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Skelett

Titel: Skelett
Autoren: Colin Forbes
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einschalten, Sie Trantüte. Wir müssen diesen Tweed neutralisieren, und dafür kann ich keine Schwachköpfe gebrauchen.«
    »Neutralisieren?«, sagte Harper entsetzt. »Der Mann ist immerhin stellvertretender Direktor des SIS.«
    Gallagher lächelte böse und zündete sich eine Zigarre an. »Und nicht nur das, Sie Holzkopf. Er hat darüber hinaus auch noch einen direkten Draht zum Premierminister, der ihn bestimmt schon von unserem Plan für eine Zusammenlegung von Special Branch und SIS unterrichtet hat. Wie ich Tweed kenne, wird er den Premier dazu überreden, in dieser Sache sein Veto einzulegen. Und das können wir nun überhaupt nicht brauchen, meinen Sie nicht auch?« Gallaghers Ton war bei den letzten Worten wieder etwas freundlicher geworden, und während er genüsslich an seiner Zigarre zog, lächelte er sogar.
    »Ich rufe am besten gleich mal bei den Kontrollpunkten an«, sagte Harper, der es kaum erwarten konnte, das Büro zu verlassen.
    »Sobald Sie Tweed lokalisiert haben, folgen Sie ihm in einem neutralen Fahrzeug. Und wehe, Sie verlieren den Bastard noch einmal aus den Augen.«
    »Nein, Sir, das wird bestimmt nicht wieder vorkommen. Sie können sich auf mich verlassen.«
    »Das möchte ich schwer hoffen, Jed«, sagte Gallagher und blies ihm eine scharf riechende Wolke Zigarrenrauch ins Gesicht. »Und zwar für Sie.«

4
    Als Tweed am Ende der Eadley Street angelangt war und links in die Harley Street einbiegen wollte, machte ihm Michael heftige Zeichen mit der rechten Hand.
    »Er will, dass wir nach rechts abbiegen«, sagte Paula, die nach kurzem Nachdenken zu dem Schluss kam, dass er dort vermutlich mit Dr. Saxon spazieren gegangen war.
    Zu ihrem Erstaunen war es eine Abkürzung zur Oxford Street. Hier wäre Tweed normalerweise nach links abgebogen, um zurück zur Park Crescent zu fahren, aber schon wieder fuchtelte Michael hektisch mit der Hand herum. Nach rechts . Tweed setzte den Blinker und folgte der Aufforderung, was Paula vollends verblüffte. Normalerweise ließ Tweed sich nicht so leicht beeinflussen. Was ging hier vor?
    Michael dirigierte sie immer weiter aus der Stadt hinaus. Erst auf die M4, dann die M25 entlang. Paula setzte sich so, dass sie mit Tweed im Rückspiegel Blickkontakt aufnehmen konnte. Ihr Chef hob kaum merklich die Augenbrauen, als wollte er sagen: Sehen wir mal, wo er uns hinführt.
    Als sie auf die M3 auffuhren, hatten sie die Stadtgrenze bereits hinter sich gelassen. Zwischen verschneiten Feldern rollten sie an der Zentrale der Supermarktkette Gantia vorbei, als Tweed die Geschwindigkeit drosseln musste. Ein uniformierter Polizist lotste den Verkehr um einen liegen gebliebenen Schwertransporter herum, sodass Paula Zeit hatte, sich das Firmengelände näher anzuschauen. Das kreisrunde, blassgrün gestrichene Gebäude, vor dessen Eingang hohe, dunkle Tannen standen, war in architektonischer Hinsicht nicht ohne einen gewissen Reiz. Als Tweed schließlich sogar anhalten musste, nutzte Paula die Gelegenheit und machte von der Anlage ein Foto.
    »Wem gehört dieser riesige Komplex eigentlich?«, fragte sie.
    »Einem Milliardär namens Drago Volkanian. Soviel ich weiß, stammt er aus Armenien und besitzt mehrere große Supermarktketten hier im Land. Irgendwo anders soll er angeblich auch Waffen produzieren, aber wo genau, weiß niemand. An einem geheimen Ort. Die Finanzwelt fiebert richtig danach, dass er mit seinen Supermärkten an die Börse geht. Man erwartet, dass der Kurs der Aktie, wenn sie erst einmal auf dem Markt ist, wie eine Rakete nach oben schießt. Aber Volkanian will nichts davon wissen und führt sein gigantisches Unternehmen weiterhin allein. Muss ein bemerkenswerter Mann sein.«
    »Kennen Sie ihn denn?«
    »Nicht persönlich«, sagte Tweed. Inzwischen hatten sie den Lastwagen passiert, und er konnte wieder Gas geben. »Aber Bekannte haben mir erzählt, dass er eine imponierende Persönlichkeit ist.«
    »Inwiefern?«
    »Entschuldigen Sie bitte …«
    Sie näherten sich einer Ausfahrt, vor der auf dem Seitenstreifen ein Wagen mit aufgestelltem Warndreieck stand. Michael deutete hektisch nach links. Tweed verließ die Autobahn und bog an der nächsten Kreuzung, immer Michaels Anweisungen folgend, nach rechts auf die A303 ab, die in den Westen des Landes führte. Zum Glück war die Straße auf weiten Strecken vierspurig ausgebaut, sodass sie schnell vorankamen. Sie passierten Andover und fuhren immer weiter nach Westen.
     
    Schon nach dem ersten Läuten des
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