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Schatten des Imperiums

Schatten des Imperiums

Titel: Schatten des Imperiums
Autoren: Steve Perry
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sich wie ein Gummiband zu dehnen. Er starrte Vader an. Vaders Rumpf stürzte, aber langsam, ganz langsam. und der abgetrennte Kopf landete auf dem Boden und rollte davon.
    Rollte. Kam dann zum Halt. Da war kein Blut.
    Ein greller Blitz zuckte, ein plötzlicher Ausbruch aus Licht und Purpurrauch, und die Maske vor Vaders Gesicht zerbarst, zerbarst und verschwand, enthüllte, enthüllte.
    Das Gesicht von Luke Skywalker.
    Nein!
    Die aufwühlende Erinnerung war viel schneller abgelaufen, als die Ereignisse gedauert hatten. Er hatte in Wirklichkeit nur einen einzigen Schritt gemacht. Erstaunlich, was der Geist alles leisten konnte. Trotzdem fiel er fast vom Drahtseil, als er den Kontakt zur Macht verlor.
    Hör auf damit! wies er sich zurecht.
    Er holte tief Luft, schwankte unsicher und griff wieder nach der Macht.
    Da, er hatte sie. Er gewann sein Gleichgewicht zurück und ging weiter, wieder eins mit der Macht, von ihr durchströmt.
    Als er die Hälfte des Drahtseils hinter sich hatte, begann er zu laufen. Er sagte sich, daß es zur Prüfung gehörte. Er sagte sich, daß die Macht mit ihm war und er sich ihr furchtlos hingeben konnte, daß für einen ausgebildeten Jedi-Ritter alles möglich war. Es war das, was man ihm beigebracht hatte. Er wollte es nur zu gern glauben.
    Er wollte nicht glauben, daß er rannte, weil er die dunkle Seite in seinem Nacken spürte, wie sie über das Drahtseil schlich, leichtfüßig und böse, und ihn verfolgte. Ihn verfolgte wie die Erinnerung an Vaders abgetrennten Kopf, der sein Gesicht trug, ihn verfolgte und.
    . einholte.
    Xizor lehnte sich in seinem Formsessel zurück. Der Sessel mit dem schadhaften Schaltkreis, den er schon längst hatte austauschen wollen, mißverstand diese Bewegung als Anfrage. »Sie wünschen, Prinz Schiizor?« sagte der Stimmchip und verzerrte dabei seinen Namen. Er schüttelte den Kopf. »Ich will nur, daß du still bist«, knurrte er.
    Der Sessel verstummte. Die Maschinerie unter dem geklonten Lederpolster summte und verstellte die Rücklehne, um Xizors neue Position zu unterstützen. Er seufzte. Sein Reichtum überstieg das Einkommen vieler Planeten, und er hatte einen defekten Formsessel, der nicht einmal seinen Namen richtig aussprechen konnte. Er nahm sich vor, ihn auszutauschen, und zwar noch heute, jetzt, sofort, sobald er diese Sache hier erledigt hatte.
    Er sah das maßstabsgetreue, auf ein Sechstel Lebensgröße reduzierte Holoproj-Standbild vor sich an, blickte dann zu der Frau auf, die vor seinem Schreibtisch stand. Sie war genauso schön, wenn auch nicht so exotisch wie die beiden Epicanthix-Kämpferinnen in dem Hologramm zwischen ihnen. Aber ihre Schönheit war von anderer Art. Sie hatte langes und seidiges blondes Haar, leuchtende hellblaue Augen und eine fantastische Figur. Jeder normale menschliche Mann würde sie anziehend finden. Guris Gesicht und Körper waren makellos, doch von ihr ging eine Kälte aus, die sich leicht erklären ließ, wenn man die Hintergründe kannte: Guri war ein HRD, ein humanoider Replikantendroide, und sie war einzigartig. Sie konnte überall in der Galaxis optisch als Frau durchgehen, konnte essen, trinken und alle intimeren Funktionen einer Frau imitieren, ohne daß jemand den Unterschied bemerkte. Und sie war die einzige ihrer Art, die als Attentäterin programmiert war. Sie konnte töten, ohne daß ihr Ersatzherz schneller schlug, ohne auch nur einen Hauch von Skrupeln zu empfinden.
    Sie hatte ihn neun Millionen Kredits gekostet.
    Xizor legte die Fingerspitzen aneinander und sah Guri mit hochgezogener Braue an.
    »Die Piken-Schwestern«, erklärte Guri mit einem Blick zum Holo. »Genetische Zwillinge, keine Klons. Die rechte ist Zan, die andere ist Zu. Zan hat grüne Augen. Zu hat ein grünes und ein blaues Auge, der einzige sichtbare Unterschied. Sie sind Meisterinnen des Teräs Käsi, des Bunduki-Kampfsports namens ›Stahlhände‹. Sechsundzwanzig Standardjahre alt, keine politischen Verbindungen, keine Vorstrafen in den wichtigen Systemen und, soweit wir das feststellen können, absolut amoralisch. Sie arbeiten für den, der am meisten bietet, und sind bisher noch nicht für die Schwarze Sonne tätig gewesen. Sie haben außerdem noch keinen Kampf verloren. Das hier« - sie nickte wieder dem Holoproj-Standbild zu »machen sie zum Spaß, wenn sie nicht arbeiten.« Im Gegensatz zu ihrem Äußeren war Guris Stimme warm, einladend, eine volle Altstimme. Sie aktivierte das Hologramm.
    Xizor lächelte und enthüllte
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