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Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Titel: Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon
Autoren: Hans Warren
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schon zum Wald, suchte eine mächtige Pechtanne aus und reinigte ihren Stamm ringsum vom Unterholz, das er schnell und kräftig mit seinem mächtigen Haimesser abschlug.
    Dann entfachte er dicht am Stamm ein neues Feuer, schnitt außerdem dichte Zweige ab und befestigte sie so auf den untersten Ästen der Pechtanne, daß sie ein Dach sowohl für uns als auch für das Feuer bildeten.
    Mir kam es zwar gar nicht so vor, als wolle es regnen, doch konnte ich mich auf Pongos Instinkt in dieser Beziehung vollkommen verlassen. Und als ich über den Fluß blickte, sah ich, daß sich meine Gefährten ebenfalls in den Wald zurückgezogen hatten.
    Der jung« Ugala kannte ja auch das Wetter seines Landes und hatte ihnen sicher seine Wahrnehmungen mitgeteilt. Ich versuchte natürlich aus Interesse, die Anzeichen kennen zu lernen, aus denen die beiden Naturmenschen das Kommen von Regen ersehen hatten. Aber vergeblich sog ich die Luft ein, sie schien mir wie immer zu sein, vergeblich guckte ich zum dunklen Himmel empor, ich sah dort überhaupt nichts.
    Doch als ich noch emporstarrte, fielen die ersten, schweren Tropfen, und ich befand mich gerade unter dem Schlitz des von Pongo gebauten Zweigdaches, als der Regen auch schon mit voller Wucht herabstürzte.
    Es war ein regelrechter Wolkenbruch, der sich ergoß, unser Feuer auf der Lichtung war in wenigen Minuten verlöscht, und selbst durch unser Dach, das doch schon durch die dicht bewachsenen Äste der Pechtanne geschützt war, tropfte das Wasser.
    Aber doch hielten die Zweige soweit dicht, daß wir selbst fast gar nicht unter dem Wolkenbruch zu leiden hatten Pongo hatte sich sogar ruhig auf das Zweiglager ausgestreckt, das er schnell hoch aufgeschichtet hatte. Ich hatte Wache, nährte das Feuer und spähte unruhig umher. Jetzt konnte sich das geheimnisvolle Wesen, dessen große Augen so unheimlich glühten, ganz dicht an unser Lager schleichen, ohne daß ich es hindern konnte. Viel lieber wäre ich doch auf der Lichtung geblieben.
    Doch meine Stunde verstrich ereignislos, und erleichtert weckte ich Pongo, dann legte ich mich auf das weiche Lager und war bald eingeschlafen.

    2. Kapitel. Ein Titanenkampf.

    Die Nacht verstrich. In aller Ruhe, ganz ungestört, vergingen meine Wachstunden. Auch Pongo konnte nie etwas Verdächtiges bemerken, unser unheimlicher Besuch schien durch den starken Regenguß vertrieben zu sein.
    Als endlich der Morgen hereinbrach, versuchten wir sofort die Spuren des geheimnisvollen Wesens zu finden, doch hatte sie leider der Regen völlig zerstört; sogar im Wald selbst konnten wir keine Fährte entdecken, die uns gezeigt hätte, mit wem wir es zu tun hatten.
    So blieb immer noch etwas Geheimnisvolles um diese großen, glühenden Augen, das wirklich nicht dazu beitrug, In aller Ruhe weiter zu gehen. Wir beeilten uns sehr mit dem Morgentee, denn drüben am anderen Ufer rüsteten die Gefährten schon zum Aufbruch.
    Es gelang uns aber, fast gleichzeitig mit ihnen weiter zu marschieren. Die Gegend wurde jetzt waldärmer, die Steppe herrschte vor, die nur vereinzelt von kleinen, verkrüppelten Bäumen unterbrochen war.
    Hier pfiff der Wind schon mit eisigem Hauch, so daß auch Pongo es vorzog, seine Pelzkappe aus dem Rucksack zu nehmen. Stets spähten wir sehr aufmerksam umher, ob wir nicht den nächtlichen Besucher entdeckten, doch mußte ich mir endlich sagen, daß er sich wohl verzogen hatte.
    Der Vormittag verstrich ohne Unterbrechung. Wir hatten wieder ungefähr zwanzig Kilometer zurückgelegt, und machten jetzt, ebenso wie die Gefährten drüben, Halt, um Mittag zu essen.
    Was ich nie gedacht hätte, sollte hier eintreffen. Unser nächtlicher Besucher war uns vorausgeeilt, und hier trafen wir nun mit ihm zusammen. Wie ich bereits erwähnte, war die Gegend hier sehr holzarm, und wir mußten eifrig suchen, um genügend Material zum Feuer zusammen zu bringen.
    Wir hatten den Lagerplatz in einer kleinen Vertiefung gewählt, in der wir einigermaßen vor dem scharfen Wind geschützt waren. Ich hatte vorher mit Rolf einige Winke getauscht, die besagen sollten, daß alles in Ordnung wäre. Auch die Gefährten drüben hatten Halt gemacht, um sich für den Nachmittagsmarsch zu stärken.
    Das Feuer brannte bereits, ich hatte einige Konserven gewärmt und wollte jetzt Tee bereiten. Da mir noch Holz fehlte, war Pongo schnell in die Steppe hinausgelaufen, denn dort wuchsen in ungefähr fünfzig Meter Entfernung noch einige kleine Bäume, deren kahle verkrüppelte Stämme
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