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Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Titel: Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon
Autoren: Hans Warren
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ebenfalls einen Posten aufgestellt, der auf ein Signal des ersten Postens achten soll."
    „Gibt es nur diesen einen Zugang?" erkundigte sich Rolf, „oder kann man auch durch den Fluß zur Schlucht gelangen?"
    „Einen Zugang gibt es überhaupt nicht," erklärte Malony zu unserem Erstaunen, "wenn die Koluschen nach unten wollen, müssen sie unbedingt ein Seil oder eine Strickleiter haben. Und der Yukon hat gerade an dieser Stelle so gefährliche Wirbel und Strömungen, daß niemand im Kanu oder schwimmend dort an Land kann!"
    „Das ist allerdings äußerst fatal", meinte Rolf, „und ich kann mir vorstellen, daß der verschlagene Kuskwag auf jeden Fall diese Schlucht aufsuchen wird, da er sich dort sicher glaubt. Nun, wir müssen erst einmal an Ort und Stelle sehen, was wir unternehmen können."
    „Aber sehr vorsichtig", warnte Malony nochmals, „wir gelangen ganz unversehens an den Rand der Schlucht, weit kann es nicht mehr sein, und dort wird ganz bestimmt ein Posten stehen."
    „Dann muß Pongo einige Sehritte vorgehen", entschied Rolf, „sobald unser braver Jim stehen bleibt. Das ist ja das Zeichen, daß ein fremdes Wesen in der Nähe ist."
    Tatsächlich hatte Gallagher seine Riesentiere so dressiert. Eine seiner Hündinnen hatte die damals noch ganz kleinen, possierlichen Geschöpfe angenommen und großgesäugt, und auf diese Weise waren sie so zahm geworden.
    Jetzt schlichen wir förmlich vorwärts, obwohl es auf dem steinigen Boden wirklich nicht einfach war, oft stolperte einer von uns und brachte dadurch ein Geräusch hervor, das uns alle sofort zum Stehenbleiben veranlaßte, denn wir mußten ja dann erst lange lauschen, ob uns vielleicht ein Posten bemerkt hatte.
    So kamen wir sehr langsam vorwärts, und das war gut, denn plötzlich blieb Jim, der führende Bär, stehen und winselte ganz leise. Das hieß, daß ein Fremder in der Nähe war, den er mit seinem feinen Geruch wahrgenommen hatte.
    Pongo mußte jetzt an seine schwierige Aufgabe herangehen. Wir konnten uns ja unbedingt auf ihn verlassen. Aber jetzt hatte ich doch ein so unangenehmes Gefühl, daß ich Rolf anstieß und ihm leise zuraunte:
    „Rolf, wir wollen ihm lieber auf dem Fuß folgen. Ich habe das komische Gefühl, daß die Sache hier nicht gut klappen wird!"
    „Nanu?" gab Rolf erstaunt zurück, „willst du Unheil unken? Pongo weiß doch allein viel besser, was er tun muß. Ich glaube, wir stören ihn nur, wenn wir ihm so dicht folgen"
    „Rolf, höre auf mich", drängte ich noch mehr, „es wird sicher für uns alle besser sein, wenn wir sofort losschleichen."
    „Nun, wenn du durchaus dieser Meinung bist," lachte Rolf, „dann können wir es ja machen. Vielleicht hat dich dein Gefühl wirklich nicht getäuscht. Los, sage den anderen Gefährten Bescheid."
    Flüsternd ging die Verabredung weiter, dann schoben wir uns langsam vor. Auf Rolfs Vorschlag hatten wir uns hingelegt, um so auf Händen und Füßen leiser vorwärts zu kommen, vor allen Dingen aber auch, um jedes Hindernis zuerst mit den Fingern abtasten zu können.
    Wir durften ja jetzt nicht das geringste Geräusch verursachen, sonst kam Pongo vielleicht in schwere Gefahr, wenn der Posten auf die Annäherung eines Feindes aufmerksam wurde.
    Plötzlich sahen wir zur linken Hand einen schwachen Schein. Wir waren bisher an einer niedrigen Felswand zur Linken entlanggekrochen, die jetzt ihr Ende erreicht hatte, und dort vor uns sollte die Schlucht liegen, von der wir allerdings nichts sahen.
    Dagegen konnten wir gegen den schwachen Schein deutlich die mächtige Gestalt Pongos sehen, der sich vorsichtig bewegte. Er hatte es verschmäht, zu kriechen, brachte er es doch auch so fertig, völlig geräuschlos vorzugehen.
    Plötzlich blieb er mit einem Ruck stehen. Er schien etwas sehr Interessantes bemerkt zu haben, denn er blickte lange Zeit völlig unbeweglich vor sich nieder.
    Langsam kamen wir Ihm näher, so leise wir uns auch bewegten, mußte er es aber mit seinem wunderbaren Gehör doch bemerkt haben, denn er drehte sich plötzlich um, winkte und hob dann warnend die Hand zum Zeichen, daß wir äußerst vorsichtig sein sollten.
    Das taten wir daraufhin noch mehr als bisher, und so erreichten wir den schwarzen Riesen, ohne daß wir ein nennenswertes Geräusch hervorgebracht hatten. Beinahe hätte ich einen Ruf des Staunens ausgestoßen, als ich jetzt die Szenerie vor mir sah.
    Wir lagen am Rand einer vielleicht zwanzig Meter tiefen Schlucht, deren Felswände fast senkrecht
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