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So einfach kann das Leben sein

So einfach kann das Leben sein

Titel: So einfach kann das Leben sein
Autoren: Bruder Paulus Terwitte
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leichthin fragt: „Wie geht’s?“, will eigentlich nichts Neues wissen. Als Antwort wird erwartet: „Es geht.“ Der Frieden, den diese Antwort ausstrahlt, ist trügerisch. Wir kennen seine andere Seite gut: Wenn alles geht wie immer, tut sich eine gähnende Langeweile auf. Wir sehnen uns nach einer Unterbrechung des immer Gleichen – und gleichzeitig fürchten wir nichts mehr, als Neues zu erfahren. Vielleicht haben es Kinder deswegen so schwer: Sie erinnern uns mit ihrer Neugier kritisch an Grunddaten unserer eigenen Menschwerdung. Da gab es doch mal das Vertrauen, dass man alles im wahrsten Sinn des Wortes be-greifen darf. Und man mit jeder Erkundung von neuem Terrain selbst ein Stück gewachsen ist. Trauen Sie sich, auf die Frage „Wie geht’s?“ ehrlich zu antworten.
     
Mein Spatz genügt mir
     
    Neues in den Alltag zu bringen, ist mühsam. Wir halten es lieber mit dem Spatz in der Hand. Hinaufzusteigen zur Taube ist risikoreich. Man muss seine gesicherte Position verlassen. Auch wenn beim Aufstieg zu neuen Erfahrungen der Ausblick lockt, erscheinen die Schluchten der eigenen kleinen Welt einladender, weil wir sie zu überschauen gelernt haben. Der Spatz unserer Alltäglichkeit nährt sich beständig vom Unrat des Immergleichen. Anders die Taube. Sie weiß von einer Weite, die neues Land verheißt.
     
Auf gutem Grund
     
    Neues wird einlassen, wer das Alte lassen kann. Vom Alten sich lösen aber kann nur, wer im Wechsel vom einen zum anderen einen festen Halt hat. So entsteht der scheinbare Widerspruch: Gehen kann nur, wer sich gehalten weiß. Wer keinen festen Grund unter den Füßen hat, wird niemals Neues wagen. Wer Gott zum Grund seines Lebens macht, wird fähig, Neues im Alltag zuzulassen. Gläubige Menschen sind Abenteurertypen. Sie verlassen sich auf Gott – und verlassen deshalb gerne das Alte, finden Geschmack am Neuen und prüfen, wie sie damit Gott und den Menschen noch besser dienen können.
     
Änderung auf Probe
     
    Kaum etwas verhindert Änderungen im Alltag so sehr wie die „Alles oder Nichts“-Haltung. Wir sind von Natur aus vorsichtig. Aber wir brauchen nicht den Helden zu spielen, der alles auf einmal anders macht. Wählen Sie aus, was Sie ändern wollen. Ändern Sie es für zwei Wochen. Sprechen Sie dann mit anderen darüber. Versuchen Sie es weitere vier Wochen. Wer so vorgeht, entlastet sich, hier und sofort etwas für immer ändern zu sollen. Probieren Sie aus, was machbar ist. Gestehen Sie sich ein, wenn Sie wieder zum Alten zurückkehren wollen – oder gar müssen. Es ist noch kein Meister des Alltags vom Himmel gefallen!
     
Alltägliches Gebet
     
    Wenn konservativ „bewahrend“ bedeutet, kann man Gott so nennen. Er bewahrt uns in allem Schrecken, aber nicht vor allem Schrecken. Er macht es uns nicht bequem, er fordert uns heraus. Wir sollen ihn suchen in unseren Alltagsmühen, in unseren Sorgen und in unseren Freuden. Das alltägliche Gebet entsteigt der Auseinandersetzung mit dem, was uns herausfordert. „Mein Gott“, ruft unser Herz aus. „Himmel, hilf!“, entfährt es unseren Lippen. Wird Gott am Beginn des Tages schon anvertraut, was alles kommen mag, sind solche Stoßseufzer nicht Verunehrung des Namens Gottes. Mit ihnen machen wir uns in Gottes Namen Luft. Wir atmen aus Gottes Welt den Heiligen Geist. In ihm wird unser Alltag wirklich neu. Trauen Sie sich, zu Gott aufzuseufzen, wenn Ihnen selbst keine Lösung einfällt, wie es weitergehen soll.
     

2. Lebenswenden gestalten
    Unbemerkt schreitet die Zeit voran. Wir können kaum mit ihr Schritt halten. Und doch können wir mehr, als den Wandel in ihr nur zu erleiden. Zur schönsten Aufgabe der Seele gehört es, das Neue aufzunehmen, das ihr begegnet. Sie kann es einfügen in das Gesamtbild der Person, die wir als Mensch erst noch werden müssen. Wir müssen den Übergang vom einen zum anderen Zustand des Lebens nicht stumm aushalten. Wir können die Übergänge in unserem Leben gestalten, können die Regie übernehmen in dem, was wie ein Schicksal uns zu umklammern scheint. Gefühle und Gedanken, die wir darin neu erfahren, sind wie frische Knospen, die den Garten unseres Lebens mit neuen Blüten schmücken sollen. Ein Sprichwort aus Malawi sagt: „Der Mensch erreicht das neue Ufer nicht, wenn er nicht den Mut auf bringt, das alte zu verlassen.“
     
Vom Kind zum Erwachsenen
     
    Wer jung ist, kann nicht schnell genug groß werden. Wer älter ist, möchte die Zeit am liebsten anhalten oder zurück in die
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