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Schatten des Imperiums

Schatten des Imperiums

Titel: Schatten des Imperiums
Autoren: Steve Perry
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einordnen konnte. Sehnsucht? Besorgnis?
    Hoffnung?
    »Ja... ja. Er wäre ein großer Gewinn«, nickte der Imperator. »Ist es machbar?«
    Eine kaum merkliche Pause. »Er wird sich uns anschließen oder sterben, Master.«
    Xizor spürte das Lächeln, obwohl er es wie seinen Zorn verbarg. Ah. Vader wollte Skywalker lebend - das hatte sein Tonfall ausgedrückt. Ja, er hatte gesagt, daß sich der Junge entweder ihnen anschließen oder sterben würde, aber das letztere diente offensichtlich nur dazu, den Imperator zu beruhigen. Vader hatte nicht vor, Skywalker zu töten, seinen eigenen Sohn; das lag für jemanden wie Xizor, der perfekt Stimmen lesen konnte, klar auf der Hand. Er war nicht der Dunkle Prinz geworden, Unterlord der Schwarzen Sonne, der größten Verbrecherorganisation in der Galaxis, nur weil er so gut aussah. Xizor verstand nicht besonders viel von der Macht, die den Imperator am Leben erhielt und ihm und Vader die Herrschaft über das Imperium sicherte. Er wußte nur, daß sie funktionierte. Und er wußte, daß sie etwas war, das die ausgerotteten Jedi gemeistert hatten. Und jetzt hatte sich offenbar ein neuer Spieler ihrer bemächtigt. Vader wollte Skywalker lebend und hatte dem Imperator praktisch versprochen, ihn lebend abzuliefern - nachdem er ihn auf seine Seite gezogen hatte.
    Das war höchst interessant.
    Wirklich höchst interessant.
    Der Imperator unterbrach die Verbindung und wandte sich wieder seinem Gast zu. »Nun, wo waren wir stehengeblieben, Prinz Xizor?«
    Der Dunkle Prinz lächelte. Er würde sich jetzt auf die aktuellen Probleme konzentrieren, aber er würde den Namen Luke Skywalker nicht vergessen.

1
    Chewbacca brüllte seinen Zorn hinaus. Ein Sturmtruppler griff ihn an, und er versetzte dem Mann einen Schlag, der ihn durch die Luft fliegen und mit klirrendem Panzer in der Grube landen ließ. Zwei weitere Soldaten stürzten sich auf ihn, und der Woo-kiee schleuderte sie zur Seite, als wären sie gewichtslos, ein Kind, das mit Puppen um sich warf...
    In der nächsten Sekunde würde einer von Vaders Soldaten Chewie erschießen. Er war groß und stark, aber er konnte nicht gewinnen; sie würden ihn niederstrecken.
    Han schrie den Wookiee an, um ihn zur Vernunft zu bringen.
    Leia stand wie gelähmt da und konnte nicht glauben, was sie sah.
    Han schrie weiter: »Chewie, dafür ist später noch Zeit! Die Prinzessin - du mußt dich um sie kümmern. Hast du mich verstanden? He!«
    Sie befanden sich in einer feuchten Kammer in den Tiefen von Cloud City auf Bespin, wo Hans sogenannter Freund Lando Calrissian sie an Darth Vader verraten hatte. Die Szene war in buttergelbes Licht getaucht, das alles nur noch surrealer erscheinen ließ. Chewbacca, der den halb auseinandergenommenen Droiden 3PO in einem Rucksack auf dem Rücken trug, zwinkerte Han zu. Der Verräter Calrissian hatte sich wie ein wildes Tier in eine Ecke zurückgezogen. Da waren noch mehr Wachen, Techniker, Kopfgeldjäger. Vader und der Geruch des flüssigen Karbonids verpesteten die Luft, ein Gestank wie von Leichenschauhäusern und Gräbern.
    Weitere Wachen stürzten sich auf Chewie, um ihm die Handschellen anzulegen. Der Wookiee nickte merklich ruhiger. Ja, er hatte Han verstanden. Es gefiel ihm nicht, aber er hatte verstanden. Er ließ sich von den Wachen die Handschellen anlegen.
    Han und Leia wechselten einen Blick. Das darf nicht sein, dachte sie. Nicht jetzt.
    Die Gefühle überwältigten sie; keiner konnte widerstehen. Wie Magneten zogen sie sich gegenseitig an. Sie umarmten sich, küßten sich voller Feuer und Hoffnung - voller Asche und Verzweiflung.
    Zwei Sturmtruppler rissen Han fort und zerrten ihn zur Liftplattform über der improvisierten Gefrierkammer.
    Wie von selbst brachen die Worte aus Leia hervor, ungewollt, unkontrollierbar, wie Lava, die von einer vulkanischen Explosion hinausgeschleudert wurde: »Ich liebe dich!«
    Und Han, der tapfere, starke Han, nickte ihr zu. »Ich weiß.«
    Die Häßling-Techniker, nicht einmal halb so groß wie Han, traten auf ihn zu, nahmen ihm die Fesseln ab und wichen wieder zurück.
    Han sah die Techniker an und blickte dann erneut zu Leia hinüber. Die Liftplattform sank, trug ihn hinunter in die Grube. Er suchte Leias Blick, hielt ihn fest, hielt ihn. bis die Wolke aus Gefrierdunst hochwallte und sie seinen Blicken entzog.
    Chewie brüllte etwas; Leia verstand nicht seine Worte, aber sie verstand seine Wut, seine Trauer, sein Gefühl der Hilflosigkeit.
    Han!
    Stinkendes, beißendes
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