Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0234 - Das Rätsel von Stonehenge

0234 - Das Rätsel von Stonehenge

Titel: 0234 - Das Rätsel von Stonehenge
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Kleine, schwarze Augen funkelten ihn tückisch an.
    Dann verlängerte sich die Zunge unglaublich, wurde zu einer Schlange und legte sich um Zamorras Körper, ehe er es verhindern konnte. Mit einem solchen Angriff hatte er nicht gerechnet.
    Er schrie auf und versuchte sich aus der Umklammerung der Schlangenzunge zu befreien. Doch es gelang ihm nicht. Der Drache spielte Chamäleon und zerrte sein Opfer jetzt blitzschnell in das weit aufgerissene Maul mit den furchtbaren Zähnen hinein!
    Da wußte Zamorra, daß sein Leben hier sein Ende fand…
    ***
    Schwarzes Blut!
    Fassungslos starrte Nicole Duval, Zamorras schöne Lebensgefährtin, die schwarze Flüssigkeit an, die aus der blitzschnell verheilten Stichwunde ausgetreten war. Schwarzes Blut!
    »Nein«, flüsterte sie entsetzt. »Das ist ein Alptraum! Ich will erwachen! Ich muß erwachen!«
    Deutete nicht alles darauf hin, daß sie träumte? Der fehlende Schmerz der Stichwunde… alle anderen Geschehnisse… sie waren doch alptraumhaft und unwirklich. Das Erscheinen eines Meeghs und eines Cyborgs mitten im abgeschirmten Bereich von Château Montagne… die Entführung in dieses Dämonen-Raumschiff… das Verhör durch Merlins entartete Tochter Sara Moon… die schwarzen Insekten, die auf Nicoles Körper herabregneten, sich in der Haut verbissen und irgend etwas taten…
    »Irgend etwas?« Sara Moon schüttelte den Kopf und ließ ihr silberblondes Haar dabei fliegen. Es bot einen starken Kontrast zu dem hauteng anliegenden schwarzen Overall. Sara lachte spöttisch und bewies mit ihrer Frage einmal mehr, wie leicht es ihr fiel, die Gedanken anderer Menschen lesen zu können.
    Dabei konnte sie es nach menschlichem Ermessen nicht! In Nicole gab es eine von Zamorra geschaffene hypnotische Barriere, die sich gegen jeden Versuch einer dämonischen Kreatur, in Nicoles Gedankenwelt einzudringen, nachhaltig wehrte.
    »Du vergißt«, lachte Sara Moon spöttisch, »daß du jetzt eine von uns bist! Das haben die Insekten mit dir gemacht… sie haben dein Blut verändert! Du trägst jetzt Dämonenblut in dir… bist vom magischen Keim infiziert! Du bist eine Dämonin!«
    »Niemals!« schrie Nicole.
    Und doch war da etwas, das sie zu Sara Moon hinzog. Etwas, das tief in ihr wühlte und böse flüsterte.
    Sara Moon streckte die Hand aus. In der offenen Fläche krabbelte etwas. Nicole starrte es an. Aber der Ekel, den sie früher hierbei empfunden hätte, blieb aus.
    Sie beobachtete jede Bewegung der daumengroßen schwarzen Spinne.
    »Ich gebe dir ein wenig Zeit, dich an dein neues Dasein zu gewöhnen«, sagte Sara Moon. »Aber nicht lange… ich komme bald wieder. Bis dahin amüsiere dich gut.«
    Sie drehte die Hand um. Die Spinne fiel zu Boden, federte auf ihren acht Beinen kurz auf und nieder und bewegte sich dann zögernd auf Nicole zu.
    Sara Moon wandte sich um und verließ den düsteren Raum. Hinter ihr schloß sich der kreisförmige Durchgang zum Korridor wie die Irisblende einer Kamera, aber noch geglätteter. Ein paar tausend Lamellen mußten hier die Kreis-Illusion erzeugen.
    Mit leisem Zischen verriegelte sich der Durchgang. Von draußen kam kein Laut mehr in Nicoles Zelle.
    Nicole Duval war mit der Spinne allein.
    Sekundenlang hob sie den Fuß, um das schwarze Insekt zu zertreten -eines wie jene unzähligen kleinen Biester, die Nicoles Blut umgewandelt hatten und die entfernt worden waren, nachdem sie ihre Schuldigkeit getan hatten.
    Aber dann unterließ sie es doch.
    Wie das Kaninchen die Schlange, so starrte Nicole die Spinne an, die immer näher kam.
    ***
    Inspektor Kerr preßte sich an die Wand. Sie strahlte eine unheilige Kälte aus, die sich sofort durch Stoff und Mark und Bein fraß. Aber Kerr unterdrückte das Gefühl, das sich in ihm breit machte.
    Er befand sich an Bord eines Meegh-Spiders, eines jener furchtbaren Dämonen-Raumschiffe aus einer fremden Dimension. Man hatte ihn gefangengenommen und ihn zu einem gesichtslosen Toten gesperrt. Doch es war ihm gelungen, seine Zelle zu verlassen.
    Vermutlich nahmen die Meeghs und ihre Cyborg-Sklaven an, daß er sich noch immer unter hypnotischem Einfluß befand. Aber das war längst nicht mehr so. Noch auf der Erde, vor den abgesperrten Steinkreisen von Stonehenge, hatte Zamorra ihn von dem fremden Einfluß befreit.
    Jetzt befand er sich nicht mehr auf der Erde. Er wußte es nicht, aber ein untrügliches Gefühl sagte es ihm. Der Meegh-Spider befand sich irgendwo, wo auch immer das sein mochte. Vielleicht im Weltraum,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher