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Sieh dich um: Thriller (German Edition)

Sieh dich um: Thriller (German Edition)

Titel: Sieh dich um: Thriller (German Edition)
Autoren: Jon Osborne
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sie beim FBI den Spitznamen »Google«.
    »Ich mache mich gleich an die Arbeit«, beteuerte Flynn. »Ich ruf dich an, sobald ich etwas Interessantes herausgefunden habe.«
    Der versprochene Rückruf ließ keine zwei Minuten auf sich warten. »Das ist keine gewöhnliche Münze, die du da hast«, sagte Flynn unüberhörbar beeindruckt. »Dieses Ding ist eine hübsche Stange Geld wert.«
    »Wie viel genau?«, wollte Dana wissen.
    »Fast acht Millionen Dollar.«
    Danas Mund klappte auf. » Wie bitte? Wem um alles in der Welt gehört diese Münze?«
    Maggie Flynn holte tief Luft. »Sie gehört einem russischen Reeder namens Sergej Michalovic«, berichtete sie. »Er hat sie 2002 bei einer Auktion ersteigert. Das Ding hat außerdem eine ziemlich interessante Geschichte hinter sich.«
    Danas Herz setzte einen Schlag aus, als sich in ihrem Gehirn etwas zusammenfügte. War es wirklich so einfach? Hatte der Killer seinen ersten – und möglicherweise entscheidenden – Fehler begangen? »Sergej Michalovic?«, hakte sie mit bemüht ruhiger Stimme nach. »Bist du sicher, dass der Besitzer so heißt?«
    »Ja. Warum fragst du?«
    Dana blies langsam die Luft aus. »Weil seine Initialen dann SM lauten – das Muster der Einschüsse in den Köpfen der Bobby-Fischer-Mordopfer.«
    »Oh mein Gott!«, stieß Flynn hervor.
    »Ja, ich weiß.« Endlich, endlich, nach all der Zeit, hatten sie unter Umständen den einen entscheidenden Hinweis, der die Lösung im Fall des Schachbrett-Mörders bringen konnte, und Dana war dafür nicht mehr zuständig. Sie musste klar denken, musste Verbindung mit den anderen aufnehmen, musste Krugman anrufen.
    »Was jetzt?«, fragte Maggie Flynn und riss Dana aus ihren hektischen Gedanken. »Was brauchst du sonst noch von mir?«
    Dana wollte gerade antworten, als das Anklopfzeichen ertönte. »Bleib dran, Maggie«, sagte sie. »Ich bekomme gerade einen anderen Anruf herein. Ich bin gleich wieder bei dir.« Sie betätigte die Taste zum Annehmen des neuen Gesprächs. »Hallo?«
    Eine zaghafte, verängstigte Stimme erklang leise. »Ich bin es«, sagte ein kleines Mädchen. »Sie haben gemeint, ich könnte Sie anrufen, wenn ich jemanden zum Reden brauche.«
    Dana zog verwirrt die Augenbrauen hoch. »Wer bist du denn, Liebes?«, fragte sie.
    »Molly. Erinnern Sie sich nicht an mich?«
    Die Stimme des Mädchens brach Dana fast das Herz. »Selbstverständlich erinnere ich mich an dich, Molly. Worüber möchtest du denn mit mir reden?«
    Molly Yuntz zögerte. Dann atmete sie tief ein und sagte: »Ich weiß, wer der Schachbrett-Mörder ist.«
    Dana traute ihren Ohren nicht. Ihr Mund wurde schlagartig trocken. Dafür fühlten sich ihre Handflächen plötzlich schweißnass an. »Wer, Molly?«, fragte sie. »Wer ist es?«
    Das kleine Mädchen fing an zu weinen und schniefte ins Telefon. »Mein Bruder«, schluchzte sie. »Jack hat gesagt, er würde niemals jemanden umbringen, aber er hat mich angelogen. Ein böser Mann hat angerufen. Er hat Jack dazu gebracht, es zu tun. Ich habe den Anruf belauscht. Jack hätte niemals absichtlich jemandem wehgetan. Es ist nicht seine Schuld. Der böse Mann ist daran schuld!«
    Dana bemühte sich nach Kräften, das kleine Mädchen zu beruhigen. Sie brauchte mehr Einzelheiten. Was Molly Yuntz bisher erzählt hatte, ergab keinen Sinn. Mollys Bruder Jack war erst vierzehn Jahre alt. Er konnte die Morde nicht begangen haben. Er war viel zu jung, und ihm fehlten die notwendigen Ressourcen. Und wer konnte der »böse Mann« sein? Sergej Michalovic?
    »Wo ist dein Bruder gerade, Molly?«, fragte sie.
    Die Antwort des kleinen Mädchens fühlte sich wie ein Eimer Eiswasser mitten ins Gesicht an. »Jack ist im Fontainebleau Hotel«, sagte Molly. »Zimmer 800. Ich soll zwar nicht herumschnüffeln, aber ich habe die Nummer in seinem Notizbuch gefunden, in dem er seine Schachpartien aufzeichnet. Bekommt Jack jetzt Schwierigkeiten?«
    51
    Sergej Michalovic und Edward O’Hara saßen über dem kunstvollen Schachbrett in der Mitte der luxuriösen Suite des Russen und verschoben aus massivem Elfenbein handgefertigte Schachfiguren.
    »Tja, Edward«, sagte Michalovic und grinste vor freudiger Erregung, als die Figuren an den richtigen Stellen für die Schlusssequenz des Spiels standen. »Es ist so weit, was? Das Ende unserer wunderschönen Partie. Der Augenblick, auf den wir beide die ganze Zeit gewartet haben. Sagen Sie, Edward – sind Sie darauf vorbereitet?«
    Edward O’Hara erwiderte Michalovics
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