Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0431 - Grauen der Lüfte

0431 - Grauen der Lüfte

Titel: 0431 - Grauen der Lüfte
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
einem Menschen und einer der Fledermausbestien, die sich jetzt in nördlicher Richtung zurückzogen…
    In diesem Moment zweifelte Zamorra daran, daß jene Taniquel die Lenkerin der Vampire war. Nein, dieses Mischwesen mußte der Befehlsgeber sein. Außerdem lag eine junge Frau zu seinen Füßen - vermutlich Taniquel…
    Zamorra berührte seinen Dhyarra-Kristall, um den Vampir unschädlich zu machen.
    In diesem Moment sprang Nicole ihn an.
    »Nicht!« schrie sie auf. »Das - das ist Gryf!«
    Zamorra blieb stehen, als habe ihn der Schlag getroffen. »Gryf?«
    Aber das war unmöglich. Er konnte es nicht sein. Erstens hätte er dann aus dem Tempel kommen müssen, und nicht hier draußen warten, und zum anderen paßte der Fledermausschädel nicht zu ihm…
    Aber es war seine Statur, und es war auch sein Anzug…
    »Mein Gott«, murmelte Zamorra. »Wie ist das möglich? Wie ist es passiert?«
    Langsam gingen sie aufeinander zu. Das Entsetzen hatte den Parapsychologen gepackt. Gryf mit diesem entsetzlichen, kantigen Schädel und den schwarzen, kleinen Augen, die nach Heimtücke und Hinterlist aussahen…
    »Doch«, krächzte eine Stimme, die niemals die des Druiden sein konnte. Sie klang, als müsse er das Stimmorgan erst zwingen, die Worte hervorzubringen, die er sprechen wollte. »Doch, ich bin Gryf. Nicole hat recht. Es ist etwas Entsetzliches passiert.«
    »Du bist durch den Transmitter gekommen?« fragte Nicole.
    »Ja… und ich bin mit etwas zusammengestoßen. Es vermischte sich. Da muß ein Weltentor durchgedrungen sein, und… das ist das, was dabei herauskam.« Er deutete mit der schwarzen, behaarten Klauenhand auf seinen furchtbaren Schädel mit dem gefährlichen Gebiß. »Ich bin dann in das Weltentor gerissen und von ihm ausgespien worden…«
    »Das heißt also, du weißt, wo es sich befindet?« keuchte Nicole. »Dann -dann brauchen wir Taniquel nicht mehr zu verhören!«
    »Du meinst die Tote?« fragte Gryf und deutete auf die Frau. »Irgend etwas hat sie umgebracht, aber ich war es nicht. Ich bin froh, daß wenigstens ihr heil geblieben seid. Was ist mit Teodore?«
    »Der ist auch heil. Er hat den Transmitter untersucht und ist auch auf die Kollision mit dem Weltentor gekommen. Das suchen wir jetzt, um es dichtzumachen! Es bringt die Vampire hierher… und das hier ist übrigens nicht Ash’Cant.«
    »Das habe ich mir fast schon gedacht«, sagte Gryf. »Diese Frau sieht zwar menschlich aus wie auch die meisten Ash’Cant-Leute, aber…«
    »Wir können später darüber reden«, sagte Nicole. »Ich hole Teodore her. Kannst du uns zu dem Weltentor bringen? Oder…?«
    »Ich habe meine Fähigkeiten noch«, sagte Gryf. »Ich bringe erst Zamorra hin, und dann hole ich Teodore und dich, okay?«
    Zamorra nickte.
    Er war immer noch fassungslos und bestürzt. Gryf mit Vampirschädel… das war unvorstellbar, das war grausam. Ein solches Schicksal hatte der Druide nicht verdient. Es mußte doch eine Möglichkeit geben, es rückgängig zu machen…
    Aber wie?
    Die gleiche Situation würde sich keinesfalls wieder herbeiführen lassen. Und so war jeder Versuch von Anfang an zum Scheitern verurteilt…
    Im nächsten Moment faßte Gryf nach seiner Hand und sprang mit ihm in den Wald unterhalb des Weltentores…
    ***
    Und dann starrten sie zu dem schwarzen Etwas hinauf, durch eine schmale Lücke im Laubwerk. Sahen das Weltentor, das die Vampire nacheinander aufnahm, sie einfach schluckte und zurückbeförderte in jene Welt, aus der sie gekommen waren…
    Ted Ewigk hielt seinen Machtkristall in der Hand.
    »Mit einem Dhyarra 13. Ordnung kann man ganze Planeten auseinandersprengen, wenn es unbedingt sein muß«, sagte er rauh. »Da sollte es für so ein Weltentor doch reichen - auch wenn es deinen Worten nach lebt, Gryf. Aber das muß ein verdammt eigenartiges Leben sein. Ein dämonisches…«
    »Und es ist böse«, flüsterte Nicole. »Ich kann es bis hierher spüren. Es ist so abgrundtief böse wie… wie…«
    »Es brachte die Vampire her, um Tod und Verderben über diese Welt auszusäen«, sagte Ted. »Und - JETZT!«
    Er griff an!
    Er setzte alle Macht ein, über die er verfügte. Selten hatte er den Dhyarra-Kristall mit dieser Stärke agieren lassen. Ein gewaltiger Energieschlag entlud sich. Er zeigte sich als zweischneidige Waffe; Ted, von dem Einsatz dieser gigantischen Kraft überfordert, brach bewußtlos zusammen. Er war es nicht gewohnt, den Machtkristall so zu fordern, wie er es jetzt tat.
    Am Morgenhimmel ging
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher