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Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)
Autoren: Sabine Klewe
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»Ich fühle ganz genauso. Und ich finde es fantastisch. Nach dem Tod meiner Mutter war meine Familie auf mich allein zusammengeschrumpft. Und jetzt habe ich plötzlich euch alle hinzugewonnen.«
    Manfred, dem das Thema offenbar zu sentimental war, räusperte sich. »Was wird nun eigentlich aus den dreien, die David Freeman erschlagen haben? Wisst ihr das schon?«
    »Ich habe vorhin mit dem Staatsanwalt in Bonn telefoniert«, antwortete May. »Er hat mir erklärt, dass es sich wohl um Totschlag gehandelt hat und die drei Täter noch minderjährig waren, sodass sie nicht mehr belangt werden können.« Sie runzelte die Stirn. »Ist ›belangt werden‹ das richtige Wort?«
    »Ja«, antwortete Katrin. »Das ist richtig. Aber für den Anschlag auf Rose müssen sie sich doch wohl verantworten, oder?«
    »Ja«, antwortete May. »Dieser Klaus zumindest. Er hat ja den Wagen gefahren. Angeblich hat Dieter Mäder ihn dazu angestiftet. Aber ob man ihm das nachweisen kann, ist fraglich. Und dann ist ja da noch die Entführung. Mit der haben die anderen beiden definitiv nichts zu tun.«
    »Also geht Thomas Pütz völlig straffrei aus«, murmelte Manfred. »Und Dieter kommt höchstens wegen Beihilfe dran. Gerecht ist das nicht.«
    »Recht und Gerechtigkeit sind zweierlei«, sagte Rose leise. »Glaub mir, ich bin Anwältin.« Sie schnitt eine Grimasse, dann lächelte sie. »Ich glaube, die drei haben auch so ihren Preis bezahlt. Und neben meiner neuen Familie habe ich noch das hier.« Sie deutete auf die Tasche mit den Briefen, die Katrin und Manfred mitgebracht hatten. »Ich danke euch, dass ihr euch so eingesetzt habt.«
    »Es war uns eine Ehre«, sagte Katrin.
    »Ich habe gehört, dass du schon früher Mordfälle aufgeklärt hast«, sagte Petra. »Stimmt das?«
    Manfred verdrehte die Augen. »Ich weiß auch nicht, wie sie das immer macht. Sie stand sogar schon einmal kurz davor, eine Detektei aufzumachen.«
    »Und, wirst du das vielleicht jetzt tun?« May beugte sich interessiert vor.
    Katrin lächelte. »Wer weiß?«
    Manfred schlug sich mit den Handflächen auf die Schenkel. »Katrin, ich denke, wir müssen los.«
    »Habt ihr noch was vor?«, fragte Petra.
    »Haben wir.« Katrin warf einen Blick auf ihre Handtasche und erhob sich. »Wir sehen uns am Freitag bei der Beerdigung.« Sie umarmte die anderen Frauen eine nach der anderen, dann folgte sie Manfred nach draußen.
    Sie stiegen in den Wagen, Manfred steckte den Schlüssel ins Zündschloss, dann hielt er abrupt inne. »Weißt du was? Bevor du dich deinen Dämonen stellst und diesen verdammten Test machst, stelle ich mich meinen. Wir kaufen jetzt einen riesigen Blumenstrauß und besuchen meine Mutter. Wird Zeit, die schlechten Erinnerungen mit guten zu überschreiben.«
    »Tolle Idee.«
    »Und danach kehren wir nach Hause zurück und finden heraus, was die Zukunft für uns bereithält. Einverstanden?« Er sah sie forschend an.
    Mit einem Mal erschien Katrin die Vorstellung, Mutter zu werden, gar nicht mehr so furchterregend. »Einverstanden«, sagte sie. »Aber ich fahre.«

EPILOG
    Es dämmerte, als Katrin den Landrover in eine Parklücke auf der Karolingerstraße lenkte. Manfred bestand darauf, den Wagen allein auszuladen, und so stellte sie sich ans Geländer und schaute hinunter auf die Düssel. Das Gras am Ufer schimmerte feucht, auch in Düsseldorf hatte es noch bis eben geregnet. Die Luft war mild und roch vertraut nach Heimat. Ein einsamer schwarzer Schwan glitt langsam über das Wasser.
    »Wusstest du, dass die Schwäne bei den Kelten als Boten aus der Anderswelt galten?«, fragte Manfred, der lautlos neben sie getreten war.
    »Aus der Anderswelt?« Katrin zog die Augenbrauen hoch und wandte sich ihm zu. »Was soll das heißen?«
    »Die Kelten glaubten, dass man in Gestalt eines Schwanes ins Reich der Toten reisen und zurückkehren könne. Oder dass Botinnen von dort in Gestalt eines Schwans erscheinen würden. So ungefähr jedenfalls. Ganz genau weiß ich das nicht mehr.« Manfred hob die Schultern. »Jedenfalls finde ich die Vorstellung schön.«
    Katrin blickte wieder zu dem Schwan, der seinen langen Hals reckte und zu ihnen hochzublicken schien. »Dann könnte das Cornelia sein?«
    Manfred legte den Arm um ihre Schultern. »Wer weiß?«

    E N D E
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Sabine Klewe im Gmeiner-Verlag:

    Die schwarzseidene Dame (2009)
    Blutsonne (2008)
    Windermärchen (2007)
    Kinderspiel (2005)
    Schattenriss (2004)
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