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Schatten des Imperiums

Schatten des Imperiums

Titel: Schatten des Imperiums
Autoren: Steve Perry
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gesorgt, daß die Aufzeichnungen über den Tod seiner Familie aus den Datenbanken des Imperiums gelöscht wurden. Die mit der Löschung beauftragten Agenten waren anschließend selbst eliminiert worden. Niemand wußte, daß Xizor, der Dunkle Prinz, persönliche Gründe hatte, Vader zu hassen. Es war nur natürlich, in den beiden Männern Rivalen um die Gunst des Imperators zu sehen, und es gab keine Möglichkeit, dies zu verbergen, aber von diesem anderen Punkt wußte nur Xizor.
    Xizor hatte sich in Geduld geübt. Früher oder später würde er Vader für dieses Verbrechen zur Rechenschaft ziehen, und der Tag seiner Rache rückte unaufhaltsam näher. Er würde zwei Fleekaale mit einem Dreizack erlegen: Vader, das Hindernis auf seinem Weg zur Macht, und Vader, der Mörder seiner Familie, war schon so gut wie. beseitigt.
    Xizor unterdrückte ein Lächeln. Er wollte nicht, daß Vader und seine versteckten Holokameras es sahen. Den Dunklen Lord zu töten war vielleicht möglich, aber eine viel zu milde Strafe - und ein extrem gefährliches Unterfangen. Auf dieser Existenzebene würde er viel mehr leiden, wenn man ihn entehrte und in Schande stürzte. Xizor würde Vader brechen und dafür sorgen, daß er von seinem geliebten Meister auf den Müllhaufen geworfen wurde.
    Ja. Das wäre nur gerecht.
    »Wir brauchen dreihundert Schiffe«, schnitt Vaders Stimme in Xizors Gedanken. »Die Hälfte davon Tanker, die andere Hälfte Stückgutfrachter. Es gelten die üblichen imperialen Lieferbedingungen. Sie wissen ja, daß wir an einem großen... Bauprojekt arbeiten. Können Sie die Schiffe zur Verfügung stellen?«
    »Ja, mein Lord. Sie müssen mir nur sagen, wo und wann Sie sie brauchen, und ich werde alles in die Wege leiten. Und die imperialen Bedingungen sind akzeptabel.«
    Vader stand einen Moment lang schweigend da; der einzige Laut war das mechanische Fauchen seiner Atemzüge.
    Das hat er nicht erwartet, erkannte Xizor. Er dachte, ich würde Einwände erheben oder versuchen, um den Preis zu feilschen. Gut.
    »Ausgezeichnet. Ich werde dafür sorgen, daß sich der für die Flottenversorgung zuständige Admiral mit Ihnen in Verbindung setzt, um die Einzelheiten zu besprechen.«
    »Es ist mir eine Ehre, Ihnen zu Diensten zu sein«, versicherte Xizor. Erneut verneigte er sich militärisch knapp, doch diesmal ein wenig tiefer und länger.
    Jeder Beobachter würde erkennen, wie höflich und beflissen Xizor war.
    Vader wandte sich ohne ein weiteres Wort ab. Die Wand glitt wieder zur Seite, und er stapfte aus dem Raum.
    Und jeder Beobachter würde erkennen, wie unhöflich sich Lord Vader verhielt.
    Erneut erlaubte sich Xizor ein angedeutetes Lächeln.
    Alles lief nach Plan.

3
    Luke starrte den kleinen Hochofen an, als könnte er so den Prozeß beschleunigen. Im Inneren wurden die Bestandteile eines Lichtschwertjuwels bei unvorstellbar hohen Temperaturen und unter enormem Druck zusammengebacken. Die Hitze war groß genug, um Dichtkrist zu schmelzen, und der Druck stark genug, um Durastahl zu verflüssigen. Und dennoch, wäre die rote Betriebsdiode nicht gewesen, hätte er aus einem Meter Abstand nicht einmal feststellen können, ob das Ding überhaupt eingeschaltet war. Nun, vielleicht abgesehen von dem schwachen Ozongeruch wie von einem Blasterstrahl.
    Der Hochofen lief schon seit Stunden, und die kleine gelbe Diode, die das letzte Stadium des Prozesses signalisierte, hatte noch nicht geblinkt.
    Er sah sich in Ben Kenobis alter Unterkunft um. Es war ein kleines Haus am Rand der westlichen Dünensee, das, wie so viele Gebäude in dieser Gegend, aus Synstein bestand - einem Brei aus feingemahlenem Fels und Lösungsmitteln, der in Verschalungen gegossen oder gespritzt wurde und dann abhärtete. Die aus diesem Material bestehenden Gebäude waren robust und gegen die Sandstürme gefeit. Bens Haus erinnerte an eine natürliche Felsformation, die im Lauf der Jahrhunderte von der extremen Tageshitze und dem klirrenden Nachtfrost des Wüstenklimas geglättet und gerundet worden war.
    Ben. Von Vader auf dem ersten Todesstern erschlagen. Die Erinnerung erfüllte ihn zu gleichen Teilen mit Trauer und Zorn.
    Sein Lehrer hatte nicht viel hinterlassen, wenn man bedachte, daß er einst Obi-Wan Kenobi gewesen war, ein Jedi-Ritter und General in den Klon-Kriegen. Die vielleicht wertvollsten Besitztümer waren die alte und kunstvoll geschnitzte Boaholztruhe und ihr Inhalt, darunter ein uraltes ledergebundenes Buch. Ein Buch, in dem für einen
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