Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0431 - Grauen der Lüfte

0431 - Grauen der Lüfte

Titel: 0431 - Grauen der Lüfte
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
internationalen Möbius-Konzerns, dessen Leitung er vor einiger Zeit an seinen Sohn abgetreten hatte, Professor Zamorra mit seiner Gefährtin Nicole, und Teds neuer Flirt Carlotta waren der Einladung gefolgt und erschienen. Carlotta hatte eine Freundin mitgebracht, ohne zu ahnen, welches Kuckucksei sie Ted damit ins Nest legte.
    Lucia war eine Epsilon-Agentin der Dynastie gewesen!
    Sie hatte Ted Ewigk erkannt und versucht, ihn zu töten. Aber es war ihr nicht gelungen. Statt dessen war sie selbst hinübergegangen, wie die Ewigen das nannten, was für Menschen den Tod bedeutete. Carlotta hatte nicht geahnt, daß ihre Freundin nicht menschlich gewesen war…
    Aber damit nicht genug, war es dem abtrünnigen Ewigen Yared Salem, den Zamorra von seinem letzten Silbermond-Abenteuer her kannte, gelungen, auf der Flucht von seinen Jägern über eine Materie-Transmitter-Straße von einem unbekannten Ort aus die Zentrale unter Teds Haus zu erreichen. Die Jäger waren ihm gefolgt, und es hatte einen Kampf und eine Geiselnahme in Teds Haus gegeben. Inzwischen gab es die Jäger nicht mehr, jene gefährlichen Männer in Schwarz, aber im Verlauf des Kampfes war Stephan Möbius mit einer Laserwaffe zweifach angeschossen worden. Der erste Strahl hatte seine Schulter glatt durchschlagen und nur durch Zufall keinen Knochen verletzt, der zweite Schuß war durch seine Brust gegangen.
    Die unglaubliche. Hitze der Laserstrahlen hatte die Schußkanäle rundum förmlich verschweißt, so daß es wenigstens nicht zum Blutverlust gekommen war. Aber diese Verschweißungen operativ zu entfernen und dafür zu sorgen, daß Möbius’ Lunge wieder funktionstüchtig wurde, war für die Chirurgen im San Giovanni-Hospital schlimmste Schwerstarbeit. Ein Erfolg war fraglich. Wenn es ihnen nicht gelang, die verhärteten und verschmorten Zellmassen zu beseitigen und die Wunden zu verschließen, würde Möbius entweder sterben oder für den Rest seines Lebens ein hilfloser Krüppel mit größten Atemschwierigkeiten bleiben.
    Ted Ewigk gab sich die Schuld.
    Wenn er Möbius nicht eingeladen hätte, um vorwiegend seinem Freund Za -morra einen Gefallen zu tun - der Professor und der »Alte Eisenfresser« hatten sich über ein Jahr lang nicht mehr gesehen -, wäre das alles nicht passiert. Und wenn Ted sich rechtzeitig den Männern in Schwarz gestellt hätte, hätten sie vielleicht auch darauf verzichtet, die Geiseln ermorden zu wollen…
    Ein großer Teil seines Zorns richtete sich aber auch auf den abtrünnigen Ewigen. Wenn Yared Salem nicht ausgerechnet diese Zentrale angesteuert und dann auch noch den Durchgang in Teds Haus entdeckt und benutzt hätte, wären seine Verfolger erst gar nicht hier aufgetaucht…
    Was für Ted aber vielleicht noch ärgerlicher war: Einer der flüchtenden Männer in Schwarz hatte es noch geschafft, zu telefonieren und sein Wissen über den Aufenthalt und die Tarnidentität des einstigen ERHABENEN Ted Ewigk weiterzugeben. Wen er angerufen hatte, war unklar, weil nicht zurückzuverfolgen war, welchen Anschluß der Mann in Schwarz von dem öffentlichen Fernsprecher aus gewählt hatte.
    »Vermutlich wird es Lucia gewesen sein«, überlegte Zamorra. »Sie war die für Rom und Südeuropa zuständige Kontaktperson. Es ist anzunehmen, daß er ihre Telefonnummer in seinem Datenspeicher fand und dort anrief. In diesem Fall wärst du aus dem Schneider, Teodore, weil Lucia tot ist.«
    »Ich traue dem Braten nicht«, sagte Ewigk. »Er hat gesprochen. Das heißt, daß er einen Gesprächspartner hatte. Das konnte aber nicht Lucia sein, weil sie sich zu diesem Moment hier befand.«
    »Frage Carlotta, ob sie dir die Wohnung ihrer Freundin zeigt«, schlug Nicole vor. »Vielleicht hat der Mann in Schwarz einen Anrufbeantworter besprochen. Wenn nicht, tappen wir natürlich im dunkeln.«
    »Die Idee ist gut.« Ted nahm einen dritten kleinen Schluck und stellte das Whiskeyglas dann auf den Teppich. Es reichte ihm. Den Rest mochte er nicht mehr trinken - zumindest nicht jetzt. »Okay, ich versuche sie zu überreden. Dann sehen wir weiter. Kommt einer von euch mit?«
    Nicole hob die Hand. »Ich bin nicht uninteressiert«, sagte sie.
    »Ich bleibe hier und schaue, was Yared macht«, sagte Zamorra. »Vielleicht ist er mittlerweile mit dem Programmgehirn zurechtgekommen.«
    Yared befand sich unten in der Schaltzentrale. Dort untersuchte er das Computerhirn, das von einem der Männer in Schwarz übriggeblieben war. Er wollte Daten abrufen und erfahren, von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher