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0431 - Grauen der Lüfte

0431 - Grauen der Lüfte

Titel: 0431 - Grauen der Lüfte
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Wie geht es dem alten Eisenfresser?« erkundigte sich Professor Zamorra. Fragend sah er Ted Ewigk an, der gerade vom San Giovanni-Hospital zurückgekommen war. Dort lag Stephan Möbius nach einer schwierigen Operation in der Intensivstation.
    Ted Ewigk zuckte mit den Schultern.
    »Er schwebt immer noch in Lebensgefahr«, sagte er. »Sie werden ihn noch wenigstens zweimal operieren müssen, aber das geht nicht von heute auf morgen. Er wird wohl noch ein paar Wochen zwischen Leben und Tod hängen. Der Teufel soil’s holen.«
    Er ließ sich in einen Sessel fallen. Nicole Duval, die gerade ins Wohnzimmer kam und seine Worte gehört hatte, lächelte ihn aufmunternd an. »Willst du was zu trinken, Teodore?«
    »Wenn’s was gibt… einen Whiskey, aber gut gefüllt muß das Glas sein. Und ohne Eis.«
    Nicole ging zur Hausbar hinüber. Zamorra hob die Brauen. »Whiskey am Mittag schon?«
    »Ich glaube, ich brauche ihn jetzt«, sagte der Reporter. »Du hast Möbius nicht gesehen, aber ich. Er sieht aus wie der personifizierte Tod. Ich glaube, wenn auch nur einer der Apparate ausfällt, an die sie ihn gehängt haben, stirbt er innerhalb von ein paar Sekunden. Er ist eben ein alter Mann, der solche Verletzungen und Operationen nicht mehr so leicht verkraftet wie ein Jüngerer.«
    Nicole schenkte den zwölf Jahre alten Whiskey ein und reichte Ted das Glas. Der Reporter nahm einen kleinen Schluck und schüttelte sich heftig.
    »Glaubst du, daß er durchkommt«, fragte sie.
    »Das ist keine Frage des Glaubens, sondern es hängt von seinem Lebenswillen und dem Können der Ärzte ab. Den Lebenswillen hat er, aber… ich glaube, die Chirurgen sind etwas überfordert.«
    »Kein Wunder, bei den Schußkanälen…«
    Angefangen hatte es eigentlich ganz harmlos damit, daß Ted Ewigk alias Teodore Eternale eine Villa am Stadtrand von Rom gekauft hatte. Er war es endgültig leid, ständig im Hotel zu wohnen; er brauchte eine eigene, feste Basis. In seine Wohnung in Frankfurt traute er sich nicht mehr zurück; vermutlich warteten die Agenten der DYNASTIE DER EWIGEN nur darauf, daß er sich dort zeigte, um ihn auszuschalten. Immerhin war er der gefährlichste Gegner des ERHABENEN. Sara Moon hatte seinerzeit den Fehler begangen, ihn für tot zu halten, nachdem sie gegen ihn gekämpft und gesiegt hatte, und sie hatte den noch größeren Fehler gemacht, seinen Machtkristall nicht zu zerstören, der seine Legimitation als ERHABENER der Dynastie gewesen war. Nun saß sie zwar auf dem Thron, aber sie fürchtete Ted Ewigk und ließ ihn jagen. Eine Kopfprämie war auf ihn ausgesetzt. Deshalb hatte er sein Äußeres etwas verändert und nannte sich jetzt Teodore Eternale - mit einem römischen Paß.
    Im Keller des »Palazzo Eternale«, wie Ted sein geräumiges Haus genannt hatte, gab es eine Tür in einen geheimen Raum, von dem der Vorbesitzer mit Sicherheit nicht die geringste Ahnung gehabt hatte, denn erst das Vorhandensein von Teds Machtkristall hatte mit seiner Magie diesen Durchgang aktiviert, welchen Ted und Zamorra eher durch Zufall entdeckt hatten.
    Der Getränkekeller war mit einer Schiebetür versehen, die sich sowohl nach rechts als auch nach links bewegen ließ. Schob man sie nach links, gelangte man in den Weinkeller. Schob man sie nach rechts, geschah normalerweise dasselbe - es sei denn, man konzentrierte sich darauf, in jenen metallverkleideten Gang zu kommen, der nach etwa zehn Metern in den Sonnen-Dom führte. Das war eine große Halle, deren Höhe bestimmt fünfzig Meter betrug und unter deren Decke eine winzige künstliche Sonne freischwebend aufgehängt war. Darunter befand sich eine Grünanlage mit seltsamen Blumen, deren Blüten in allen Farben des Regenbogens schimmerten. Und die Wände des Sonnen-Doms, wie Ted die Halle genannt hatte, besaß schier unglaublich viele Türen, die in angrenzende Räume führte. Lagerräume… ein gewaltiges Arsenal, vor mehr als tausend Jahren von der DYNASTIE DER EWIGEN angelegt - und einfach vergessen. Auch eine eigenartige Schaltzentrale grenzte an den Sonnen-Dom.
    Das Arsenal mußte sich in einer Dimensionsfalte befinden, in einer Nische neben der normalen Welt, die nur mittels der Dhyarra-Magie und der gedanklichen Konzentration zu betreten war.
    Ted Ewigk hatte seine Freunde zu einer Einweihungsparty eingeladen. Die Druiden Gryf und Teri mit dem telepathischen Wolf Fenrir, Lord Bryont Saris ap Llewellyn, der mit seinem Butler William aufgekreuzt war, Stephan Möbius, der Begründer des
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