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DS068 - Das geheimnisvolle Tal

DS068 - Das geheimnisvolle Tal

Titel: DS068 - Das geheimnisvolle Tal
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Spad Ames war ein Mann, der auf seinem Spezialgebiet so ungefähr alles wußte, was es zu wissen gab. Das war sein Glück, denn sonst wäre Mr. Spad Ames wahrscheinlich längst gehängt worden. Sein Spezialgebiet war nämlich, das Gesetz zu umgehen.
    Dagegen verstand er nichts von Steinmännern. Er würde auch niemals geglaubt haben, daß es sie überhaupt gab. Spad war Realist. Er würde einen nur mit seinen kalten Fischaugen angesehen und gesagt haben: »Ah, bleiben Sie mir damit vom Hals! Das ist doch das Gerede von Verrückten.«
    Das Phänomen – wobei Phänomen noch eine gelinde Bezeichnung dafür war – kam auf einem Umweg zu Spad Ames’ Kenntnis, als er nichts dergleichen wie Steinmänner erwartete.
    Aufgrund seiner einschlägigen Spezialkenntnisse hatte Spad Ames fest damit gerechnet, daß das Flugzeug der United States Border Patrol für jenen Teil der Grenze zwischen Arizona und Mexiko am Freitag auf dem Flugplatz stehenbleiben würde. Das hatte Spad Ames nicht einfach geraten. Er war vielmehr so vorsichtig gewesen, in den Tank des Grenzpatrouillenflugzeugs Säure zu schütten, so daß die Kolben und Ventile bald hoffnungslos zerfressen sein würden.
    Aber die Border Patrol schlug Spad Ames ein Schnippchen. Sie verlegte ein moderneres und noch schnelleres, mit zwei Maschinengewehren bewaffnetes Patrouillenflugzeug an jenen Teil der mexikanischen Grenze.
    Es war gegen zwei Uhr nachmittags, als dieses Patrouillenflugzeug neuen Typs Spad Ames’ Maschine sichtete.
    »Diese hinterfotzigen Bastardabkömmlinge«, war noch der gelindeste Ausdruck, den Spad Ames in den nächsten paar Minuten über die Lippen brachte.
    Waldo Berlitz war weit weniger wortreich, er sprach selten viel. Waldo war dick und untersetzt, aber er sah eigentlich recht ordentlich aus, wenn man davon absah, daß ihm das eine Ohr fehlte. Ein mexikanischer Caballero hatte es vor ein oder zwei Jahren mit einem Messer bearbeitet, im natürlichen Verlauf einer Diskussion über die Ehehälfte des Mexikaners. Wäre er weniger ein Caballero gewesen, so würde er Waldo sein Messer wahrscheinlich zwischen die dritte und vierte Rippe gestoßen haben.
    Waldo Berlitz war die andere Hälfte des Schmugglerteams von Spad Ames.
    »Wie schnell kann diese Kiste fliegen?« erkundigte sich Waldo.
    Jedenfalls nicht schnell genug, ergab sich. Das Grenzpatrouillenflugzeug war auf Geschwindigkeit gebaut und begann sie unerbittlich einzuholen.
    »Drüben im Westen ist eine Wolke«, sagte Waldo und zeigte mit der Hand. »Vielleicht sollten wir lieber in sie reinfliegen und abladen.«
    Spad Ames nickte grimmig. Auch er hatte Angst.
    Der eine Teil ihrer Ladung – zwei Kisten mit Rauschgift – erwiesen sich als das kleinere Problem. Sie würden sie abwerfen und später vielleicht sogar wieder bergen können. Niemand würde ihnen da viel nachweisen können.
    Der Flüchtling – der andere Teil ihrer Ladung – war da ein weit größeres Problem. Um den loszuwerden, mußten sie unbedingt in eine Wolke hinein. Er war ein armer Kerl aus Chile, der keine Visa für die Vereinigten Staaten bekommen hatte. Er hatte Spad Ames tausend Dollar dafür gezahlt, daß er ihn schwarz über die Grenze brachte. Er duckte sich jetzt hinten in der Kabine, bleich und offensichtlich auch leicht luftkrank.
    Die Wolke war nicht groß. Weiß und bauchig hing sie wie ein verlorenes Schaf über der unendlichen Weite des heißen Arizonahimmels.
    In diese Wolke flog Spad Ames hinein.
    »Macht schnell!« rief er Waldo zu.
    Waldo sagte zu dem Flüchtling: »Los, legen Sie sich flach auf den Boden!« Als der Flüchtling gehorchte, schlug ihn Waldo mit einem schweren Schraubenschlüssel mehrmals auf den Hinterkopf.
    Waldo rollte den toten Flüchtling dann rasch zu einer Falltür im Kabinenboden. Diese Falltür war eigens zu dem Zweck vorgesehen, um auf die Schnelle eine Ladung loswerden zu können – die oberste Devise jedes Berufsschmugglers. Waldo warf der Leiche den Schraubenschlüssel hinterher.
    Waldo hatte allen Grund für seine Eile gehabt. Der Job mußte erledigt werden, ehe ihre Maschine wieder aus der Wolke auf tauchte.
    Die Wolke war sogar noch kleiner, als es geschienen hatte. Früher als erwartet schossen die beiden Flugzeuge auf der anderen Seite wieder ins Blaue hinaus. Dadurch bekamen die Männer in dem verfolgenden Flugzeug der Border Patrol einen guten Blick auf die aus Ames’ Maschine fallende Leiche. Ein Grenzbeamter konnte sie sogar fotografieren, indem er sich mit einer
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