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Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)
Autoren: Sabine Klewe
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Ort gibt es schon. Oben im Wald steht ein alter Bunker, dort haben die drei sich als Jugendliche immer getroffen. Der Eingang wurde zwar schon vor Jahren gesprengt, aber Dieter hat mir vor einiger Zeit erzählt, dass es trotzdem noch einen Zugang gibt.«
    Katrins Herz schlug schneller. »Wo genau ist dieser Bunker?«
    »Keine Ahnung. Irgendwo im Wald hinter dem Grauweilerhof.«
    Manfred gab Katrin ein Zeichen. Er schien den Bunker zu kennen. Rasch beendete sie das Gespräch.
    »Ich weiß, wo der Bunker ist. Ich habe selbst als Kind dort gespielt. Meint Gitta, dass Klaus sich dort versteckt hat? Ich dachte, er wäre über die Grenze geflohen.«
    »Das hatte er vielleicht vor«, sagte Katrin. »Aber einer wie er bleibt lieber dort, wo er sich auskennt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er in dem Bunker untergeschlüpft ist.«
    »Und Anna Henk?«
    Katrin hob die Schultern. »Das finden wir heraus, wenn wir nachsehen. Komm!« Sie lief zum Auto und fingerte die Taschenlampe aus dem Handschuhfach.
    »Wir sollten die Polizei verständigen«, sagte Manfred hinter ihr.
    »Ja, sobald wir wissen, dass er wirklich dort ist.« Katrin drehte sich zu ihm um. »Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, dass die Fahndung an der belgischen Grenze abgebrochen wird, solang ich nicht sicher weiß, dass Klaus in dem Bunker ist.«
    »Du willst dir nicht von der Polizei die Butter vom Brot nehmen lassen«, verbesserte Manfred.
    »Das auch«, gab Katrin zu. »Du etwa?«
    Sie marschierten auf den Waldrand zu, der schwarz vor dem nächtlichen Himmel stand. Inzwischen regnete es in Strömen, und Katrin spürte, wie die Nässe ihre Kleidung durchdrang, doch das störte sie nicht. Manfred musste eine Weile suchen, bis er sich an den Weg zu dem Bunker erinnerte. Schließlich sahen sie die mächtigen Betonbrocken des gesprengten Bauwerks zwischen den Baumstämmen.
    »Da ist er!«, flüsterte Katrin und senkte die Taschenlampe.
    Lautlos schlichen sie näher, immer darauf bedacht, nicht über herabgefallene Äste zu stolpern oder auf dem nassen Laub auszurutschen. Zuerst fanden sie den Eingang nicht, doch schließlich entdeckte Manfred auf der Rückseite einen Spalt, durch den etwas Licht schimmerte.
    »Das ist der Moment, in dem wir offizielle Verstärkung rufen sollten«, sagte Manfred leise.
    »Stimmt«, flüsterte Katrin zurück. »Mach du das. Ich schleiche näher und schaue nach, ob unmittelbare Gefahr besteht.«
    »Kommt gar nicht infrage!«
    »Was, wenn er gerade dabei ist, Anna Henk umzubringen?«
    »Dann willst du ihn davon abhalten?« Manfred fasste sie am Arm. »Ich lasse dich nicht allein da reingehen!«
    »Dann beeil dich mit dem Anruf.« Ungeduldig hörte Katrin zu, wie Manfred dem Beamten in der Leitstelle erklärte, worum es ging. Endlich steckte er sein Handy wieder in die Tasche. »Wir sollen am Waldrand warten und den Polizisten den Weg zeigen.«
    »Das machen wir, wenn wir sicher sein können, dass es Anna Henk gut geht.« Katrin schlich auf den Lichtspalt zu. Sie war sicher, dass Manfred ihr folgen würde. Nach wenigen Schritten erreichte sie eine Stelle, wo zwei der Betonteile schräg aufeinandertrafen. Dazwischen war eine Öffnung, gerade groß genug, dass ein erwachsener Mensch sich hindurchzwängen konnte. Katrin spähte durch den Spalt, doch sie sah nichts außer weiteren Betonwänden. Von irgendwoher kam ein Geräusch, eine Art Schaben.
    So lautlos wie möglich zwängte Katrin sich durch den Spalt. Auf der anderen Seite wartete sie, bis Manfred ihr gefolgt war. Für ihn war es schwerer, ins Innere zu gelangen, doch schließlich hatte auch er es geschafft.
    »Hörst du das?«, wisperte Katrin.
    Er nickte. »Klingt, als schabe jemand mit den Füßen über den Boden.«
    Behutsam schlichen sie auf das Geräusch zu. Der Gang öffnete sich zu einem größeren Raum, Katrin machte einen weiteren Schritt und blieb abrupt stehen. Auf dem Boden vor ihr saßen zwei Gestalten, dazwischen stand eine Taschenlampe, der Lichtkegel war gegen die Decke gerichtet. Die Batterie war schon schwach, das Licht war gelblich, doch die beiden Menschen waren deutlich zu sehen. Anna Henk war an Händen und Füßen gefesselt, ein Knebel verschloss ihr den Mund. Sie saß mit dem Rücken zur Wand und schaute unverwandt zu einem Mann, Klaus Herrmanns vermutlich. Auch er saß mit dem Rücken zur Wand auf dem Boden, in den Händen hielt er ein Jagdgewehr, das er jedoch nicht auf Anna, sondern auf sich selbst richtete. Der Daumen der rechten Hand lag
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