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Sieh dich um: Thriller (German Edition)

Sieh dich um: Thriller (German Edition)

Titel: Sieh dich um: Thriller (German Edition)
Autoren: Jon Osborne
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zurückfuhr. Während Dana mit dem Filmen der vorgetäuschten Exekutionsszene beschäftigt gewesen war, hatte Brown die Zeit klug genutzt und eine kleine Wanze in Garabaldis Mobiltelefon eingebaut, die all seine Anrufe auf Danas Mobiltelefon übertrug. Vorsicht war besser als Nachsicht, und auf diese Weise konnten sie Garabaldi im Auge behalten und seine Bewegungen verfolgen, auch wenn er sich nicht direkt in Sichtweite befand.
    Dana drehte sich auf ihrem Sitz herum, sah Brown an und verdrehte die Augen, als aus ihrem Handy die Titelmelodie des Paten erklang. »Sehr lustig«, sagte sie. »Wirklich ausgesprochen lustig. Ich wusste gar nicht, dass du einen so ausgeprägten Sinn für Humor hast.«
    Brown grinste nur und schwieg.
    Dana klappte ihr Mobiltelefon auf und hielt es sich ans Ohr. Eine tiefe Stimme mit einem leichten ausländischen Akzent erklang.
    »Mario!«, sagte ein Mann. »Ich freue mich, dass Sie anrufen. Ich hatte mir schon allmählich Sorgen um Sie gemacht. Ich dachte, Sie würden unser bevorstehendes Geschäft vielleicht platzen lassen.«
    Garabaldi schnaubte in den Hörer. »Verdammt unwahrscheinlich, Mr. LeBlanc«, erwiderte er. »Ich brauche das Geld, und zwar dringend. Ich werde danach für eine Weile verschwinden, deshalb muss ich zusammenkratzen, so viel ich kann. Also, wann soll die Sache steigen? Mir brennt es ein wenig unter den Nägeln – je früher, desto besser.«
    Der Mann am anderen Ende der Leitung kicherte, dann räusperte er sich und wurde ernst. »Also schön, Mario«, sagte er. »Wenn es so sein muss, dann muss es wohl so sein. Ich hatte zwar gehofft, wir könnten noch ein paar Tage warten, um die Sicherheit unserer Transaktion zu gewährleisten, aber wenn Sie meinen, dass wir sofort handeln sollten, dann nur zu, dann tun wir das. Hören Sie genau zu. Um Punkt drei Uhr heute Nachmittag rufe ich Sie auf Ihrem Zweithandy an und gebe Ihnen weitere Anweisungen zur Vorgehensweise. Seien Sie um drei Uhr in Yonkers, und ich lasse Sie wissen, wo und wann Sie die Bezahlung für Ihren Teil unseres Geschäfts finden. Klingt das akzeptabel für Sie?«
    Garabaldi klang verwirrt. »Mein Zweithandy?«, fragte er. »Was meinen Sie damit? Ich habe nur dieses eine Mobiltelefon.«
    Der Mann am anderen Ende der Leitung kicherte erneut. »Nicht mehr, Mario. Nicht mehr. Öffnen Sie die Schublade Ihres Nachtkästchens. Darin finden Sie ein Wertkartenhandy. Natürlich nicht zurückverfolgbar. Auf diesem Gerät rufe ich Sie Punkt drei Uhr heute Nachmittag an.«
    Garabaldis Stimme explodierte förmlich in Danas Ohr. »Wie zum Teufel sind Sie ohne mein Wissen in mein Haus gekommen?«, brüllte er.
    »Ts-ts, Mario«, spöttelte der Mann am anderen Ende der Leitung. Nach dem Tonfall zu urteilen, war er daran gewöhnt, das Sagen zu haben. Ein weiterer Mafiaboss? Jemand, der Joseph Tucci nahestand? Falls ja, wieso hatte er Garabaldi am Leben gelassen? »Das ist im Augenblick nicht wichtig«, fuhr er fort. »Wichtig ist, dass Sie sich genau an das halten, was ich Ihnen sage. Wenn Sie meine Anweisungen präzise befolgen, bleiben Sie am Leben und können für den Rest Ihres armseligen Daseins Ihre geliebten Designeranzüge tragen. Haben wir uns verstanden?«
    Garabaldi hustete leise. Allem Anschein nach verspürte er keine Lust, sich auf einen Streit einzulassen, nachdem er ein paar Sekunden Zeit gehabt hatte, über alles nachzudenken. »Ja, schon gut. Wir haben uns verstanden. Aber warum brauche ich ein Zweithandy?«
    Der Mann am anderen Ende der Leitung stieß langsam den Atem aus. »Ganz einfach, Mario. Sie brauchen deshalb ein Zweithandy, weil die Bundesagenten, mit denen Sie zusammenarbeiten, unser kleines Gespräch in diesem Augenblick mithören.«
    46
    Die Verbindung endete, und Dana klappte ihr Mobiltelefon zu.
    Sie schluckte einen Kloß hinunter, der sich in ihrer Kehle gebildet hatte, und informierte Brown über die Einzelheiten des Gesprächs, während sie sich verzweifelt bemühte, das panische Hämmern ihres Herzens in der Brust zu ignorieren. Vergeblich. Irgendwie hatte Garabaldis mysteriöser Anrufer herausgefunden, dass sie und Brown eine Wanze in Garabaldis Mobiltelefon eingebaut hatten. Aber wie? Waren sie auf dem abgelegenen Feld außerhalb von New York City beobachtet worden?
    »Großer Gott, Dana«, stieß Brown hervor, als sie geendet hatte. »Sollen wir Garabaldi besser einsacken? Der Unbekannte hat zwar gesagt, das Handy wäre nicht zurückverfolgbar, aber wir haben es hier mit Lügnern und
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