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Schatten des Imperiums

Schatten des Imperiums

Titel: Schatten des Imperiums
Autoren: Steve Perry
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hatte. Solange sie lebte, würde Chewbacca an ihrer Seite sein. Ende der Diskussion. Sie sprach nicht einmal Wookieesch, abgesehen von ein paar Flüchen, die sie sich gemerkt hatte, aber Lando hatte gelächelt und ihr geraten, sich am besten so schnell wie möglich daran zu gewöhnen.
    Was sie in gewisser Weise auch getan hatte. Chewie verstand eine Menge Sprachen, und obwohl er sie nicht selbst sprechen konnte, hatte er normalerweise keine Probleme, sich anderen gegenüber verständlich zu machen.
    Leia mochte Chewie, okay, aber jetzt hatte sie noch einen anderen Grund, Han zu finden und zu befreien - um endlich den Wookiee loszuwerden.
    Aber obwohl sie es niemals zugeben würde, gab es Zeiten, in denen es überaus nützlich war, einen zwei Meter großen Woo-kiee um sich zu haben. Wie zum Beispiel jetzt in diesem wundervollen Lokal.
    Im Lauf der letzten Stunde hatte sie mehr von den Gästen gesehen, als ihr lieb war. Trotz der Tatsache, daß sie einen alten, fadenscheinigen Overall voller Schmierölflecken trug, ihr Haar zu einem festen und unattraktiven Knoten hochgebunden hatte und allen Blicken auswich, kamen ständig irgendwelche Menschen und Nichtmenschen an ihren Tisch, um sie aufzureißen -und das trotz der Tatsache, daß ein ausgewachsener und bewaffneter Wookiee an diesem Tisch saß.
    Männer. Auch wenn sie unterschiedlichen Spezies angehörten, sie waren alle gleich, wenn sie weibliche Gesellschaft wollten. Und es schien ihnen auch gleichgültig zu sein, welcher Spezies die Frau angehörte.
    Chewie machte deutlich, daß sie nicht willkommen waren, und angesichts seiner Größe und seines Blitzwerfers wagte niemand mit ihm zu streiten. Aber es kamen immer wieder neue.
    Chewie knurrte einen knollenköpfigen Bith an, der an ihren Tisch gewankt kam. Der Nichtmensch, dessen Spezies normalerweise guterzogen und friedfertig war, hatte offensichtlich zuviel getrunken, wenn er es für möglich hielt, daß er und Leia zusammenfinden konnten. Der Bith sah Chewies gefletschte Zähne, hickste und wankte dann davon.
    »Hör zu«, sagte Leia, »ich weiß deine Hilfe wirklich zu schätzen, aber ich werde schon allein mit diesen Kerlen fertig.«
    Chewie drehte den Kopf zur Seite und musterte sie, eine Geste, die, wie sie inzwischen wußte, Skepsis und Belustigung ausdrückte.
    Sie nahm die Herausforderung an. »He, beim nächsten Mal, wenn jemand kommt, hältst du dich zurück. Ich komme auch ohne Drohungen zurecht, weißt du?«
    Es dauerte nicht lange. Die nächste Nervensäge war ein Deva-ronianer, ein gehörnter Humanoider, der - Überraschung! -Leia zu einem Drink einladen wollte.
    »Vielen Dank, aber ich warte auf jemanden.«
    »Nun«, meinte der Devaronianer, »ich könnte Ihnen in der Zwischenzeit Gesellschaft leisten. Vielleicht verspätet sich Ihre Verabredung. Das Warten könnte lange dauern.«
    »Danke, aber ich habe Gesellschaft.« Sie nickte Chewie zu.
    Der Nichtmensch ignorierte die Geste, und da der Wookiee nichts sagte oder seine Waffe zog, redete er weiter.
    »Wissen Sie, ich bin ein wirklich angenehmer Gesellschafter. Viele Weibchen können das bestätigen. Viele.« Er grinste sie anzüglich an, daß sich seine spitzen, blendendweißen Zähne grell von seinen roten Lippen abhoben. Streckte die Zunge heraus und zog sie wieder ein; sie war so lang wie ihr Unterarm.
    Verschone mich damit, dachte Leia. Soviel zur Friedlichkeit.
    »Nein. Gehen Sie.«
    »Sie wissen nicht, was Sie versäumen, meine Kleine.« Sein anzügliches Grinsen wurde breiter und ließ ihn noch dämonischer aussehen.
    Sie warf Chewie einen Blick zu und erkannte, daß er sein Lachen kaum noch unterdrücken konnte. Sie sah wieder den De-varonianer an.
    »Ich werde versuchen, darüber hinwegzukommen. Verschwinden Sie.«
    »Nur einen Drink. Und ich könnte Ihnen meine weraniani-schen Holokarten zeigen; sie sind sehr, äh... stimulierend.«
    Und schon wollte er ihr gegenüber Platz nehmen.
    Leia zog den kleinen Blaster aus ihrer Overalltasche und hielt ihn so, daß der Devaronianer ihn sehen konnte. Sie zielte auf die Decke und stellte ihn von »Betäuben« auf »Töten.«
    Er sah auch dies.
    Hastig sagte er: »Äh, nun ja, vielleicht ein anderes Mal. Mir ist, äh, gerade eingefallen, daß ich, äh, noch den Konverter auf meinem Schiff aufladen muß. Wenn Sie mich entschuldigen würden.«
    Er eilte davon. Erstaunlich, wie sich das Benehmen eines aufdringlichen Möchtegern-Casanovas verbesserte, wenn man ihm einen Blaster unter die Nase
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