalisches Gesetz).
     
Widerstand bieten
     
    Dass Streiten unchristlich sei, gehört zu den größten Missverständnissen bezüglich der Freiheit, die Jesus gebracht hat. So sehr er gelitten hat, so sehr hat er vorher Paroli geboten. Widerstand ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher