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PR TB 152 Der Stadtebauer

PR TB 152 Der Stadtebauer

Titel: PR TB 152 Der Stadtebauer
Autoren: Perry Rhodan
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    Mein Blick wurde von einer gewaltigen grauen Fläche
zurückgeworfen. Ich zuckte zusammen und begriff, daß ich
aufgewachtwar. Gleichzeitig mit den Fragen setzte eine verschwommene
Erinnerung ein: Diese Empfindungen kannte ich. Diese panikartigen
Schreckmomente, gehörten zu meinem Leben. Was war geschehen? Wo
befand ich mich? Wie kam ich hierher? Ich zwang mich dazu, meine
Angst und Aufregung niederzukäm pfen. Aus meiner Kehle kam ein
heiseres Stöhnen. Ich hielt trotz meiner Furcht die Augen
geöffnet und ver- suchte, in dieservollkommen konturlosen,
Fläche aus silbernem Grau einen Ruhepunkt zu entdecken; irgend'
etwas, das mir sagen konnte, in welcherteuflischen Situation ich mich
befand.
    Ein weißes, sichelförmiges Etwas schob sich in mein
Blickfeld. Es trug rote Punkte und Streifen, und dieser Gegenstand
vermittelte mireinen ganzen, kompakten Block Informationen.
    Ich fror nicht, ich schwitzte nicht, und ich rang nicht nach Luft.
In der Luft hoch über mir kreiste ein Vogel. Es mußte ein
weißer Raubvogel mit roten Schwungfedern sein. Ein Adler. Also
befand ich mich auf einer Welt, in der es Luft und Wolken gab, und
demnach auch andere Formen und Dinge, die mich nicht sofort umbringen
würden. Meine Angst zog sich ein wenig zurück, aber dafür
schob sich eine andere Überlegung in mein Bewußtsein.
    Ich hatte geschlafen und war übergangslos aufgewacht. Ich
fand mich wieder an einem Platz, an dem ich nicht eingeschlafen war.
Ich bewegte den Kopf, und eine Serie weiterer, unzusammenhängender
und bedrohlicher Gedanken suchte mich heim wie ein Schauervon
glühenden Pfeilen.
    Die silbergraue Fläche mit dem kreisenden Seeadler darin war
der Himmel. Als ich meinen Kopf hob, sah Ich einen dunstigen
Streifen, und darunter die kleinen Wellen eines riesigen Sees oder
des Meeres. Dann einen Mast.
    Seile, Balken, farbigen Stoff: Ich befand mich aufeinem Schiff. Im
gleichen Sekundenbruchteil spürte ich auch das sanfte Heben und
Senken des Schiffskörpers. Die Eindrücke summierten sich.
Es war Morgendämmerung, denn während ich überlegte und
verzweifelt feststellte, daß ich abermals in fremder Gewalt
war, wurde es heller, und der graue Himmel ohne Sterne färbte
sieh an einer Stelle silbern, dann weiß, schließlich
rötlich.

    Du bist aufgewachtArkonide. Bleibe ruhig und orientiere dich!
Keine Gefahr! sagte eine deutliche Stimme in meinen Gedanken. Ich
verstand.
    Das Extrahirn der Logiksektor, das Ergebnis derARK SUMMIA!
    Ich zwang mich in eine sitzende Stellung hinauf. Langsam drehte
ich den Kopf und sammelte schweigend Eindrücke um Eindrücke.
    Es waren zwei Schiffe, die mit schlaffen Segeln in eine Bucht
einfuhren. Ich lag im Heck des hinteren Schiffes, windgeschützt
und allein auf einer mehrfachen Lage Stoff und darübergeworfenen
Fellen. Tauwerk dehnte und zog sich zusammen. Balken und Verbände
der prunkvollen und offensichtlich neuen Schiffe knarzten leise. Die
Schiffe befanden sich in einer Linie und bewegten sich auf einen
Punkt der Bucht zu, der an beiden Seiten von Bergen und Wäldern
voller mächtiger Bäume gesäumt war; offensichtlich
einer Flußmündung.
    Forsche weiter! Alte Dinge dieser Welt haben einen Sinn! beschwor
mich das Extrahirn.
    Wo war ich?
    Es konnte jetzt nicht festgestellt werden. An Bord eines Schiffes
mit unbekanntem Ziel. Zwei Schiffe, die sich zielstrebig bewegten,
ohne daß der Wind ihre Segel gepackt hätte. Ich forschte
nach einem Eindruck Und fand ihn bestätigt.
    Vor mir und unter mir, arbeiteten Ruderer. Ich sah die langen
weißen Riemen mit den schlanken Blättern in einem
regelmäßigen Takt arbeiten. Ich zählte die Ruder der
einen Seite des Schiffes, die ich deutlich erkennen konnte.
Fünfundzwanzig.
    Also fünfzig Ruderer aufjedem Schiff, wenn ich voraussetzte,
daß beide Boote gleich groß waren. Ich begann mich zu
wundern; die Furcht wich einem atemlosen Staunen. Mindestens
einhundert Männer f uhren mit mir der Flußmündung
entgegen.
    Was war mit mir geschehen?
    Ich schien mich noch immer auf Larsaf Drei zu bef inden, In
irgendeinem Jahr, nachdem ich als einziger 0 berlebender mich in die
Tiefseekuppel geflüchtet hat-, te. Der Planet schien jetzt, in
der feurigen Morgendäm-, merung, unirdisch zu sein. Die
Lichtfülle aus dem Osten ging einher mit dem Eindruck einer
eisigen Stille. Ich schien abermals ein Wanderer auf einem
vorgeschichtlichen Planeten zu sein, eine arme Seele, die nach Wegen
und Auswegen suchte. Ich setzte mich auf und hob meinen Arm, um
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