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Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Titel: Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon
Autoren: Hans Warren
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nun beide Todesarten nicht und so war es auch nicht zu verwundern, daß der Alte ihre völlige Unschuld beteuerte. Er sagte, sie hätten nur auf Befehl Kuskwags, ihres Unterhäuptlings, so gehandelt und hätten gar kein weiteres Interesse an uns.
    Rolf brachte es schließlich soweit, daß sie ihre Waffen abgaben, die wir in der Höhle hinter uns niederlegten. Die Leute machten jetzt einen so verschüchterten Eindruck, daß wir ganz sicher waren, sie wurden keinen weiteren Angriff wagen
    Wir betrachteten jetzt Henderson, der einige Meter vom Feuer entfernt lag. Er war furchtbar zugerichtet und kein Mensch hätte ihn wohl am Gesicht erkennen können. Die Koluschen warfen schnell eine Grube in einer Ecke der Schlucht aus, und Henderson nebst Kuskwag wurden hineingelegt Sie hatten ihre Taten schwer gebüßt.
    Als dieses traurige Geschäft beendet war, riefen wir Gallagher und seine Tochter aus der Höhle heraus. Scheu blickte Maud umher, dann atmete sie auf, als sie die beiden Körper nicht mehr erblickte. Und als wir jetzt am Feuer einige Konserven wärmten und von unseren Abenteuern berichteten, da taute sie allmählich auf.
    Der Todesschrecken war nur kurz gewesen und eine junge Natur überwindet und vergißt schnell. Sie erzählte dann auch bald, daß die Behandlung der Indianer im allgemeinen sehr gut gewesen sei, nur Kuskwag hätte sehr auf sie aufgepaßt und ihr dadurch einen Fluchtversuch unmöglich gemacht, denn wie Gallagher schon stolz erzählt hatte, war sie fest entschlossen gewesen den Koluschen zu entfliehen und zurückzulaufen. Selbst ohne Waffen hätte sie dieses Wagnis unternommen, denn sie verstand es, Wild in Schlingen zu fangen, und hatte um Nahrung keine Sorge gehabt.
    Ich mußte im stillen einen Vergleich zwischen ihr und den eleganten Damen in den großen Städten Indiens ziehen. Ob diese wohl auch allein durch die unwirtliche Wildnis gewandert wären und sich ihren Unterhalt selbst gefangen hätten?
    Wir beschlossen, die Nacht über in der Höhle zu bleiben und am nächsten Tag den Rückweg anzutreten. Da machte Gallagher den Vorschlag, ob vielleicht die Koluschen uns Kanus bauen könnten, auf denen wir bedeutend schneller zurückgelangen würden.
    Nach einigem Hin und Her sprachen wir mit dem Alten, der sich sofort bereit erklärte, mit seinen Stammesgenossen Kanus in beliebiger Anzahl schnell herzustellen.
    Wir waren acht Personen und hätten in zwei großen Kanus bequem Platz finden können. Als Rolf dies dem Alten mitteilte, besprach er sich mit seinen Stammesbrüdern, sofort kletterten einige das Seil hinauf und verschwanden oben auf dem Felsplateau, und bald hörten wir kräftige Beilhiebe. Trotz der Dunkelheit fällten die eifrigen Indianer bereits Bäume zum Kanubau. Sie wollten wohl zeigen, daß sie nichts Böses mehr gegen uns im Schide führten.
    Wir machten uns ein Lager vor der Felsenhöhle zurecht, die der jungen Maud als Schlafgemach gegeben wurde. Jetzt war es wirklich ein sehr gemütliches Lager, hatten wir doch unsere schwierige Aufgabe endlich erledigt.
    So schliefen wir ganz prächtig bis in den hellen Tag hinein. Als wir mit unserem Morgentee fertig waren, führte uns der alte Kolusche dicht an den Yukon-River. Hier befand sich eine schmale, sehr versteckte Spalte, die durch die Felswand nach oben führte. Auf diesem Wege waren sie mit der gefangenen Maud hereingekommen, und hier waren auch die drei braven Riesenbären durchgekommen.
    Nach einigen Tagen, die wir mit Jagd, Angeln und Ausruhen zubrachten, waren die beiden stabilen Kanus fertig. Wir nahmen Abschied von den Koluschen, die anscheinend sehr froh waren, daß sie so glimpflich davongekommen waren.
    Wir verteilten uns so in den Kanus, daß Gallagher mit seiner Tochter und den beiden Indianern im vorderen saßen, während wir drei Unzertrennlichen mit dem interessanten Malony das zweite nahmen.
    Die Koluschen hatten die Boote an eine ziemlich ruhige Stelle des Yukon gebracht, so machte das Einsteigen und Abkommen vom Land keine Schwierigkeiten mehr.
    Bald waren wir den rufenden und winkenden Indiandern entschwunden und fuhren der fernen Küste der Zivilisation entgegen. Die drei Bären begleiteten uns am Ufer und hielten sich in ihrem schnellen Trab immer neben uns.
    Für uns Abenteurer waren aber die Erlebnisse in Alaska noch nicht beendet. Im nächsten Band erzähle ich die seltsamen Erlebnisse, in die wir durch Malony gebracht wurden.

    Band: 27: .Tödliches Gold."
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