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Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Titel: Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon
Autoren: Hans Warren
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gebrauchte in höchster Wut seine Vorderhufe, ein Schlag dieser scharfen, harten Hufe hätte wohl auch die Pranken Jims zerschmettern können.
    Ich hatte von einem alten Jäger einmal gehört, daß ein großer Elchbulle wohl mit einem Bären fertig würde, aber damit war wohl nur der schwarze Bär gemeint. Unser Jim dagegen war wohl das stärkste Tier im Lande.
    Und doch hatte ich eine gewisse Besorgnis, denn der Elchbulle war ganz enorm groß und griff in seiner Wut mit unglaublicher Vehemenz an. Als er einsehen mochte, daß er mit seinen Hufen gegen den gewaltigen Gegner nichts ausrichten würde, änderte er seine Kampfesart.
    Blitzschnell tat er einen Satz rückwärts, senkte den Kopf und stürmte auf Jim zu, um ihm das mächtige Geweih in den Leib zu rennen. Für den Bären war die Situation jetzt ziemlich gefährlich, denn er konnte einem so gewaltigen Stoß kaum standhalten, da er nur auf den Hinterfüßen stand.
    Doch Jim schien schon ähnliche Kämpfe durchgemacht zu haben, denn er ließ sich blitzschnell herabfallen, sprang zur Seite und führte einen sausenden Prankenhieb nach dem Genick des Bullen, der dicht an ihm vorbeistürmte.
    Er traf auch, doch hatte der Elch die Gefahr auch im letzten Augenblick erkannt und sich schnell zur Seite geworfen. So zerschmetterte der furchtbare Schlag nicht sein Genick, sondern riß nur aus dem Hals ein großes Stück Fleisch und Fell Die Wunde war nicht schwer, aber dar Schlag schien die Wut des Bullen noch zu erhöhen.
    Blitzschnell warf er sich herum, stürzte auf Jim zu und gebrauchte plötzlich wieder seine gefährlichen, hämmernden Vorderhufe. Er traf ihn auch, der durch diese plötzliche Änderung der Kampfesweise überrascht war. Die rechte Pranke des Bären wurde von einem der scharfen Hufe getroffen, doch hatte Jim schon halb pariert, und so zerschmetterte der stampfende Huf nicht sein Tatzengelenk, sondern glitt ab. Immerhin riß der gespaltene Huf eine lange, blutige Bahn ins Fleisch der Vorderpranke.
    Wieder sprang der Elchbulle zurück, um seinem Gegner die gewaltigen Schaufeln in den Leib zu stoßen. Doch jetzt war Jim auf der Hut. Fast berührten Ihn die scharfen Spitzen schon, da wich er aus, richtete sich blitzschnell auf und traf mit gewaltigem Prankenhieb die Schulter des Angreifers.
    Der riesige Elchbulle wurde durch diesen gewaltigen Hieb zur Seite geworfen und überschlug sich, war aber sofort wieder auf den Beinen, stieß ein hartes, heiseres Wutgebrüll aus und stürmte abermals auf Jim los. Doch deutlich sah ich, daß seine rechte Schulter schwer verletzt war. Jetzt konnte er die gefährlichen Vorderhufe kaum mehr gebrauchen.
    Er schien es auch genau zu wissen, denn er stürmte geradeswegs auf den Bären los, um endlich sein scharfes Geweih im Leib des Gegners begraben zu können.
    Aber seine verwundete Schulter wurde sein Verderben. Jim wich gewandt den drohenden Schaufelspitzen, aus, der Elchbulle konnte sich nicht schnell genug herumwerfen, und im nächsten Augenblick schmetterte Jims Vorderpranke mit voller Wucht auf das Genick des Bullen.
    Mit heiserem Röcheln stürzte der gewaltige Elch zusammen, versuchte sich mit letzter Kraft noch einmal aufzurichten, aber ein neuer Tatzenhieb des Bären zerriß ihm die Kehle.
    Noch kurze Zeit zuckte er verzweifelt mit seinen mächtigen Hufen, dann streckte er sich röchelnd, und der 'Schrecken des Yukon' hatte sein Ende gefunden. Ich konnte mir jetzt gut erklären, daß unter den jagenden Indianern diese Sage entstanden war, denn sie waren gegen einen solch gewaltigen Gegner machtlos, auch wenn sie gut bewaffnet waren.
    Wir traten an den gefällten Riesen heran. Ich hatte eigentlich erwartet, daß Jim sich über seine Beute hermachen würde, aber der Bär legte plötzlich ein ganz eigenartiges Benehmen an den Tag.
    Er schnüffelte aufgeregt am Boden umher, hob dann den Kopf und stieß ein eigenartiges Winseln aus. Dann lief er eine Strecke weiter, setzte sich plötzlich hin und wandte brummend den Kopf, als wollte er uns auffordern, ihm zu folgen.
    „Masser kommen," forderte Pongo mich auf und schritt auf den Bären zu. „Jim hat Spur gefunden."
    Daran hatte ich im ersten Augenblick garnicht gedacht, obwohl es ja unsere Aufgabe und unser Ziel war, die Spuren der Indianer zu finden. Und tatsächlich konnte Jims Benehmen darauf deuten, daß er die Spur der geraubten Maud Gallagher gefunden hatte.
    Wir gelangten schnell an die Stelle, auf der uns der Bär zu erwarten schien, und fanden tatsächlich
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