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Schatten des Imperiums

Schatten des Imperiums

Titel: Schatten des Imperiums
Autoren: Steve Perry
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hielt.
    Chewie lachte jetzt laut auf. Er sagte etwas, und sie konnte sich sehr gut vorstellen, was es bedeutete.
    »Niemand mag einen aufdringlichen Wookiee«, sagte sie. Aber sie lächelte dabei. Dieser Punkt ging an Chewie, und sie war Frau genug, es zuzugeben.
    Sie sicherte den Blaster und steckte ihn wieder ein. Spielte dann mit dem Rührstäbchen in ihrem Glas. Lando würde dafür bezahlen, daß er sie in dieses Loch gelockt hatte. Irgendwie.
    Jemand öffnete die Tür, und eine Welle aus heißem Licht durchflutete die düstere Kneipe. Im Türrahmen waren die Umrisse eines Menschen zu erkennen, der sie eine Sekunde lang an Han erinnerte.
    Han.
    Sofort wurde sie wieder von ihrem Kummer überwältigt, und sie schüttelte den Kopf, als könnte sie so die Gefühle loswerden. Als sie Han Solo das letzte Mal gesehen hatte, hatte er tiefgefroren in einem Block aus Karbonid gesteckt. Das letzte, was er zu ihr gesagt hatte, war eine Antwort gewesen: »Ich weiß.«
    Leia seufzte. Bis zu jenem Moment hatte sie nicht gewußt, daß sie ihn liebte. Als Vader befohlen hatte, ihn in die Gefrierkammer hinunterzulassen, und ihr klar geworden war, daß er sie vielleicht nicht mehr lebend verlassen würde, hatte sie es sagen müssen. Die Worte waren von allein über ihre Lippen gekommen, als hätte eine andere Frau sie gesprochen. Es war alles so. unwirklich gewesen.
    Aber sie konnte es nicht leugnen. Damals nicht, und heute auch nicht. Sie liebte ihn, diesen Piraten und Schurken. Sie konnte nichts dagegen tun.
    Dieses Gefühl flößte ihr mehr Angst ein als alles andere. Es ängstigte sie mehr als ihre Zeit als Vaders Gefangene auf dem Todesstern, mehr als die Verfolgung durch die halbe imperiale Armee und Flotte.
    »Wie wär's mit einem Drink, Süße?« sagte jemand hinter ihr.
    Leia drehte sich um. Es war Lando. Sie war wütend auf ihn, aber auch froh, ihn zu sehen. »Wie bist du hier hereingekommen?«
    »Durch die Hintertür«, sagte Lando. Er grinste. Er war ein gutaussehender Mann - hochgewachsen, dunkelhäutig, mit einem schmalen Schnurrbart über strahlend weißen Zähnen -, und er wußte es.
    Hinter ihm standen die Droiden R2-D2 und C-3PO. R2 drehte den kuppelförmigen Rumpf und sah sich in der Bar um, und 3PO, der zickigste Droide, den Leia je kennengelernt hatte, vollbrachte das Kunststück, nervös dreinzuschauen, obwohl er seinen Gesichtsausdruck nicht ändern konnte.
    R2 pfiff.
    »Ja, ich sehe es«, sagte 3PO. Eine kurze Pause. »Master Lando, wäre es nicht besser, wenn wir draußen warten würden? Ich glaube nicht, daß Droiden in diesem Lokal gern gesehen sind. Wir sind die einzigen hier.«
    Lando lächelte. »Entspann dich. Niemand wird euch belästigen. Ich kenne den Besitzer. Außerdem möchte ich nicht, daß ihr draußen allein herumsteht. Auch wenn es schwer zu glauben ist, aber in dieser Stadt wimmelt es von Dieben.« Er riß die Augen in gespieltem Entsetzen auf und machte eine weit ausholende Handbewegung, die die Bar und den Raumhafen draußen umfaßte. »Ihr wollt doch nicht auf irgendeiner Feuchtfarm enden, wo ihr Sand schaufeln müßt, oder?«
    »Oh, du liebe Güte, nein.«
    Leia mußte unwillkürlich lächeln. Sie war schon mit seltsamen Gestalten zusammen. Zwei exzentrische Droiden, Lando, der Spieler, Chewbacca, der Wookiee, Luke, der.
    Was war Luke? Zumindest ein halber Jedi. Und schrecklich wichtig, wenn man bedachte, wie sehr Vader hinter ihm hergewesen war. Sie hatte außerdem Gerüchte gehört, daß es Va- der gleichgültig war, ob Luke nun lebend oder tot in seine Hände fiel. Sie liebte Han, aber sie empfand auch etwas für Luke.
    Eine weitere Komplikation, die sie nicht brauchte. Warum konnte das Leben nicht einfacher sein?
    Und Han.
    »Ich glaube, ich habe die Sklave I aufgespürt«, sagte Lando leise.
    Das war Boba Fetts Schiff. Der Kopfgeldjäger, der Han aus Cloud City verschleppt hatte. »Was? Wo?«
    »Auf einem Mond namens Gall, der Zhar umkreist, einen Gasriesen in einem der äußeren Randsysteme. Die Information stammt aus dritter Hand, aber der Informant gilt als zuverlässig.«
    »Das haben wir schon einmal gehört«, meinte sie.
    Lando zuckte die Schultern. »Wir können entweder herumsitzen und warten, oder wir können hinfliegen und uns selbst überzeugen. Der Kopfgeldjäger hätte Han schon vor Monaten bei Jabba abliefern müssen. Irgendwo muß er sein. Ich habe einen Kontaktmann in diesem System, einen alten Spielerkumpel, der sich nebenbei als kleiner, äh, freischaffender
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