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Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Titel: Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon
Autoren: Hans Warren
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doch über die Reste des Elches her.
    Die Indianer hatten lange, breite Streifen Fleisch aus den Seiten und dem Rücken des Elches herausgeschnitten. Jetzt sammelten sie Holz, während wir uns daran machten die Fleischstreifen des Elches im Fluß zu säubern.
    Während wir in unseren Aluminiumgeschirren unsere Mahlzeit schmorten, rösteten Konja und Ugala die langen Fleischstreifen vorsichtig über dem Feuer. Sie ergaben später ein sehr gut schmeckendes, kräftiges Essen das wir sowohl gebraten als auch kalt essen konnten und wodurch uns später viel Zeit erspart wurde, die wir sonst mit der Jagd hätten verbringen müssen.
    Als wir uns reichlich gesättigt hatten säuberten wir die Kochgeschirre, die Fleischstreifen wurden in eine Decke verschnürt, die sich Konja umschnallte und wir waren jetzt bereit, den Spuren der Mädchenräuber zu folgen.
    Die drei Bären waren Inzwischen mit den Überresten des Elches fertig geworden und nahmen auf Gallaghers Befehl sofort die Spur ihrer verlorenen Herrin auf.
    Vorher aber bat Rolf unseren Pongo noch, mit seinem mächtigen Messer die Schädeldecke des Elches mit dem prächtigen Geweih abzulösen. Wir verbargen die gewaltigen Schaufeln gut, um sie bei der Rückkehr mitzunehmen, als Andenken an den gewaltigen Kampf der Titanen.
    In schnellem Tempo ging es dann den Räubern nach. Zuerst war ihre Spur sehr gut zu erkennen, aber bald veränderte sich das Landschaftsbild. Wir mußten oft über lange Strecken Felsgrund laufen, und ohne die Bären hätten wir sehr viel Zeit mit dem Suchen verloren, zumal die Koluschen oft von der Richtung abgewichen waren.
    Wir marschierten immer mehr nach Nordosten, und Gallagher schien recht zu behalten, daß der Hauptstamm der Koluschen am Porcupine-River seinen Sitz hatte.
    Verschiedentlich kamen wir wieder durch Tannen, Fichten oder Zedernwälder, die in ihrer fast undurchdringlichen Dichtheit so recht den Beweis des Holzreichtums Alaskas bildeten. Hier konnten wir die schmale Fährte der Indianer deutlich erkennen. Anscheinend waren sie einer hinter dem andern gegangen, aber die Masse ihrer Füße hatte doch eine Art Pfad hinterlassen.
    Immer wieder kam felsiger Grund auf den Steppen, die zwischen den einzelnen Wäldern sich ausdehnten, und ohne die Riesenbären hätten wir kaum den verschlagenen Koluschen folgen können, die immer auf den Felsen die Richtung änderten.
    Als der Abend herankam, mußten wir uns nach einem günstigen Lagerplatz umsehen und fanden ihn zwischen einigen Felsen, die sich in der Nähe eines Tannenwaldes erhoben. Vor allen Dingen verlockte uns eine kleine, klare Quelle, die zwischen dem Gestein entsprang, diesen Platz zu wählen.
    Das nötige Feuerungsmaterial hatten wir ganz in der Nähe. Es wurde jetzt vor allen Dingen ein genügend großer Vorrat Holz gesammelt, denn wir mußten unbedingt ein Feuer während der ganzen Nacht unterhalten, sonst wäre die Kälte unerträglich geworden — denn wir kamen ja direkt aus der Glut tropischer Urwälder, und hier oben waren die Nächte schon bitter kalt.
    Als Ugala das Feuer anzünden wollte, hielt Rolf ihn zurück.
    "Wir müssen damit warten," bestimmte er, „denn es kann sein daß die Koluschen bereits in der Nähe sind. Wir dürfen uns durch den Feuerschein nicht verraten, sondern müssen zuerst von diesem Felsen hier aus die Umgebung betrachten, ob wir nicht vielleicht den Feuerschein ihres Lagerfeuers entdecken."
    „Das wäre ja großartig," rief Gallagher erfreut aus, „dann würde ich ihnen sofort meine Bären auf den Hals schicken. Aber ich glaube doch, daß sie einen zu großen Vorsprung haben."
    „Ja," stimmte ich zu, „auf ihren Kanus haben sie sicher eine große Geschwindigkeit entwickelt. Wo mögen sie aber die Boote nur gelassen haben?"
    „Auf jeden Fall versenkt" sagte Gallagher, „die leichten Kähne sind Ja schnell neu angefertigt. Sie haben sich bestimmt sehr beeilt, aber daß wir so schnell ihren Spuren über die Felspartien folgen können, werden sie doch nicht ahnen."
    „Das ist richtig," gab Rolf zu, „zum Glück hatte sich Kuskwag schon von uns entfernt, als die Riesenbären auftauchten. Und Fräulein Maud wird ihnen wohl nichts davon erzählen."
    „Das glaube ich bestimmt," sagte Gallagher grimmig, „meine Tochter wird trotz ihrer Lage die Ruhe nie verlieren. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie einen Fluchtversuch unternähme und ganz allein zurückkehrte!"
    „Nun, das wäre doch sehr bedenklich," warf Rolf ein, „eine Dame allein und
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