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0431 - Grauen der Lüfte

0431 - Grauen der Lüfte

Titel: 0431 - Grauen der Lüfte
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auch die entsetzliche Melodie. Ted Ewigk stoppte seinen Übertragunsversuch sofort. In dieser Sekunde aber gewannen auch die Vampire die Gewalt über sich zurück und stürzten auf die Menschen herab. Einer erwischte Ted und riß ihn mit seinem Gewicht zu Boden. Der Vampir versuchte, ihm den Helm vom Kopf zu reißen.
    Beim Sturz hatte Ted seinen Kristall verloren, den er aus der Gütelschließe gelöst hatte, um ihn besser im Griff zu haben. Der blau funkelnde Sternenstein rollte über die Pflastersteine des Tempelhofes und blieb in einer Fuge liegen, zu weit entfernt für Ted, um ihn wieder erreichen zu können. Nicole stand nahe genug, sie wollte bereits hinüberspringen - und erinnerte sich, daß eine Berührung gefährlich war.
    Für sie und für Ted…
    Als ihr einfiel, daß sie Handschuhe trug, die den Kristall abschirmen würden - Ted hatte seine während des Experimentes abgelegt -, war es zu spät. Gleich zwei Vampire stürzten sich auf sie und versuchten an ihrem Helm zu zerren und mit den Klauen das Material ihres Overalls zu zerreißen. Nicole schlug um sich, konnte die Ungeheuer aber nicht abschütteln.
    Zamorra wurde von einem grünen Lichtfeld eingehüllt, das die Vampire nicht durchdringen konnten. Anscheinend hatte das Amulett also doch etwas Energie aufgenommen. Nicht viel, aber immerhin noch genug, um vorübergehend wieder zu funktionieren. Wäre die Unverträglichkeit der verschiedenen Kräfte nicht gewesen, hätte es sich vollsaugen können wie ein trockener Schwamm…
    Ted war nicht in der Lage, sich richtig zu wehren. Er war bemüht, seine ungeschützten Hände vor den Vampiren zu verbergen-. Erschrocken sah Zamorra, daß es einem Vampir bereits gelang, Teds Helm zu lockern.
    Da sprang er dorthin, wo Teds Dhyarra-Kristall lag.
    Das Amulett schirmte ihn ebenso ab wie seine Handschuhe, als er nach dem Sternenstein griff. So konnte er ihn aufheben. Er hechtete unter dem Angriff eines Vampirs hindurch zu Ted Ewigk. Das grüne Leuchten des Amuletts fegte einen der Blutsauger förmlich hinweg, aber im nächsten Moment stürzten sich bereits drei andere herab. Auch Nicole erstickte fast unter der Masse der geifernden, kreischenden, kratzenden und beißenden Bestien.
    Zamorra versuchte, Ted den Dhyarra in die Hände zu drücken. Aber der Reporter hielt die Hände unter seinem Körper verborgen. Er konnte sich weder wehren noch den Kristall ergreifen.
    Erst, als Zamorra sich über ihn warf und ihn mit seinem Körper und der Amulett-Energie abdeckte, gelang es ihm, Ted den Kristall zurückzugeben.
    Da flammte es endlich auf. Eine gigantische Kraft schleuderte die Blutsauger zurück.
    Gerade noch rechtzeitig, denn in dieser Sekunde erlosch die Kraft des Amuletts erneut.
    Zamorra wälzte sich zur Seite.
    Ted richtete sich auf. Er trieb die Vampire zurück. Zamorra sah plötzlich Nicole. Und er sah, daß sie sich eines Handschuhs entledigt hatte und den Kristall in ihrer Gürtelschließe berührte.
    Blitze fegten heraus und zerschmetterten die Blutsauger.
    Nicole schrie dabei, als stände sie in hellen Flammen.
    Der Dhyarra ist zu stark für sie! durchzuckte es Zamorra. Er bringt sie um, er zerfrißt ihr den Verstand, vernichtet sie…
    Und Zamorra konnte nichts tun, um Nicole zu retten, die in ihrer Verzweiflung das höchste Risiko eingegangen war - und jetzt den höchsten Preis dafür bezahlte…
    ***
    Gryf starrte zu dem schwarzen Etwas hinauf, zu diesem Weltentor, von dem er den Eindruck hatte, daß es sich um etwas Lebendiges handelte. Doch wie war das möglich? So etwas war ihm noch niemals untergekommen.
    Was war das für eine Lebensform?
    Mit seinen Druiden-Kräften versuchte Gryf nach diesem Etwas zu tasten. Zumindest die magischen Fähigkeiten hatte er nicht verloren! Er versuchte die Lebensimpulse deutlicher werden zu lassen und forschte nach Gedanken.
    Doch im nächsten Moment traf ihn ein schwarzer Schock.
    Eine andere Bezeichnung fand er nicht dafür. Etwas durchraste ihn wie ein elektrischer Schlag. Er schrie auf, und er ließ die Äste los, an denen er sich in der Baumkrone bisher festgehalten hatte. Er stürzte. Instinktiv breitete er die Arme aus und machte Bewegungen, als wolle er vampirische Flughäute benutzen. Doch im letzten Moment erkannte er, daß das unmöglich war, daß er sich nicht mit den Flächen von Schwingen in den Ästen verkanten konnte. Er bekam einen Querast zu fassen, glaubte, ihm würden die Arme durch den Ruck ausgerissen, ließ los - und kam federnd auf dem Erdboden
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