Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
1. Rundron
Bei Freunden
    Rundron war kein Planet wie jeder andere, das sah und spürte er.
    Perry Rhodan ignorierte die Datenwülste, die die Positronik der LEIF ERIKSSON II mit all ihren technischen Möglichkeiten aufsog und unaufhörlich auf das große Holo der Bordzentrale spuckte. Sie kündeten in kunterbunten Balkenstatistiken von Schwerkraftverhältnissen, Atmosphärebedingungen, Bestandsanteilen der Planetenhülle, virologisch-bakteriellen Überprüfungen sowie zahlreichen weiteren Punkten, die für die unterschiedlichsten Besatzungsangehörigen seines Schiffs von Interesse sein mochten.
    Niemals durfte der Dienstbetrieb an Bord eines Raumschiffs zum Trott verkommen, den man wie eine langweilige Büroarbeit verrichtete. Stets mussten die Besatzungsmitglieder vom Kommandanten abwärts mit Staunen und Bewunderung an das Wunder dieses riesigen, unergründlichen Universums herangehen.
    Trotz modernster Hilfsmittel und in millionenfachem Einsatz bestätigter Routinen war jede Reise... anders.
    Der Unsterbliche sah sich um.
    Er war stolz auf die Leute, die an Bord der LEIF ERIKSSON II Dienst taten. Hoch konzentriert gingen sie an ihren Stationen den notwendigen Arbeiten nach, die mit der Annäherung an einen fremden Planeten verbunden waren. Selbstverständlich hätte man den Großteil der anfallenden Aufgaben den Positroniken überlassen können - und damit jenes Gefühl der Kontrolle verloren, das sich in vielen Fällen als lebensrettend herausgestellt hatte.
    Ranjif Pragesh hatte seine Leute fest im Griff. Selbstbewusst saß er auf dem leicht erhöhten Kommandosessel, drehte sich immer wieder nach links und rechts, sprach leise Befehle in die ihn umschwirrenden Akustikfelder und war stets Herr der Lage. Kaum etwas, so wusste Rhodan, konnte den auf dem indischen Subkontinent geborenen Kommandanten aus der Ruhe bringen. Weder die eigene
    Mannschaft, die großteils aus ausgeprägten Individualisten bestand, noch Gefahren, die von außen her drohten.
    Das angenehm helle Licht der Zentrale wurde sukzessiv herab ge-dimmt. Semitransparente Energiefelder, die zwischen einzelne Abteilungen geschaltet gewesen waren, lösten sich lautlos auf. Augenblicklich wirkte das Rund der Zentrale kleiner. Alle Frauen und Männer, die zurzeit Dienst taten, konnten sich nun sehen und, wenn es notwendig war, Anweisungen und Wünsche zurufen. Verbale Kommunikation war, so hatten Raumfahrtpsychologen längst erkannt, das A und O einer gut aufeinander abgestimmten Mannschaft. In Stresssituationen gab es nichts Hinderlicheres als voneinander getrennte Abteilungen.
    Das waren einige der vielen Gedanken, die Rhodan immer wieder wälzte, wenn er - wie jetzt - vom Wunder der Raumfahrt überwältigt wurde. Sie hatten sich ihm tief eingeprägt über all die Jahrtausende, wie Runzeln in einem älter werdenden Gesicht.
    Der Unsterbliche trat zwei, drei Schritte zurück und betrachtete neuerlich das Bild des Planeten.
    Die grünblaue Marmorkugel glitzerte an vielen Stellen, reflektierte das Licht ihrer Kunstsonnen, dort, wo sich gewaltige Industriekomplexe wie eine Krankheit über und durch Rundron fraßen.
    »Landeerlaubnis erteilt«, kündete eine blecherne, quietschende Stimme. Gleichzeitig erschienen weitere Datenkolonnen auf dem zentralen Holoschirm und den Betrachtungsfeldern der wichtigsten Zentraleeinheiten. Landekennungen und Verhaltenshinweise, streng binär-mathelogisch sortiert und nicht notwendigerweise für den menschlichen Verstand geschaffen. Die Bordpositronik würde einige Augenblicke benötigen, um die Hinweise in verständliche Informationen umzuwandeln.
    »Wir landen«, befahl Rhodan.
    Niemand widersprach, niemand sagte ein Wort. Man vertraute ihm, und man vertraute den ... Siedlern dieses Planeten.
    Startac Schroeder starrte wie er auf das Bild des rasch näher kommenden Planeten. Der Monochrom-Mutant wirkte wie so oft in sich gekehrt und hoch konzentriert.
    Manchmal, dachte Rhodan, hat er noch etwas Jungenhaftes an und in sich. Wie jener nicht einmal Siebzehnjährige, der mich in den Trümmern von HQ Hanse vor Ramihyn, dem Diener der Materie, gerettet hat. In anderen Momenten lässt er das Alter nur allzu deutlich raushängen. Wie jetzt zum Beispiel.
    Schiffe der hier gefertigten und stationierten Flottenteile gerieten gegen das Licht einer Kunstsonne in Sicht. Sie manövrierten mit erschreckend präzisen Bewegungsabläufen, beschleunigten und reduzierten das Tempo, schlugen Haken, setzten verwirrende Manöver. Bremsdüsen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher