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Schatten des Imperiums

Schatten des Imperiums

Titel: Schatten des Imperiums
Autoren: Steve Perry
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Nezriti-Organisation. Sie wünschen eine Allianz mit der Schwarzen Sonne.«
    Xizor schenkte Duvel ein berechnetes Lächeln. »Das kann ich mir vorstellen.«
    Duvel brachte ein kleines Päckchen zum Vorschein. »Sie bieten Ihnen ein Geschenk als Zeichen ihrer Wertschätzung an.«
    Xizor nahm das Päckchen und öffnete es. In ihm befand sich ein Edelstein. Es war ein ovalgeschnittener, blutroter tumania-nischer Druckrubin, ein sehr seltener Stein, offenbar fehlerlos und mindestens mehrere Millionen Kredits wert. Der Dunkle Prinz hielt ihn ins Licht, drehte ihn zwischen den Fingern, nickte. Dann warf er ihn auf seinen Schreibtisch. Er prallte einmal ab und blieb neben seiner Tasse liegen. Wenn er auf den Boden gefallen wäre, hätte er sich nicht gebückt, um ihn wieder aufzuheben, und wenn der Putzdroide später gekommen und ihn weggesaugt hätte - na und? »Sage ihnen, daß wir uns ihr Angebot überlegen werden.«
    Duvel verbeugte sich und ging hinaus.
    Als er weg war, stand Xizor auf und streckte seinen Hals und Rücken. Der Reptilienkamm entlang seiner Wirbelsäule richtete sich leicht auf, und als er ihn mit den Fingerspitzen rieb, fühlte er sich scharf an. Andere Bittsteller warteten draußen auf eine Audienz bei ihm, und normalerweise hätte er sich ihre Petitionen angehört, aber nicht heute. Jetzt war es Zeit, daß er Vader einen Besuch abstattete. Indem er zu Vader ging, statt darauf zu bestehen, daß der Dunkle Lord zu ihm kam, gab er einen Vorteil aus der Hand und trat selbst scheinbar als Bittsteller auf. Es spielte keine Rolle. Es gehörte alles dazu; er mußte den Eindruck vermeiden, daß es Differenzen zwischen ihnen gab. Niemand durfte vermuten, daß er dem Dunklen Lord der Sith etwas anderes als größten Respekt entgegenbrachte, wenn er wollte, daß seine Pläne Erfolg hatten. Und er bezweifelte nicht, daß sie Erfolg haben würden.
    Denn sie hatten immer Erfolg.

2
    Leia saß in einer üblen Kneipe im übelsten Viertel von Mos Eis-ley.
    Für diese niedrige Einstufung mußte man schon einiges tun. Das Lokal als Spelunke zu bezeichnen, hätte es sofort um vier Stufen nach oben katapultiert. Der Tisch bestand aus einer dünnen Metallplatte, in die man zahllose Löcher gestanzt und sie so in ein billiges und leicht zu reinigendes Gitter verwandelt hatte - wahrscheinlich benutzten sie einen Hochdruckschlauch und Lösungsmittel, um alles in diesen Abfluß dort drüben zu spülen, wo der Boden eine Vertiefung aufwies. Wenn man die Tür nach draußen öffnete und die Hitze hereinließ, würde alles in Windeseile trocknen. Das Glas mit dem undefinierbaren, aber abscheulichen Gebräu vor ihr verlor zweifellos mehr Flüssigkeit durch Verdunstung als durchs Trinken. Die Klimaanlage mußte defekt sein - es war heiß, und mit der Wüstenluft kam der Abschaum herein, um hier die Zeit totzuschlagen. Es roch wie in einem Banthastall im Hochsommer, und der einzige Vorteil des Lokals war die trübe Beleuchtung, die es einem ersparte, die Gäste deutlich zu sehen - Angehörige von einem Dutzend verschiedener Spezies, von denen keiner vertrauenerweckend aussah.
    Lando mußte diese Kaschemme absichtlich als Treffpunkt ausgewählt haben, um sie zu ärgern. Nun, wenn er endlich kam, würde sie ihm diese Befriedigung nicht gönnen. Eine Zeitlang hatte sie ihn gehaßt, bis sie begriffen hatte, daß sein scheinbarer Verrat an Han nur eine Finte gewesen war, um sie vor Vader zu retten. Lando hatte eine Menge dafür aufgegeben, und sie alle standen tief in seiner Schuld.
    Dennoch, dies war kein Ort, den sie ohne triftigen Grund betreten hätte - ohne sehr triftigen Grund -, und kein Ort, zu dem man allein hinging, trotz ihrer Proteste, daß sie keinen Leibwächter brauchte. Aber ob sie ihn nun brauchte oder nicht, sie hatte einen - Chewbacca saß neben ihr und musterte finster die anderen Gäste. Nach der letzten Begegnung mit Vader hatte Chewie sie nur verlassen, um mit Luke und Lando nach Ta-tooine zu fliegen und Han zu retten. Seit Leia eingetroffen war, hing Chewie wie eine Klette an ihr. Es war irritierend.
    Lando hatte es ihr erklärt. »Chewie ist mit Han durch eine Lebensschuld verbunden. Das ist eine große Sache bei den Woo-kiees. Han hat ihm gesagt, er soll auf dich aufpassen. Und genau das wird er tun, bis Han seine Anweisung widerruft.«
    Leia hatte versucht, standhaft zu bleiben. »Ich weiß deine Hilfe zu schätzen«, sagte sie zu Chewie, »aber ich brauche sie nicht.«
    Es war zwecklos, wie Lando ihr erklärt
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