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Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Titel: Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon
Autoren: Hans Warren
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Lager alarmiert.
    Es ging ziemlich glatt und fast völlig geräuschlos, denn der Felsen, an den wir beim Hinuntergleiten oft die Füße stemmten, war schon ganz glatt, also schien dieser Weg sehr häufig benutzt zu werden.
    Als ich unten stand flüsterte Rolf:
    „Hier hinein."
    Er hatte eine merkwürdig heisere Stimme, das fiel mir aber erst später so recht auf, als ich aus meiner Bewußtlosigkeit erwachte. Denn im gleichen Augenblick, als mich eine Hand — ich nahm natürlich an, es wäre Rolf — in einen engen Spalt der Felswand hineingezogen hatte, zuckte der Schein einer Taschenlampe auf, der mich völlig blendete. Und im nächsten Augenblick brach ich unter einem kräftigen Hieb, der genau meine Schläfe traf, zusammen.
    Es war ein sehr unangenehmes Erwachen. Mein Kopf sauste und summte, als wären mehrere Bienenschwärme in ihm lebendig. Große Feuerräder kreisten vor meinen Augen, und nur mit Mühe konnte ich ein Aufstöhnen unterdrücken. Ich wollte unseren Überwältigern kein Zeichen von Schwäche geben.
    Langsam kam Klarheit in meine Gedanken. Sicher waren meine Gefährten ebenso hinterlistig unschädlich gemacht worden, sonst hätte ich kaum Fesseln getragen. Wie war es nur möglich gewesen, daß die Koluschen unser Hinabklettern bemerkt hatten?
    Meine Fesselung war sehr raffiniert und ziemlich brutal Endlich konnte ich auch klar sehen und bemerkte, daß ich in einer gewölbten Höhle lag, durch deren schmalen Eingang Feuerschein loderte. Ich hob etwas den Kopf und blickte mich um.
    Da sah ich, daß meine Gefährten neben mir lagen, alle auch gefesselt. Gerade hob Rolf auch den Kopf, erkannte mich in dem Halbdunkel und nickte mir zu.
    „Das haben wir fein gemacht, Hans," flüsterte er, „wir sind der Bande wunderbar in die Hände gelaufen."
    „Wie mögen sie es nur gemerkt haben?" gab ich leise zurück. „Ich habe schon darüber nachgedacht, so arg auch mein Kopf schmerzt."
    „Ich weiß es auch nicht, aber ich glaube, wir werden es bald erfahren. Von meinem Platz aus kann ich draußen das Feuer sehen. Kuskwag sitzt mit mehreren Indianern herum, Jetzt steht er auf, ah, er kommt in die Höhle."
    Heller Schein kam näher. Der Indianer hatte eine harzreiche Holzfackel entzündet, deren Flamme sein Gesicht erhellte. Ein Lächeln, gesättigt von Hohn, lag in seinen scharfen Zügen, als er uns einige Augenblicke schweigend musterte. Dann sagte er höhnend:
    „Ja, meine Herren, es wäre besser gewesen, wenn Sie mir nicht gefolgt wären. Ich muß ja bewundern, daß Sie uns hier gefunden haben, aber es hat mir auch die Arbeit erspart, Sie später selbst suchen zu müssen."
    „Gut, augenblicklich sind wir gefangen," sagte Rolf kurz, „darüber brauchen wir uns weiter nicht zu unterhalten, ich möchte nur wissen, wie Sie unser Kommen bemerkt haben"
    „Oh, das ist ganz einfach," grinste Kuskwag, „an diesem Seil hier kommen nur die Posten hinunter. Und wir haben eine kleine Glocke angebracht, die uns jede Benutzung durch einen Fremden verrät. Als die Ablösung unten war, haben Sie den Posten oben überwältigt und sind dann herabgekommen. Da haben wir Sie nacheinander niedergeschlagen."
    Das war allerdings ein ziemlich einfacher Weg gewesen, und wir waren natürlich prompt in diese famose Falle hineingetappt. Allerdings hatten wir auch mit einer derartigen Hinterlist schlecht rechnen können, wir hätten uns aber sagen müssen, daß die Koluschen auf jeden Fall Vorsichtsmaßregeln gegen einen unliebsamen Besuch ihres Lagers getroffen hätten.
    Für solche Vorwürfe war es aber nun zu spät wir waren Gefangene der Bande und mußten sehen wie wir wieder frei kamen, wir waren so oft in derartigen Lagen gewesen, daß wir überhaupt nicht die Spur eines Unbehagens mehr empfanden.
    Kuskwag fuhr fort:
    „Sie haben sich in Dinge gemischt, die Sie nichts angingen. Natürlich müssen Sie für alle Zeiten unschädlich gemacht werden, doch wird über die Art ihres Todes ein anderer bestimmen Ich erwarte ihn bald, dann werden Sie Ihr Urteil hören."
    „Nun, noch leben wir," lachte Rolf, „und solange brauchen wir die Hoffnung nicht zu verlieren."
    „Oh, ich weiß, daß Sie ganz gefährliche Menschen sind," grinste der Indianer, „aber uns sollen Sie doch nicht entkommen"
    Er verließ die Höhle, draußen stieß er einen Ruf aus, und nach wenigen Augenblicken traten zwei Indianer mit brennenden Fackeln ein. die sich neben uns setzten und jede unserer Bewegungen beobachteten. Jetzt war es allerdings fast
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