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So einfach kann das Leben sein

So einfach kann das Leben sein

Titel: So einfach kann das Leben sein
Autoren: Bruder Paulus Terwitte
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darin mehr entdecken, als uns weisgemacht wird. Das Wechseln mag reizvoll sein. Aber noch reizvoller ist es, die Hetze an der Oberfläche zu unterbrechen und hier und jetzt in die Tiefe zu gehen. Es langweilt auf die Dauer, atemlos von Event zu Event zu stürzen. Interessanter ist, tief Luft zu holen und im grauen Alltag den Geist einzuatmen, der ihn belebt. Wichtig ist, was wir haben. Noch wichtiger ist, was wir darin entdecken können. Am wichtigsten aber ist, was wir darin werden können.
     
Wohnung gestalten
     
    Die eigenen vier Wände sind das Heiligtum unserer Seele. Wir ziehen nicht gern um. Wir tun uns schwer, uns immer neu einrichten zu müssen. Im Gegenzug legt sich eine bleierne Schwere auf uns, wenn sich so gar nichts mehr tut in unserer Wohnung. Wie erfrischend kann da ein Blumenstrauß sein! Der Schreibtisch sieht auch an einer anderen Stelle gut aus. Im Keller steht noch eine Bodenvase. Ein Freund könnte mir ein Bild malen. Die Erinnerungsstücke wirken kostbarer, wenn ich sie reduziere. Vielleicht kann ich jeden Monat an einer Stelle in meiner Wohnung einen neuen Akzent zu setzen.
     
Freundschaft pflegen
     
    In unserem Alltag ist der Freund oder die Freundin die unbemerkte, stille Kraftquelle für unser Handeln. Oft monatelang ohne Kontakt, ist das nächste Telefonat so intensiv, als seien erst Stunden seit dem letzten vergangen. Freundschaft ist Ankerplatz und Oase unseres Lebens. Mit den Augen des Freundes oder der Freundin sehe ich mehr von meinem Leben. Freundschaft hebt mich immer wieder neu an die Sonne des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe.
    Trauen Sie sich, sich bei einem Freund oder einer Freundin öfter als zum Geburtstag zu melden. Reservieren Sie feste Termine für ein Telefonat oder einen Brief, damit Sie nicht vergessen, ihn mit anderen Augen neu und liebevoll zu sehen.
     
Alter bejahen
     
    Nicht die Zeit vergeht, sondern wir vergehen in der Zeit. Unauf haltsam schreiten wir voran hin zum Tod. Wir können nicht acht Jahre lang achtundzwanzig bleiben oder siebenunddreißig. Es kostet mehr Kraft, unser Alter zu vertuschen, als es aktiv anzunehmen. Auch die frühen Fünfer sind eine öffentliche Feier wert; man wird nur einmal fünfundzwanzig, fünfunddreißig, fünfundvierzig oder fünfundfünfzig. Die gesammelten Terminkalender der vergangenen Jahre liegen auf einem Stapel im Regal vor meinen Augen. Trauen Sie sich, das Beste, was Sie auszeichnet, nicht zu verschweigen: Den Schatz der Jahre.
     
Familie schätzen
     
    Unsere Herkunft muss nicht Schicksal bleiben. So wenig wir bestimmen können, woher wir kommen, so sehr können wir gestalten, was daraus werden soll. Wir müssen uns nicht nur an den obligatorischen Feiertagen treffen. Beerdigungen sind viel zu traurig, als dass man dort genießen kann, was einem Grundlage fürs Leben ist. Geschwister können sich einmal im Jahr auch ohne einen konkreten Anlass treffen. Die Großeltern können mehr erzählen, wenn sie durch einen Newsletter an der Entwicklung des Enkels beteiligt werden.
     
Verein tragen
     
    Wir können nicht ohne den anderen leben. Ideen brauchen gute Freunde. Wir bilden Vereine, um etwas gemeinsam anzupacken. Im Streit um den besten Weg ist Vereinsleben auch mühsam. Das wird aufgehoben durch die Momente des gemeinsamen Feierns. Deswegen braucht es nach dem Streit auch Zeichen der Versöhnung. Warten Sie nicht bis zur nächsten Sitzung. Fragen Sie nach einem Dienst, der noch gebraucht wird.
     
Alltäglicher Auftrag
     
    Der Alltag kann ganz anders sein. Er bietet überraschenderweise viel mehr Möglichkeiten zur Gestaltung, als wir wahrnehmen. Wenn wir nicht gleich alles anders machen wollen, können wir Freude am Detail entwickeln. Wir sind verantwortlich dafür, in den immer gleichen Erfordernissen und Bindungen des Alltags kreativ zu werden: alte Freundschaften beleben, eingerostete Beziehungen auffrischen, Gewohnheiten verändern. Der Alltag ist unser Material. Unser Auftrag: Ihn zu feiern als Ort, an dem Gott wohnt. Trauen Sie sich, dem Sinn des Lebens im Alltag nachzugehen. Das Leben ist viel zu kurz, um nur die Feiertage zu genießen.
     

4. Unverhofftes gestalten
    Das Leben ist unberechenbar. Das Unverhoffte lähmt im ersten Schock. Wir legen gleich fest, ob es Glück oder Unglück ist, damit wir uns orientieren können. Wir stimmen zu schnell unserem Umfeld zu, das nach dem Einschlag das Unverhoffte gleich von der Tagesordnung nehmen will. Aber Krisen können viel kreativer gestaltet werden, als das
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