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Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Titel: Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon
Autoren: Hans Warren
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aufflackerte. Da knackte hinter mir am Waldesrand ein Zweig. Ich schnellte herum, ärgerte mich im Augenblick, daß ich meine Büchse neben dem Zweiglager hatte liegen lassen, und riß meine Pistole heraus.
    Zwischen den dunklen Pechtannen hindurch glühten mich zwei riesige, grüne Augen an. Sie mußten einem riesigen Tier angehören, denn sie standen hoch über dem Boden und waren außergewöhnlich groß.
    Ich hob meine Pistole, machte schon den Finger krumm, — da fiel mir «in, daß es ja Jim, unser Bär, sein könnte. Unschlüssig wiegte ich die Pistole in der Hand, dann rief ich leise den Namen des Bären.
    Im nächsten Augenblick aber waren die Augen verschwunden. Nur ein leises Rauschen und Brechen im Niederholz des Waldes verriet mir, daß sich ein gewaltiger Körper entfernte, dann war Stille um mich her.
    Schnell ging ich zu meinem Zweiglager und nahm meine Büchse. Jetzt fühlte ich mich doch sicherer, denn instinktiv ahnte ich, daß ich soeben in die drohenden Augen des 'Schrecken des Yukon' geblickt hatte.
    Ich ließ das Feuer noch höher aufflackern, paßte s charf auf den Rand des Waldes auf, und dann schnellte ich wieder herum. Gerade in meinem Rücken hatte ich wieder das Brechen eines Astes gehört.
    Wirklich, da starrten mich wieder diese unheimlichen Augen an. mit unbeschreiblich boshaftem Ausdruck. Das rätselhafte Wesen schien das ganze Lager zu umschleichen, um vielleicht bei irgend einer Unaufmerksamkeit meinerseits über mich herzufallen.
    Wenigstens zwei Meter über dem Boden standen diese Augen zwischen den Stämmen der dunklen Pechtannen, ein ganz unheimlicher, beklemmender Anblick. Ich war einige Augenblicke ganz erstarrt, denn vergeblich suchte ich mir zu erklären, welches Tier wohl diese Augen tragen mochte.
    Dann riß ich aber kurz entschlossen meine Büchse hoch. Hier lauerte eine Gefahr, da durfte ich keine Schonung kennen, die für mich nur hätte gefährlich werden können.
    Doch das unbekannte Wesen schien die Bewegung zu kennen oder irgend eine Gefahr in ihr zu sehen Ich hörte einen unwilligen Schnauflaut, dann verschwanden die großen, grünen Punkte blitzschnell, und leichtes Rauschen und Knacken im Unterholz zeigte mir wieder an, daß der nächtliche Besucher das Weite suchte.
    Ärgerlich ließ ich meine Waffe wieder sinken. Das schien ja ein ganz gefährlicher Gegner zu sein, der sich nur auf Ahnungslose stürzen wollte, jede gefährliche Bewegung aber zu kennen schien. Ob es ein Mensch war? Doch die hiesigen Indianer waren alle nur mittelgroß, und ein Trapper oder Digger hätte sich doch ruhig gezeigt. Außerdem hatte ich noch nie bei einem Menschen so große Augen gesehen, die wie bei einem Raubtier funkelten.
    Wieder erschrak ich und drehte mich schnell um, denn jetzt rauschte das Gebüsch auf der anderen Seite der Lichtung hinter mir. Doch mit großer Erleichterung sah ich da die hohe Gestalt Pongos aus dem Schatten der mächtigen Stämme treten, gefolgt von Jim, dem Bären.
    „Pongo, was ist passiert?" fragte ich ihn sofort.
    „Feind hier gewesen," sagte er in seiner kurzen Art, „sehr groß, Augen so." Er zeigte eine ziemlich unwahrscheinliche Größe an.
    „Ah," unterbrach ich ihn sofort, „und die Augen standen ungefähr so hoch vom Boden? Und er tauchte mal hier, mal dort auf?"
    Pongo bückte mich überrascht an, dann hatte er aber sofort begriffen.
    „Oh, Feind wieder hier gewesen," murrte er, „und Pongo fort. Bin ihm mit Jim nachgegangen, weit in die Steppe hinaus, hörten immer sein schweres, langsames Laufen. Dann plötzlich still, nicht zu finden. Pongo mit Jim alles absuchen, Feind fort"
    „Nun ja," meinte ich, „er hat euch in die Steppe gelockt, indem er mit Bedacht langsam ging und schwer auftrat. Dann hat er einen Haken geschlagen und sich ruhig verhalten. Dir schrittet vorbei, und er ist zurückgekehrt, um mich zu beobachten. Vielleicht hätte er mich angegriffen, wenn ich nicht erwacht wäre."
    Pongo machte ein zweifelndes Gesicht.
    „Feind nicht mutig," meinte er, „schnell fortrennen, als Pongo kommen. Hätte Masser Warren nicht angegriffen."
    „Na, das ist ja schließlich egal," meinte ich, "jetzt heißt es für uns — aufzupassen. Morgen wollen wir nach seinen Spuren suchen. Ich werde jetzt wachen, Pongo, lege du dich hin."
    Der schwarze Riese machte aber keine Anstalten dazu, er blickte zum dunklen Himmel empor, zog prüfend die Luft ein und meinte:
    „Masser Warren, Regen geben! Besser unter Bäume lagern."
    Damit schritt er
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