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So einfach kann das Leben sein

So einfach kann das Leben sein

Titel: So einfach kann das Leben sein
Autoren: Bruder Paulus Terwitte
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der Unterwerfung, aber auch der Demut. Wir werden von Gott nicht auf die Knie gezwungen, wir machen uns selbst klein. Das rechte Bein strecke ich nach hinten und beuge das linke Knie. Das rechte Knie berührt den Boden neben der Ferse des linken Fußes. Mein Rücken bleibt gerade und mein Blick richtet sich auf ein Kreuz, ein Licht oder auf den Tabernakel, in dem das Brot des Letzten Abendmahles auf bewahrt wird. Dann richte ich mich wieder auf. Ich spüre, dass es mir widerstrebt, mich klein zu machen. Heute will doch jeder eher groß sein und am liebsten größer als alle anderen. Wer das Knie beugt, stellt sich außer Konkurrenz: Gott ist der Größte. Meine Größe gibt er mir nach seinem Maß. Die Hand des Herrn legte sich auf mich: Steh auf, und geh hinaus in die Ebene! Ich will dort mit dir reden.
    Das geht nicht nur um Knien, sondern auch im aufrechten Stehen. Ich stelle mich an einen guten Platz. Ich spüre den Boden unter mir. Ich stehe fest im Leben. Hier ist alles, was mich beschäftigt. Hier ist alles, was mich zurückhält von einem Leben in Fülle. Ich wiederhole oft das Wort des Evangeliums: Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu.
    Meine Arme können sich ausbreiten, als wollten sie die Welt umarmen. Ich stelle mich in den Raum. Spüre den Boden unter mir. Fest stehe ich mitten im Leben, bringe alles mit, was mich beschäftigt, mir Sorge und Freude bereitet. Aus dem Stehen vor Gott mache ich eine Geste der Empfangsbereitschaft. Ich breite die Arme weit aus, als wollte Gott in mir die Welt umarmen.





12.
Heute anfangen
oder: Dem Glück neue Türen öffnen

I nteressante Entdeckungen liegen näher als man denkt. Das Leben fängt nicht erst später an. Oder nach Feierabend. Oder wenn die Schule zu Ende ist. Oder wenn man endlich in Rente gehen kann. Das Leben fängt hier und jetzt an – wenn, ja wenn wir es in die Hand nehmen. So leicht es ist, die Umstände und vor allem „die anderen“ für die eigene üble Laune verantwortlich zu machen, so schwer ist es, Verantwortung für die Art und Weise zu übernehmen, wie wir das eigene Leben gestalten. Wir laden Sie ein, diese Verantwortung zu übernehmen. Wir wissen, dass es für manche schwierige Situation nicht gleich eine Lösung gibt. Aber wir möchten unbedingt daran festhalten, dass Jesus recht hat, wenn er sagt: Nimm deine Tragbahre und geh!
    Sie können sich trauen, es anders zu machen als bisher. Geben Sie dem Glück in Ihrem Alltag eine Chance. Sie werden überrascht sein, wie anders man die Dinge sehen kann, die einem da begegnen. Dom Hélder Câmara sagt: „Glücklich ist, der versteht, dass man viel ändern muss, um der gleiche zu bleiben.“
    Wir laden Sie ein, alltäglichen Erfahrungen im Leben eine neue Gestalt zu geben. Sie werden auch Gott neu erfahren. Dass er alles anders machen soll, tritt als Erwartung zurück. Sie werden neugierig, wie Sie selber vieles neu machen können, und werden dabei erfahren, dass Gott Sie dabei geduldig und mit seinem Segen auf dem Weg begleitet.
     

1. Aufstand gegen Unglücksparolen
Eine neue Sprache finden
     
    Kommt Neues auf uns zu, werden wir unsicher. Wir können uns nicht mehr so verhalten wie immer. Der Griff in die Schatztruhe unserer Erfahrungen versagt. Im wahrsten Sinne des Wortes lässt uns eine unerwartete Erfahrung, eine überraschende Begegnung oder der erste Besuch der Freundin mit ihrem Baby „alt“ aussehen. Dies ist nämlich der tiefste Grund, warum wir das Neue, obwohl oft angepriesen als begehrenswert, im Grund genommen scheuen: Wir ahnen, dass wir darin verwandelt werden könnten in einer Weise, die nicht wir allein steuern, sondern eben auch das Neue, das uns da herausfordert.
     
„Es“ läuft
     
    Das Neue im Alltag stört unsere Vorstellung vom Leben, die sich unheilvoll von der Mechanik der Maschinenwelt nährt. Wenn „es“ läuft, und dann noch wie am Schnürchen, sind wir zufrieden. Das eine ergibt sich aus dem anderen. Das Uhrwerk des Lebens tickt sauber. Aber: Wer sagt, „es“ läuft, nimmt sich aus der Verantwortung. Diese Zurücknahme hat fatale Folgen. Plötzlich sieht man sich nicht mehr als Autor des eigenen Lebens. Das Neue wird verdächtigt, unordentlich zu sein, unnormal und bedrohlich. Trauen Sie sich, das Leben nicht einfach laufen zu lassen. Nimm es in die Hand. Heute ist eine gute Gelegenheit, etwas zu versuchen, das ich schon längst einmal machen wollte. Heute kann ich Neues probieren und beginnen.
     
Es ist immer das Gleiche
     
    Wer
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