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Sternenfohlen 21 - Die geheime Flaschenpost

Sternenfohlen 21 - Die geheime Flaschenpost

Titel: Sternenfohlen 21 - Die geheime Flaschenpost
Autoren: Linda Chapman
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    Nanu, was ist das denn? , überlegte Wolke und schob das Gras an der Stelle mit dem Maul auseinander, an der sie eben ein Funkeln wahrgenommen hatte. Tatsächlich, da hatte sich eine kleine Kristallflasche am Ufer zwischen den Pflanzen verfangen. Neugierig reckte sie den Hals und angelte mit den Zähnen nach der Flasche. Das war gar nicht so einfach, denn an dieser Stelle war das Flussufer recht steil, und sie musste sich vorsehen, um nicht ins Wasser zu fallen.
    Ihre Lehrerin Sirona hatte die Heilkundestunde an diesem Tag ins Freie verlegt, damit die ganze Klasse wilde Heilkräuter füreinen neuen Zaubertrank sammeln konnte. Wolke war auf der Suche nach Najadenkraut, das ausschließlich am Ufer von Bächen und Flüssen wuchs. Aber diese Flasche war viel interessanter als das Kräutersammeln. Irgendetwas befand sich nämlich in ihrem Inneren, das konnte Wolke erkennen. Außerdem war der Flaschenhals oben mit rotem Wachs verschlossen. Wenn sie sich nur noch ein wenig mehr streckte und die Lippen etwas spitzte, könnte sie das geheimnisvolle Objekt erreichen.
    „Wolke, was machst du denn da?“, wollte die Heilkundelehrerin plötzlich wissen. Wolke zuckte zusammen und wäre vor Schreck fast doch noch in den Bach gefallen.
    „Ach, äh ... nichts. Ich wollte nur ... die Pflanzen genauer anschauen“, schwindelte sie. Eigentlich mochte sie das gar nicht, aber trotzdem hatte sie jetzt das Gefühl, dass sieihre Entdeckung erst einmal für sich behalten wollte.
    „Aber pass auf, dass du nicht abrutschst“, ermahnte Sirona sie.
    Wolke nickte eifrig. Als sie sicher war, dass die Lehrerin sie nicht mehr beobachtete, schnappte Wolke sich die Flasche und ließ sie unauffällig in ihrem Sammelbeutel verschwinden. Dann sah sie sich nach ihren Freunden um. Sturmwind und Saphira waren ganz in ihrer Nähe, aber Stella und Mondstrahl suchten ziemlich abseits am Rande der Wiese. Beiläufig trabte sie zu Saphira und Sturmwind hinüber.
    „Kommt mit zu Stella und Mondstrahl“, flüsterte sie den beiden zu. „Aber unauffällig.“
    „Wiescho? Wasch isch ’n losch?“, nuschelte Sturmwind, der bei all den köstlichen Kräutern und dem saftigen Klee auf der Wiese nicht hatte widerstehen können.

    „Wie willst du nur genug Kräuter für deinen Zaubertrank zusammenbekommen, wenn du alles auffrisst?“, kicherte Saphira.
    „Psssst! Unauffällig hab ich gesagt“, zischte Wolke. „Ich muss euch was zeigen, aber Sirona darf davon nichts mitbekommen.“
    Überrascht schauten Sturmwind und Saphira ihre Freundin an, nickten dann gewichtig und folgten ihr zu den anderen beiden hinüber.
    „Seid ihr schon fertig?“, rief Stella ihnen entgegen, doch Wolke schüttelte nur den Kopf.
    „Hey, sucht euch ein anderes Stück Wiese, auf dem ihr sammeln könnt“, empörte sich Mondstrahl.
    „Ist ja gut, wir nehmen euch schon nichts weg.“ Saphira schüttelte den Kopf. Mondstrahl konnte mit seinem Ehrgeiz wirklich nerven. „Wolke will uns etwas zeigen“, fügte sie im Flüsterton hinzu.
    „Was denn?“, wollte Stella wissen.
    Vorsichtig schaute Wolke sich nach Sirona um, doch diese war ganz damit beschäftigt, einigen Schülern am Flussufer etwas zu erklären. Dann zog Wolke die Kristallflasche aus ihrem Beutel hervor.
    „Die habe ich gerade gefunden, sie hatte sich in den Pflanzen am Ufer verfangen.“
    „Eine alte Flasche. Na und?“ Mondstrahl sah sie verständnislos an.
    „Ja, aber sieh doch: Da steckt ein Zettel drin“, erklärte Wolke.
    Neugierig beäugten die fünf Freunde das Fundstück. Jetzt, wo die Flasche getrocknet war, hatte sich ihre Oberfläche milchig verfärbt, und man konnte nicht mehr so gut hindurchschauen. Die Flasche musste schon eine Weile im Fluss geschwommen sein, so matt und trübe wie sie jetzt war. Und unten am Boden hatten sich schon Algen angesetzt.
    „Wolke hat recht, jetzt erkenne ich es auch. Da steckt wirklich was drin“, meinte Stella schließlich.
    „Außerdem ist sie oben am Hals mit Wachs versiegelt“, stellte Sturmwind fest.
    „Bestimmt ist das eine geheime Flaschenpost!“, jubelte Wolke so leise und unauffällig es ging.
    „Genial! Los, mach sie auf“, drängte Mondstrahl.
    Unschlüssig sah Wolke sich um. Sie waren schon eine ganze Weile unterwegs, und bestimmt war die Heilkundestunde bald zu Ende.
    „Lieber nicht“, erwiderte sie. „Wir müssen bald zur Schule zurück, und ich habe noch nicht alle Kräuter gefunden. Außerdem möchte ich nicht, dass jemand etwas davon mitbekommt.
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