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0431 - Grauen der Lüfte

0431 - Grauen der Lüfte

Titel: 0431 - Grauen der Lüfte
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jemand, der sie steuerte, wollte keine weiteren Verluste hinnehmen. Jedenfalls ließen sie die drei Menschen jetzt außer acht und versuchten statt dessen vermehrt, in den Tempel einzudringen.
    Eine Kaminöffnung wurde plötzlich das Ziel einiger fliegenden Ungeheuer. Sie wollten von dort an eindringen und sich hinab rutschen lassen.
    Ted benutzte den Kristall jetzt als Blitzschleuder. Er fegte zwei auseinanderplatzende Vampire vom Tempeldach, die anderen gaben ihren Versuch, durch den Kamin einzudringen, daraufhin vorübergehend auf.
    »Es geht«, flüsterte Zamorra. »Du könntest sie schaffen. Der Machtkristall…«
    Ted schüttelte den Kopf. »Ich bin zu unkonzentriert«, sagte er. »Und dieses ganze Vampir-Heer, das den Himmel verdunkelt… nein, dagegen komme ich auch mit dem Machtkristall nicht an. Was war das eben mit dem Weltentor?«
    Zamorra wiederholte die Spekulation, während immer wieder Vampire dröhnend gegen Türen und verriegelte Fensterläden krachten. Zamorra ahnte, daß die Ungeheuer sich bald eine andere Taktik würden einfallen lassen, wenn sie merkten, daß sie so nicht weiter kamen.
    »Wir sind von einem Weltentor abgelenkt worden, das den Transport störte«, sagte Ted und erzählte in Stichworten, was er herausgefunden hatte. »Vielleicht ist es genau das Weltentor, durch das diese Bestien eingedrungen sind.«
    »Vermutlich«, sagte Nicole. »Konntest du seinen Standort erkennen? Oder kannst du es vielleicht mit dem Dhyarra-Kristall ausfindig machen?«
    Ted schüttelte den Kopf. »Ihr überschätzt die Macht dieses Sternensteins und der Dynastie-Technik«, sagte er. »Vielleicht ließe sich eher mit eurem Amulett etwas herausfinden, aber…«
    Er sprach nicht weiter. Das Amulett war erschöpft.
    Plötzlich durchzuckte ihn eine Idee. »Wenn ich dem Amulett mit dem Dhyarra-Kristall Energie zuführe… würde das nicht möglicherweise gehen?«
    »Die Energien vertragen sich nicht immer miteinander«, sagte Zamorra. »Ich habe zwar schon mal, geschützt durch das Amulett, deinen Kristall berühren können. Aber die beiden Instrumente arbeiten nicht so zusammen, wie es sein sollte. Es gibt eine Disharmonie.«
    »Ich will ja nicht Merlins Stern über den Kristall steuern«, sagte Ted Ewigk. »Ich will ihn doch nur wieder aufladen!«
    Zamorra nagte an seiner Unterlippe. Er starrte die Vampire an, die nicht mehr so heftig angriffen wie zuvor. Sie suchten nach einer neuen Taktik, oder sie erhielten jetzt andere Befehle. Von wem? Wurden sie von dem Mädchen Taniquel gesteuert, das spurlos aus dem Tempelhof verschwunden war?
    Zamorra nahm Nicole das Amulett aus der Hand. »Vielleicht könnte es gehen«, murmelte er, »wenn ich versuche, es neutral zu halten… und dann mit neutraler Energie aufladen… es wäre eine Chance. Versuch’s, Teodore. Ich bemühe mich ebenfalls.«
    Er starrte die handtellergroße Silberscheibe an und versuchte mit aller ihm zur Verfügung stehenden Kraft, seine Gedanken zu sammeln und Merlins Stern seinen Willen aufzuzwingen, während Ted Ewigk begann, mit seinem Dhyarra zu arbeiten.
    Da starteten die Vampir-Hundertschaften ihren nächsten Angriff…
    ***
    Gryf fragte sich, wie er ausgerechnet hierher in den Wald gekommen war. Was hatte ihn aus der Bahn gerissen? War vielleicht die Kreatur, mit der er sich vermischt hatte - genauer gesagt, der Rest der Kreatur -, dort herausgekommen, wo eigentlich Gryf hätte sein müssen? Und woher war dieses vampirische Ungeheuer gekommen?
    Gryf sah nach oben. Dort hörte er die Laute fliegender Vampire. Er fühlte die Artverwandtschaft. Woher waren sie gekommen? Mit einem von ihnen hatte er sich vermischt. Aber während des Transportes…?
    Wie war jener Vampir da hinein geraten?
    Gryf konnte sich nicht vorstellen, daß zwei Transmitterstraßen sich berührten oder gar kreuzten. Er traute den Ewigen eine Menge zu, aber nicht eine derartige Dummheit. Also mußte etwas anderes mit Gewalt dazwischengekommen sein.
    Ob Zamorra und den anderen etwas Ähnliches zugestoßen war?
    Der Vampirdruide, der er jetzt war, lehnte sich an einen Baumstamm. Immer wieder betrachtete er seine vierfingrigen Klauenhände und betastete seinen Kopf mit dem langnasigen Schädel. Und er fühlte, wie sich ganz schwach in ihm der Drang regte, Blut zu trinken.
    »Nein«, keuchte er. »Das nicht… nein… das will ich nicht!«
    Aber würde er es verhindern können? War seine Willenskraft stark genug? Und - hatte sich in ihm vielleicht noch mehr verändert, so daß er
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