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Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Titel: Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon
Autoren: Hans Warren
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im ersten Zorn irgend eine unbesonnene Tat verübt hätte, als diese kalte Rache, die jetzt aus seinen Augen sprach.
    Er rief Kuskwag einen Befehl zu, und der Indianer packte beide Arme des jungen Mädchens, richtete ihren Oberkörper empor und hielt sie mit eisernem Griff fest.
    Henderson aber wandte sich an Gallagher und sagte mit teuflichem Grinsen:
    „Werde das Täubchen lieber kalt machen, ist mir zu stürmisch als Braut."
    „Schuft, töte mich, aber laß das unschuldige Mädchen leben," brüllte Gallagher verzweifelt.
    „Du kommst auch noch daran," lachte Henderson, „dein Mädel hat noch Glück, daß sie so schnell sterben kann. Hihi, Patrik Henderson läßt sich nicht schlagen, auch von einem Mädchen nicht!'
    Ein blitzartiges Aufleuchten seiner Augen verriet, daß er wirklich zustoßen wollte. Wir stießen gemeinsam einen Schrei aus, denn ein kaltblütiger Mord vor unseren Augen griff selbst unsere Nerven an, die doch wirklich an vieles gewöhnt waren.
    Helfen konnten wir nicht, denn unsere Hände waren mit den Füßen zusammengeschnürt, so daß wir nicht aufspringen konnten. Sonst hätten wir wohl gemeinsam versucht. Henderson durch Fußtritte unschädlich zu machen.
    Inbrünstig dachte ich an Pongo. Sollte der treue Riese nicht imstande sein, diesen Mord zu verhindern? Sollte er sich wirklich vor den suchenden Indianern versteckt haben und jetzt nicht hervorkommen können?
    Das wäre doch ganz gegen seine Natur gewesen, denn wenn er so etwas sah dann wäre er durch rasende Tiger gesprungen ohne einen Augenblick an sich zu denken.
    Verzweifelt blickte ich umher, hoffte jeden Augenblick seine hohe Gestalt heranspringen zu sehen. Aber vergebens! Wieder wurden meine Augen wie mit magischer Gewalt auf Henderson gezogen, der immer noch das Messer erhoben hatte und sich offenbar an dem Anblick seines zitternden Opfers weidete, denn wenn Maud Gallagher ihm auch ruhig entgegenblickte, so konnte sie doch nicht ein leises, nervöses Zittern ihrer Glieder verhindern. Und das schien diesen Unmenschen sehr zu erfreuen.
    Gallagher saß wie versteinert und stierte auf das gräßliche Bild. Welche Gefühle mochten ihn wohl bewegen, sollte er doch der kaltblütigen Ermordung seiner Tochter zuschauen!
    Jetzt zuckte der Arm Hendersons noch höher, jetzt mußte der tödliche Stoß erfolgen! Doch da trat ein Retter auf, an den ich nicht mehr gedacht hatte. Und es war wirklich - ein Gottesgericht, was jetzt über Henderson und Kuskwag hereinbrach.
    Eine riesige Gestalt wuchs plötzlich blitzschnell und lautlos hinter beiden auf. dann prallte ein sausender Schlag gegen Hendersons Kopf, der ihn wenigstens zehn Meter fortschleuderte. Und im nächsten Augenblick brach auch Kuskwag. von einem stampfenden Hieb getroffen, mit gellendem Todesschrei zusammen.
    Der treue Jim war es gewesen, der seine Herrin verteidigte und durch zwei furchtbare Prankenhiebe die beiden Schurken zermalmt hatte.
    Während wir dem braven Bären begeistert zuriefen, näherten sich uns die anderen Indianer, offenbar in der Absicht uns schnell zu töten, aber da tauchten die beiden anderen Bären neben uns auf, und jetzt blieben sie zögernd stehen.
    Und während sie wohl überlegten, ob sie den Kampf mit den Riesentbären aufnehmen sollten, wurden sie selbst schon überfallen. Mit seinem furchtbaren Angriffsschrei sprang Pongo mitten zwischen sie, hob den nächsten hoch und schleuderte ihn zwischen die anderen, daß Sie wie leichte Kegel auseinanderflogen.
    Im nächsten Augenblick stand der Riese bei uns und durchschnitt blitzschnell mit seinem Messer unsere Fesseln. Wir sprangen empor und liefen sofort in die Höhle zurück. Als wir unsere Waffen in der Hand hatten, erlangten wir unsere Sicherheit wieder, gerade wollten wir heraustreten, um mit den Indianern zu verhandeln, als Pongo mit der gefesselten Maud hereinsprang, die auch sofort von ihren Banden befreit wurde.
    Zwischen Vater und Tochter gab es eine rührende Begrüßungsszene. Wir ließen die beiden Glücklichen allein und traten aus dem Eingang der Höhle heraus.
    Die Koluschen standen in respektvoller Entfernung und blickten scheu zu uns herüber. Rolf rief sie in englischer Sprache an, und wirklich meldete sich auch ein älterer Mann, der sich leidlich verständigen konnte. Sofort rief Rolf in scharfem Ton:
    „Was haben wir euch getan, daß ihr uns töten wolltet? Soll ich euch von unseren Bären zerreißen lassen? Oder sollen wir euch mit Kugeln spicken? Schnell Antwort!"
    Angenehm sind ja
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